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Kaiserring: Statement der Bürgerliste

Wehrmann fordert mehr Sachlichkeit in der Debatte

Wehrmann fordert mehr Sachlichkeit in der Debatte

In der Debatte um eine geforderte Neuausrichtung des Kaiserrings oder eine in Aussicht gestellte „Neuaufladung“ des Kunstpreises zum 50-jährigen Jubiläum 2025 mahnt jetzt Goslars Bürgerliste, den Kaiserring nicht leichtfertig zu beschädigen.

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Von Sabine Kempfer
Mittwoch, 11.09.2024, 06:00 Uhr

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Goslar. In einem Statement zur aktuellen Kaiserringdebatte, die mit Miriam Cahns Absage, den Ring persönlich entgegen zu nehmen, in Gang kam, warnt die Bürgerliste für Goslar und Vienenburg davor, das Ansehen des Kaiserrings zu zerreden und die Preisvergabe künftig von der persönlichen Anwesenheit der Preisträgerin oder des Preisträgers in Goslar abhängig zu machen.

Zwar sei die Absage „ausgesprochen schade“, sagt Bürgerlisten-Ratsherr Henning Wehrmann; Absagen habe es in der fast 50-jährigen Geschichte des bedeutendsten deutschen Kunstpreises aber schon mehrfach gegeben. Dem Renommee des Preises habe dies keinen Abbruch beschert. Die aktuelle Debatte im politischen Raum habe aber das Potenzial, genau das zu erreichen.

Insbesondere mit den wiederholten, kritischen Einwürfen des ehemaligen CDU-Ratsherrn Dr. Hubertus Hoffmann – zuerst über Facebook geäußert – geht die Bürgerliste ins Gericht: „Was qualifiziert diesen Herrn eigentlich, die designierte Preisträgerin als ,unbekannte Frau‘, ,zweitklassig‘ und ,nicht würdig‘ zu diffamieren?“, fragt Wehrmann. Auch die Forderung Hoffmanns nach neuen Jury-Mitgliedern und mehr Weltklasse-Preisträgern zeuge nicht von Sachkenntnis, sondern bediene „billigen Populismus“.

Von der CDU-Ratsfraktion erwartet die Bürgerliste „mehr Sachlichkeit und ein Einfangen der kruden Thesen ihres ehemaligen Fraktionskollegen“.

„Brandgefährlich“ sei die Überbetonung des Marketingwertes der Preisverleihung, wie sie in einer ersten Stellungnahme der christdemokratischen Ratsherren Ralph Bogisch und Norbert Schecke zum Ausdruck gekommen sei:„Vorangestellte Marketinginteressen haben schon einmal fast zum Ende des Kaiserrings geführt“, erinnert Wehrmann an Jean Tinguely, der 1980 den Kunstpreis aus diesen Gründen ablehnte. In der Folge traten drei Jurymitglieder zurück. Goslar sollte also gewarnt sein und „nicht mit dem Feuer“ spielen, meint Wehrmann und fordert mehr Gelassenheit im Umgang mit der Absage von Miriam Cahn.

Henning Wehrmann.

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