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Förderprojekt

Seesens „NewKammer“ und Goslars Mach-mit-Haus kooperieren

Gruppenbild zur Förderbescheid-Übergabe (v.l.): Thorsten Scheerer, Niklas Kott (beide Stadt Seesen), Ministerin Wiebke Osigus, Erik Homann, Urte Schwerdtner, Oliver Kasties (Stadt Goslar), Astrid Paus (Amt für regionale Landentwicklung Braunschweig), Steffen Küpper (Geschäftsführer Digit).

Gruppenbild zur Förderbescheid-Übergabe (v.l.): Thorsten Scheerer, Niklas Kott (beide Stadt Seesen), Ministerin Wiebke Osigus, Erik Homann, Urte Schwerdtner, Oliver Kasties (Stadt Goslar), Astrid Paus (Amt für regionale Landentwicklung Braunschweig), Steffen Küpper (Geschäftsführer Digit). Foto: Gereke

Förderung, um über Leuchttürme hinweg denken zu können: Seesen und Goslar bekommen Geld, damit „NewKammer“, Mach-mit-Haus und TU Clausthal kooperieren können.

Von Andreas Gereke Dienstag, 25.02.2025, 17:00 Uhr

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Seesen/Goslar. Eine Kooperation über Harzberge hinweg – und das mit Förderung aus EU-Geldern. Wiebke Osigus, Niedersachsens Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, übergab am Montagvormittag in Seesen einen entsprechenden Bescheid, um damit die Zusammenarbeit von Seesens „NewKammer“, Goslars Mach-mit-Haus und dem Studiengang Digital Technologies zu unterstützen.

Rund 290.000 Euro sind es, mit denen das Land aus dem Programm „Zukunftsräume Niedersachsen“ die Vernetzung unterstützt. Der Bachelor Digital Technologies ist ein gemeinsamer Studiengang von Ostfalia Hochschule und TU Clausthal und praxisorientiert. Um Praxisergebnisse zu präsentieren, dient das Mach-mit-Haus. Im Idealfall entstehen aus so einem Projekt Unternehmensgründungen – und jetzt kommt die „NewKammer“ ins Spiel mit ihrem Gründernetzwerk. „Wir haben in den vergangenen Jahren rund 50 Gründungen betreut, von denen es 20 geschafft haben, noch immer am Markt erfolgreich zu sein“, erzählt Niklas Kott, der bei der Stadt Seesen die „NewKammer“ betreut.

Programm zur Hochwasserprognose für die Praxis

Die Idee zur Vernetzung stammt übrigens von der Landesbeauftragten für regionale Landesentwicklung Braunschweig, Dr. Ulrike Witt. Anlass war ein Weihnachtsmarktbesuch in Goslar und das Kennenlernen des Mach-mit-Hauses, erzählt Oliver Kasties, Fachbereichsleiter Zentrale Dienste bei der Stadt Goslar. Er nannte auch Beispiele für Projekte aus dem Studiengang Digital Technologies, die mittlerweile in der Praxis Anwendung finden – dazu gehört das Programm zur Hochwasserprognose, das die Stadt Goslar einsetze, oder ein Programm zur Gewässergüteüberwachung.

„Mit dem Programm Zukunftsräume wollen wir auch das grenzenlose Denken fördern, wir wollen, dass man über Leuchttürme hinweg denkt“, sagte Ministerin Osigus. „Wir zünden die Lunte an, damit es irgendwann ein Feuerwerk für die ganze Stadt gibt“, verbildlichte sie. Das funktioniere aber nur, wenn man Rückhalt von Politik und Akteuren habe. „Am Ende des Tages entscheidet es sich oft zwischen Daumen und Zeigefinger“, spielte sie auf notwendige finanzielle Möglichkeiten an. Für die finanzielle Ausstattung sorge nun die Förderung.

Ministerin Wiebke Osigus (l.) übergibt Seesens Bürgermeister Erik Homann und Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner den Förderbescheid.

Ministerin Wiebke Osigus (l.) übergibt Seesens Bürgermeister Erik Homann und Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner den Förderbescheid. Foto: Gereke

Die Förderung dient unter anderem zur Finanzierung einer Stelle, die die Zusammenarbeit koordiniert. Sie wird in Seesen angesiedelt sein, erklärte Thorsten Scheerer von der Stadt Seesen. Weil die Sehusastadt als finanzschwache Kommune gelte, betrage ihr Eigenanteil zehn Prozent, der der Stadt Goslar liege bei 40 Prozent, fügte er an.

„Es kann etwas Großartiges entstehen“

Oft heiße es, dass sich das Mach-mit-Haus in „einer so tollen Immobilie befindet. Könne man die nicht besser nutzen?“, erzählte Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner und winkte ab. Sie lobte: Das Haus stecke voller Leben und Vielfalt. „Durch die Zusammenarbeit mit der ‚NewKammer‘ kann etwas Großartiges entstehen.“

Auch für Seesen erhoffen sie sich weitere positive Effekte. „Wir sind für unseren Co-Working-Space anfangs belächelt worden. Was soll das? Was bringt das?“, zählte Seesens Bürgermeister Erik Homann seine Bedenken auf. Aber mittlerweile sei eine kleine Community entstanden und es gelang durch Gründungen, Leerstände in der City zu beseitigen und verwaiste Immobilien mit neuem Leben zu erfüllen. Alles sei in Seesen natürlich viel kleiner – bedingt durch die Größe der Stadt, die kein Hochschulstandort ist. Durch die Zusammenarbeit mit Mach-mit-Haus und TU Clausthal erhofft er sich, dass alles auf ein größeres Fundament gestellt wird.

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