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Eiserne Hochzeit

Wildemanner Ehepaar ist seit 65 Jahren verheiratet

Seit 65 Jahren Eheleute: Klaus und Elfriede Viertel. Sie lernen sich im Harz kennen und bleiben im Harz. Sie heiraten am 3. Januar 1959 standesamtlich, später kirchlich. Foto: Potthast

Seit 65 Jahren Eheleute: Klaus und Elfriede Viertel. Sie lernen sich im Harz kennen und bleiben im Harz. Sie heiraten am 3. Januar 1959 standesamtlich, später kirchlich. Foto: Potthast

„Es war mein Glück, dass ich sie getroffen habe“, sagt Klaus Viertel über seine Frau Elfriede. Die beiden Wildemanner sind seit 65 Jahren ein Ehepaar und noch immer gemeinsam auf Achse. Standesgemäß gefeiert wird die Eiserne Hochzeit im Sommer.

Von Angela Potthast Mittwoch, 03.01.2024, 09:00 Uhr

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Wildemann. „Mein Glück war, dass ich nach Wildemann gekommen bin“, sagt Klaus Viertel. Denn dort fand er die Frau fürs Leben: Elfriede Borowski. Am 3. Januar 1959 heirateten sie. Heute jährt sich dieser besondere Tag zum 65. Mal – heute haben Viertels ihre Eiserne Hochzeit.

Er war noch jung, als er seine Heimat verlassen musste – Flucht und Vertreibung waren Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs. Sie ist eine geborene Wildemannerin. Während eines Feuerwehrfestes begegneten sie sich ein erstes Mal, ein zweites Mal zufällig in Wildemann. Klaus Viertel war mit dem Motorrad unterwegs, als er sie im Ort erblickte. „Ich hielt an, und wir kamen ins Gespräch.“ Viele weitere Gespräche folgten und Kinobesuche und Ausflüge mit seinem Zweirad. 1957 verlobten sie sich, am 3. Januar 1959 gaben sie sich im Standesamt das Ja-Wort, und am 10. Februar ließen sie sich in der Wildemanner Kirche trauen.

„Wir hatten gleich Interesse aneinander“, sagt Klaus Viertel. Und sie hatten viele gemeinsame Interessen. Gefeiert und getanzt hätten sie gerne, erzählen Viertels. „Das war eine schöne Zeit.“ Ganz aufgegeben haben sie ihre Umtriebigkeit nicht. „Wir nehmen noch mit, was geboten wird.“ Den Seniorennachmittag zum Beispiel und die Adventsfeier. Früher fuhren Viertels oft in den Urlaub, unternahmen Wochenendausflüge, reisten per Bus in europäische Metropolen. „Wir waren immer in der Gruppe unterwegs.“ Sie gehörten auch etlichen Vereinen an: unter anderem dem Harzklub, dem Geschichts- und dem Alpenverein.

Gemeinsam auf Viertausender

Am 3. Januar 1959 geben sich Elfriede und Klaus Viertel das Ja-Wort. Foto: Privat

Am 3. Januar 1959 geben sich Elfriede und Klaus Viertel das Ja-Wort. Foto: Privat

Elfriede Viertel lernte Skifahren, um mit ihrem Ehemann auf die Pisten gehen zu können. Sie begleitete ihn sogar zum Bergsteigen, obwohl sie nicht schwindelfrei ist. „Das war schon eine Herausforderung“, erinnert sie sich. Ausgerüstet mit Pickel, Steigeisen und Seil erklommen sie Drei- und Viertausender. Die Königsspitze mit ihren 3851Metern bezeichnet Klaus Viertel als seinen schönsten Berg. Den Harz ließen sie jedoch nicht außer Acht. Sie wanderten nicht selten in Norddeutschlands höchstem Mittelgebirge. Sohn Mario, der 1963 zur Welt kam, nahmen sie mit auf Wandertouren, genauso wie ihren Langhaardackel.

Zu Reisen zog es die beiden mitunter weit fort. Ob sie sich jemals hätten vorstellen können, Wildemann zu verlassen? Ein „nee, nee, nee“ ist die Antwort. Es ist schon immer die Heimat von Elfriede Viertel gewesen und es wurde die Heimat von Klaus Viertel. Obgleich sein Start nicht so leicht gewesen sei. Über den Sportverein aber habe es geklappt, sagt er. Außerdem, fügt Elfriede Viertel hinzu, „er war in unserer Familie gut aufgenommen“. Er war unter anderem bei der Gisela-Quelle und beim Harzer Gleitlager in Wildemann beschäftigt, sie kümmerte sich um die Familie.

Fast sieben Jahrzehnte sind seit dem zufälligen Wiedersehen in Wildemann vergangen. Sie schätzen am anderen alles. Wenn mal Streit aufkomme, dann sei der schnell wieder vorüber. „Es war mein Glück, dass ich sie getroffen habe“, so Klaus Viertel. Im Juli wird er 90 Jahre alt, dann soll auch die Eiserne Hochzeit gefeiert werden.

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