Wofür gibt Braunlage sein Marketing-Geld aus?

Auch für Veranstaltungen wie das St. Andreasberger Wiesenblütenhoffest steht Geld zur Verfügung. Foto: GZ-Archiv
Rund 360.000 Euro hat Braunlage zur Verfügung, um sie im Rahmen des Marketingplans auszugeben. Im zuständige Ratsausschuss wurden Details verraten. Neben der Finanzierung von Werbung und Veranstaltungen sind auch Überraschungen dabei.
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Braunlage. Der Marketingplan für das Jahr 2024 steht, am Dienstag wurde er im zuständigen Ausschuss für Bau, Verkehr, Umwelt, Wirtschaft und Tourismus erstmals öffentlich vorgestellt – und im Großen und Ganzen zustimmend abgenickt. Endgültig beschlossen wird der Plan am Dienstag im Rat. Besondere Eckpunkte: Die beliebten Veranstaltungen in Braunlage und den Ortsteilen werden wieder finanziell unterstützt, bei der Werbung werden moderne Kanäle intensiver bespielt, aber auch die klassische Wege werden nicht verlassen: Es werden mehr Reisemessen besucht. Und eine Überraschung gab es für die Harzklub-Zweigvereine: Sie erhalten finanzielle Hilfe bei der Pflege der Wege.
360.000 Euro im Topf
Der Marketingplan wird vom Marketingbeirat in größtenteils ehrenamtlicher Arbeit erstellt. Darin werden die Einnahmen aus dem Fremdenverkehrsbeitrag verteilt. Für 2024 sind das 250.000 Euro, dazu kommen zum Teil zweckgebundene Restmittel aus 2023 in Höhe von noch einmal knapp 100.000 Euro. Je nach Aufkommen des Fremdenverkehrsbeitrages kann es durchaus noch mehr werden.

Die Braunlager Weihnachtsbeleuchtung könnte man als klassische bezeichnen. Der Marketingbeirat möchte sie in Zukunft modernisieren und auch zur Winterbeleuchtung werden lassen, die nicht nur in der Adventszeit angeschaltet wird. Foto: GZ-Archiv
Und da ist die Palette in den drei Ortsteilen natürlich breit und bunt. Der St. Andreasberger Bergstadtverein beispielsweise bekommt einen Zuschuss für seine Veranstaltungen wie die Trödeltour. Nach Hohegeiß fließt Geld unter anderem für das Bergdorffest.

Olivia Langa wirbt für Braunlage auf der Messe in Utrecht. Und gerade diese Messen, so die Erfahrung des Marketingbeirats, haben nach wie vor eine große Bedeutung, weswegen dafür im Marketingplan auch wieder 5000 Euro vorgesehen sind. Foto: GZ-Archiv
Für all das – und noch viel mehr – müsse natürlich auch geworben werden. Mit einem Budget von 127.950 Euro ist die Marketingkommunikation für 2024 auch der größte Posten, ein erheblicher Teil davon entfällt auf Onlinemarketing. Aber der Marketingbeirat setzt da zusammen mit der Braunlager Tourismus und Marketing Gesellschaft auf verschiedene Pferde: Zuvorderst natürlich sind das zeitgemäße Werbeplattformen, Stichworte sind Internet mit Social Media und Co.. Das sei ein ganz klarer großer Schwerpunkt. Denn ohne dieses Thema „fährt der Zug an uns vorbei“.
Rundfunkwerbespots solle es auch wieder geben, dazu auch Video-Content. Aber auch die klassischen Werbeplattformen will Braunlage nicht verwaisen lassen. Beispielsweise Messen: Aus der Erfahrung vergangener Messebesuche heraus sei dort wieder, mehr Geld eingestellt worden (insgesamt 5000 Euro). Denn, so Kolb, wer heute sage, das Internet habe die Messen ersetzt, sei in der jüngsten Vergangenheit nicht auf einer Reisemesse gewesen. „Das ist brutal, was da los ist“, so Kolb aus eigener Erfahrung. „Das ist ein Bereich, den man weiter bespielen darf und muss.“
Allerdings schaut der Marketingbeirat in seinem Plan nicht nur auf die klassischen Fremdenverkehrsthemen. Auch innerstädtische Maßnahmen, sind geplant. So gibt es 10.000 Euro für die Erneuerung der Winterbeleuchtung – die bewusst so heißt, weil sie nicht nur in der Weihnachtszeit für besonderes Ambiente sorgen soll. Da, so Bürgermeister Wolfgang Langer, könnte man durchaus sogar noch finanziell aufstocken. Es gäbe Kommunen, die in diesem Bereich sehr viel mehr auf die Beine stellen würden.

Auch der Braunlager Sommernachtstraum wird aus dem Geld des Marketingplans unterstützt. Foto: GZ-Archiv
Über allem, so Kolb, stehe natürlich auch die Frage, wie sich Braunlage in Zukunft touristisch aufstelle, wenn es keine vernünftigen Winter mehr gibt. Das werde ganz neue und intensive Herausforderungen bringen, „damit wir unsere hohen Gästezahlen halten können.“