Zukunftsfragen bewegen die Hahäuser Ortsfeuerwehr

Hahausens Ortsbrandmeister Stefan Rühmann am Unimog-Tanklöschfahrzeug: Es ist 45 Jahre alt – und wohl das älteste Einsatzfahrzeug der Feuerwehr im Kreis. Foto: Archiv Gereke
Um Zukunftsfragen ging es auf der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Hahausen. Wann kommt das Nachfolgefahrzeug für den 44 Jahre alten Unimog? Und was ist mit dem Ausbau des Feuerwehrgerätehauses? Die Antworten auf beide Fragen hängen zusammen.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Hahausen. Im gesamten Kreis gibt es kein anderes Feuerwehrfahrzeug, das älter ist als der Hahäuser Unimog. Der TLF 8/18 – so die offizielle Bezeichnung – ist Baujahr 1979, wird in diesem Jahr 44 Jahre alt. Und er rostet. Vor einigen Jahren versahen ihn die Kameraden der Wehr in Eigenleistung mit einem neuen Hilfsrahmen, doch der Rost kommt inzwischen wieder durch, erzählt Hahausens Ortsbrandmeister Stefan Rühmann.
Lieber in einer Reihe
Das Problem: Kein adäquates Fahrzeug, was den Unimog ersetzen könnte, würde in die Garagen des Hahäuser Feuerwehrgerätehauses passen. Sie sind einfach zu klein. Damit geht die Frage nach der Ersatzbeschaffung zum zweiten Thema über. 2009 war erstmals über einen Anbau an das Feuerwehrgerätehaus diskutiert worden, um die beengten Platzverhältnisse zu beheben. Der sollte damals in Eigenleistung realisiert werden. Pläne, die verworfen wurden. 2018 kam das Thema wieder auf den Tisch und erste konkrete Planungen folgten. Noch zu Zeiten der Samtgemeinde Lutter stellte ein Architekt einen Entwurf vor. Auf dem Gelände des benachbarten Spielplatzes sollte demnach ein Anbau mit zwei Garagen entstehen, eine des alten Gebäudes sollte weiter genutzt werden. Folge: Die Fahrzeughallen wären L-förmig angeordnet gewesen.
Dann kam die Fusion. „Mein Wunsch war es von Anfang an, dass alle drei Garagen in einer Reihe stehen“, erklärte Bürgermeister Ingo Henze, der in seinem Grußwort über den aktuellen Sachstand informierte. Zunächst stand nun die Stadt aber vor der Aufgabe, einen neuen Architekten zu finden, denn der bisherige hatte erklärt, das Projekt nicht weiterverfolgen zu wollen.
1,3 Millionen Euro
Inzwischen ist ein neuer Planer gefunden. Da ein neuer Architekt ungern bestehende Planungen fortsetzt, begannen die Überlegungen von Neuem. Unterdessen lägen zwei Entwürfe auf dem Tisch, die derzeit verwaltungs- und feuerwehrintern diskutiert werden, so Henze. „Wir befinden uns noch in der Abstimmungsphase. Wenn wir uns auf ein Modell verständigt haben, wird es auch eine Präsentation in der Öffentlichkeit geben.“
Henze lässt durchblicken: Nach wie vor soll die Erweiterung am bisherigen Standort geschehen. Eine Grundsteinlegung noch in diesem Jahr hält er aber für ausgeschlossen. Mittel im Haushalt für das Projekt gibt es. Es seien vom Rat noch einmal zusätzliche Gelder bereitgestellt worden, insgesamt seien es nun 1,3 Millionen Euro.

Die Lage des Hahäuser Feuerwehrgerätehauses in der Ortsmitte: Es befindet sich zwischen landwirtschaftlichen Anlagen und dem Spielplatz.
Und damit bezieht der Langelsheimer Bürgermeister Stellung in der Fahrzeugfrage. Die Beschaffung mache Sinn, wenn absehbar sei, dass eine der neuen Garagen nutzbar ist, in die dann das Nachfolgemodell – es soll ein TLF 3000 werden, also ein Tanklöschfahrzeug mit 3000-Liter-Wassertank – kommen soll. Wenn man bedenke, dass neue Fahrzeuge derzeit zum Teil Lieferfristen von bis zu 24 Monaten hätten, gelte es aber, mit Blick auf einen Bauzeitenplan die Bestellung auch rechtzeitig auf den Weg zu bringen, so der Verwaltungschef der Harzstadt.
So hoffen alle, dass der Hahäuser Oldtimer möglichst bis dahin noch treu seinen Dienst versieht. „Als Stützpunktfeuerwehr brauchen wir zwei Wasser führende Fahrzeuge“, erklärt Ortsbrandmeister Rühmann. Der ist übrigens zehn Jahre jünger als der Unimog. So wie auch inzwischen so ziemlich fast jeder aus der Hahäuser Einsatzabteilung mit diesem Fahrzeug aufgewachsen und zum Aktiven herangereift ist.