Feuer zerstört Wohnhäuser in Vienenburg - zwölf Bewohner ohne Bleibe

Ein Anwohner hat den verheerenden Brand in der Nacht in Vienenburg aufgenommen. Foto: Leo Obijiako
Ein Großfeuer hat in der Nacht auf Donnerstag zwei Wohnhäuser und einen Schuppen komplett zerstört. 250 Einsatzkräfte kämpfen gegen die Flammen. Zwölf Bewohner bleiben unverletzt, müssen aber vorerst anderswo untergebracht werden.
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Vienenburg. Ein Großfeuer hat in der Nacht auf Donnerstag an der Vienenburger Lierestraße direkt am Bahnübergang einen Millionen-Schaden angerichtet. Zwei Wohnhäuser und eine Art Garagenschuppen sind nach Auskunft von Stadtbrandmeister Christian Hellmeier komplett niedergebrannt. Ein weiteres Nachbarhaus musste evakuiert werden, sodass insgesamt für zwölf Personen mindestens vorübergehend eine neue Bleibe gefunden werden musste. Sie alle blieben unverletzt. Ein Feuerwehrmann zog sich aufgrund der großen Hitze leichte Blessuren zu. Zur Brandursache ermittelt die Goslarer Polizei.

Nicht mehr viel zu retten: Zwei Häuser und ein Schuppen erleiden Totalschaden. Foto: Epping
Alarm um 2.07 Uhr
Der erste Alarm ging laut Hellmeier um 2.07 Uhr ein und lautete auf Dachstuhlbrand. Wie vorgesehen bei einem solchen Szenario, rückten zuerst die Feuerwehren aus Vienenburg und Bad Harzburg aus. Als sie eintrafen, brannte der Schuppen aber schon lichterloh, sodass rasch weitere Wehren alarmiert wurden.

Nächtlicher Einsatz: Um 2.07 Uhr geht der erste Alarm ein. Foto: Epping
Und weil dieser Schuppen, wie Hellmeier beschreibt, an zwei Wohnhäuser quasi herangebaut gewesen sei, hätten sich die Flammen in rasendem Tempo auch in diese beiden Gebäude gefressen. Blitzschnell seien sie ebenso wie zwei dort untergestellte Autos ein Raub der Flammen geworden . „Ich war sehr früh vor Ort und muss sagen, ein solch massives Großfeuer in dieser Form erlebt man selten“, erklärt der erfahrene Goslarer Feuerwehrchef.
Die Wasserversorgung erfolgte über zwei tragbare Pumpen und vier Leitungen aus der Radau. Ein weiteres Nachbarhaus blieb zwar vom Feuer verschont. Die neun Bewohner mussten es aber trotzdem verlassen, weil immer wieder Rauchschwaden durch die Luft zogen. Außerdem hatte der Versorger Harz-Energie die Strom- und Gasleitungen nur für einen Teilstraßenzug abklemmen können, sodass auch diese Einheit nicht mehr versorgt war.

Gefährlicher Rauch: Aus einem dritten Haus müssen neun Personen in Sicherheit gebracht werden – unter anderem weil immer wieder Schwaden herumziehen. Foto: Epping

Koordination: Stadtbrandmeister Christian Hellmeier steht in der Mitte und ist später stolz auf all seine Helfer. Foto: Epping
Alle Personen seien schnell bei Freunden und Verwandten in Vienenburg untergekommen, erklärte Tim Meißner als städtischer Fachdienstleiter für Sicherheit und Ordnung. Er selbst war als Vienenburger ebenfalls schon um 2.30 Uhr vor Ort. „Ich habe die Stadt nachts wohl noch nie so hell erlebt“, ordnet auch er die gewaltige Kraft der Flammen ein.

Wasserversorgung aus der Radau: Für den Transport bis zum Feuer, wo das Nass gebraucht wird, ist viel Schlauch erforderlich. Foto: Epping
Ein Ehepaar und ein Mieter
In den beiden zerstörten Häusern wohnten einerseits ein Besitzer-Ehepaar und auf der anderen Seite ein Mieter. Sie müssen längerfristig anderswo untergebracht werden und sind laut Meißner zunächst in die Obhut der Ambulanten Hilfe gekommen, die sie weiter betreut.
Während des Brandes waren teils bis zu 150 Feuerwehrleute im Einsatz, neben Bad Harzburg am Ende der gesamte Goslarer Stadtverband. Die drei Drehleitern aus Goslar, Bad Harzburg und Osterwieck leisteten ihren Beitrag zur Brandbekämpfung. Später korrigierte die Feuerwehr die Zahl nach oben auf 250 Einsatzkräfte aus allen Bereichen.
Einsatz gegen das Großfeuer in Vienenburg

Nachlöschen beim Brennholz
Das Feuer beschäftigte die Feuerwehren aber nicht nur in der Nacht. Weil im hinteren Bereich der Fläche noch jede Menge Brennholz gelagert war, das ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde, hatte Hellmeier die Vienenburger Bagger-Firma Friehe hinzugezogen. Sie zog das Holz auseinander, damit es nach und nach bis in den Vormittag hinein abgelöscht werden konnte.