„Wir brauchen wegen des Klimawandels vor allem Verzicht“

Gesunder Wald in verschiedenen Grün- und Brauntönen findet sich derzeit noch zwischen Lautenthal und Wolfshagen. Foto: Jambrek
Der Klimawandel ist im Wald angekommen: Das ist die Botschaft vom Revierförster Rainer Hoffmeister in seinem Vortrag "Der Wald im Umbruch". Diesen präsentiert er bei den Landfrauen Lutter in Nauen. Und gibt sein Fachwissen ans Publikum weiter.
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Lutter. Auf ein breites Interesse stieß am Montag der Vortrag „Der Wald im Umbruch“ des Wolfshäger Revierförsters Rainer Hoffmeister. Dazu eingeladen hatten die Landfrauen Lutter in Annes Bauerncafé nach Nauen. „Ich verspreche Ihnen, es wird kein schöner Nachmittag“ sagte Hoffmeister zu Beginn. Die Angst vor dem Klimawandel sei in der Gesellschaft bereits weit verbreitet. Im Zuge einer aktuellen Erhebung hätte rund ein Drittel der Befragten angegeben, dass sie Angst vor dem Klimawandel hätten. Im Wald macht sich der Klimawandel ebenfalls zentral bemerkbar, sagte Hoffmeister. Vor allem im Jahr 2018 sei die geschlagene Holzmenge aufgrund Borkenkäferbefalls sehr hoch gewesen. Seit der Industrialisierung und damit einhergehend steigender Schadstoffbelastung in der Luft seien die Durchschnittstemperaturen immer weiter angewachsen.

R. Hoffmeister
"Verdurstende Bäume"
Generell werde der Borkenkäfer unter der Rinde aktiv und sorge dafür, dass immer weniger Wasser im Baum an die erforderlichen Stellen geleitet werden könne. Die befallenen Bäume würden gewissermaßen verdursten.
So schwierig der Klimawandel in Gesellschaft und Wald auch sei, so würden die Revierförster wie er auch versuchen möglichst gut auf das Problem zu reagieren. Heute würden keine Fichten mehr angepflanzt, sondern vor allem Mischwälder. Anstatt der Fichte werde heute etwa die Douglasie gepflanzt. Diese aus Nordamerika stammende Baumart gedeiht auch in trockenen Landschaften gut.

Schäden an Buche und Fichte
Der Mensch verursache den Klimawandel, so Hoffmeister. Zu einer Besserung der Lage sollte jeder beitragen, so die persönliche Forderung von Hoffmeister. „Wir brauchen wegen des Klimawandels vor allem Verzicht“, schilderte Hoffmeister. Das beinhalte nicht, zwei oder dreimal im Jahr in den Urlaub zu fliegen. Nur so lasse sich der ökologische Fußabdruck senken.