„Altenauer Eigenart“ lockt Hunderte von Besuchern

Das gesamte Wochenende über kommen mehrere Hundert Besucher zu dem Basar im Kurgastzentrum. Foto: Eggers
Was ist eigentlich die „Altenauer Eigenart“? Diese und andere Fragen beantwortete jetzt unter anderem Anette Böttger am Wochenende im Kurgastzentrum. Hinter dem Namen verbirgt sich ein ganz besonderer Basar, der viele Besucher anlockt.
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Altenau. Hunderte von Besuchern strömten am Wochenende ins Kurgastzentrum. 25 Aussteller präsentierten im großen Saal und im Foyer selbst hergestellte Waren. Vor allem Handarbeiten und Kunsthandwerkliches standen dabei im Mittelpunkt.

Selbst gefertigte Tscherper-Messer bietet Bernhard Kraft aus Clausthal-Zellerfeld in Altenau an. Foto: Eggers
„Wir wollen den Bürgern in unserer Region eine Plattform geben“, sagt Anette Böttger, die zu den Organisatorinnen des Basars gehört. „Altenauer Eigenart ist es nämlich, sich nicht dafür zu interessieren, was der Nachbar alles kann“, sagt sie. Und das sei eine Menge, wie auf dem Basar zu sehen sei. Deshalb habe eine Interessengemeinschaft vor mittlerweile 20 Jahren diesen Basar ins Leben gerufen.
Für den guten Zweck
Damit die Kunsthandwerker, Handarbeiter und Künstler nicht allzu tief in die Tasche greifen müssen, werde kein Standgeld verlangt. „Die Aussteller müssen nur einen selbst gebackenen Kuchen mitbringen“, erklärt Anette Böttger. Dieser werde dann während der zwei Tage des Basars an die Besucher verkauft, ebenso wie Kaffee, weitere Getränke und Kleinigkeiten zu Essen. „Mit dem Erlös aus diesem Verkauf decken wir von der Interessengemeinschaft unsere Kosten, unter anderem für die Saalmiete“, berichtet sie.

Der Winter kann kommen: Mützen, Handschuhe, Stulpen oder Schals und alle selbstgestrickt gehören ebenfalls zum Angebot des Basars in Altenau. Foto: Eggers
Doch es gibt auch Aussteller, die ihre Waren für einen guten Zweck anbieten, die Mitglieder des Handarbeitskreises der Kirchengemeinde Altenau-Schulenberg beispielsweise. Die fünf Frauen haben in den vergangenen Wochen Schals, Handschuhe, Mützen und weitere Kleidungsstücke gestrickt, um sie auf diesem Basar anzubieten, teilt Mitglied Elke Lindemann mit. „Wir waren von Anfang an bei der ,Eigenart‘ dabei“, sagt sie. Und auch bei dem kleinen Altenauer Weihnachtsmarkt gehörte der Handarbeitskreis zu den ersten Ausstellern. Der Verkaufserlös kommt jeweils einem guten Zweck zugute, unter anderem soll ein Teil des Geldes die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ erhalten.
Von der Klinge bis zum Griff
Ein weiterer Aussteller ist der in der Region bekannte Bernhard Kraft aus Clausthal-Zellerfeld. Ihm ist es wahrscheinlich egal, ob es Tscherper, Tzscherper, Scherper oder Schärper heißt. Alle Varianten und Schreibweisen für die Mahlzeiten gibt es im Oberharz, und sie sind von Bergstadt zu Bergstadt unterschiedlich. Aber eines haben die Essen gemeinsam. Für sie benötigt der Teilnehmer ein scharfes Messer, und genau die bietet Kraft an.

Selbst gefertigte Tscherper-Messer bietet Bernhard Kraft aus Clausthal-Zellerfeld in Altenau an. Foto: Eggers
Der Oberharzer stellt dabei alles selbst her, von der Klinge bis zum Griff. „Für den Griff nehme ich gerne historisches Holz“, sagt er. Aktuell biete er beispielsweise Messer mit Griffen an, die aus einem Balken stammen, der mehr als 300 Jahren seinen Platz im Oberharzer Bergwerksmuseum hatte.
Der Termin steht
Begonnen hatte die „Altenauer Eigenart“ als Outdoor-Veranstaltung auf einem Grundstück an der Breiten Straße. Kunsthandwerker und Kunsthandwerkerinnen aus der Bergstadt hatten sich dafür zu der Interessengemeinschaft zusammengetan, entstanden war die Idee bei einem der Kurse. Mit sechs Teilnehmern seien sie gestartet, erinnert sich Anette Böttger.

Tolle Taschen lassen im Kurgastzentrum Altenau die Herzen vieler Frauen schneller schlagen. Foto: Eggers
Mittlerweile stehe der Kunsthandwerkermarkt auch Ausstellern von außerhalb offen. „Wir hatten diesmal Teilnehmer aus Jerstedt oder von hinter Osterode“, sagt die Organisatorin. Dadurch sei das Angebot der „Eigenart“ größer geworden, berichtet sie erfreut. Der Termin für die nächste „Altenauer Eigenart“ stehe bereits fest. Er sei Anfang Februar während der Zeugnisferien.

Kerzen, Porzellan, Seife: Das Angebot an den verschiedenen Ständen ist abwechslungsreich. Foto: Eggers