Jugendamt schaltet sich nach Ermittlungen gegen Harzer SPD-Mann ein

Gegen einen SPD-Kommunalpolitiker aus dem Harz wird wegen Verdacht auf den Konsum von Kinderpornografie ermittelt. Foto: picture alliance/dpa
Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hannover, die sich gegen einen 42-jährigen SPD-Kommunalpolitiker und den Verdacht auf den Konsum von Kinderpornografie richten, hat sich nun das Jugendamt des Landkreises Goslar eingeschaltet.
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Goslar/Seesen. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hannover, die sich gegen einen 42-jährigen SPD-Kommunalpolitiker und den Verdacht auf den Konsum von Kinderpornografie richten, hat sich nun das Jugendamt des Landkreises Goslar eingeschaltet. Ein Sprecher der Verwaltung bestätigte am Montag, dass zwei Bezirkssozialarbeiter die Familie besucht haben. Sie wollten sich am Montag ein Bild davon verschaffen, ob das Wohl der Kinder gefährdet ist.
Nach offiziell nicht bestätigten Informationen ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover gegen den 42-jährigen Familienvater, der im Stadtrat Seesen und im Kreistag Goslar in herausgehobenen Ämtern aktiv ist. Der „Seesener Beobachter“ berichtete, der Mann habe den Vorwurf auf Konsum von Kinderpornografie der Zeitung gegenüber eingeräumt.
„Tiefe Betroffenheit“
Wegen der Schwere des Verdachts hat sich die Stadtverwaltung Seesen am Sonntag mit den Vertretern der politischen Parteien zu Wort gemeldet. Die Vorwürfe gegen den 42-Jährigen, der in der Mitteilung namentlich genannt wird, „haben Fassungslosigkeit und Entsetzen im Seesener Rathaus ausgelöst“, heißt es in dem Papier. In Rat und Verwaltung herrsche „tiefe Betroffenheit“.
Wie berichtet, hat der Beschuldigte alle politischen Ämter niedergelegt. Außerdem trat er aus der SPD aus, der er seit 2011 angehörte. Der Amtsverzicht in den politischen Gremien wird erst wirksam, wenn diese ihn offiziell festgestellt haben.
Die Staatsanwaltschaft in Hannover hat ihre Ermittlungen abgeschlossen. Dem Vernehmen nach ist mit einer Anklage zu rechnen, die Unterlagen sind dem Betroffenen aber offenbar noch nicht zugestellt. Erst danach ist mit weiteren Informationen der Staatsanwaltschaft oder des Amtsgerichts Seesen zu rechnen, an dem ein entsprechendes Verfahren geführt würde. oli