Welterbetag in Goslar: Foto-Meile, Führungen und Kunstwerke

An der Rammelsberger Straße: Vor dem Wohnhaus mit der Nr. 95 wird das vorletzte alte Foto aus dem Stadtarchiv stehen, mit dem Schornstein des Erzbergwerkes als Fixpunkt, wie er hier zwischen den Bäumen emporragt. Von links: Morea Deden, Marketing-Leiterin der Stiftung Welterbe im Harz, Ulrich Reiff, Leiter des Oberharzer Bergwerkmuseums, Dr. Jan Habermann, wissenschaftlicher Leiter der Kaiserpfalz, Dr. Martin Wetzel, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Rammelsberg. Foto: Kaspert
Am Sonntag, 2. Juni, findet der Welterbetag in Goslar statt. An diesem Tag können Besucher die Vielfalt der von der Unesco ausgezeichneten Stätten erleben. Ein besonderes Highlight ist die Foto-Meile mit über 50 alten Fotos aus dem Stadtarchiv.
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Goslar. Das Programm zum Welterbetag am Sonntag, 2. Juni, möchte die Vielfalt der von der Unesco ausgezeichneten Stätten sichtbar machen.
„Wir ziehen das dieses Mal an Orten festgemacht auf“, erläutert Morea Deden, sie ist Marketing-Leiterin der Stiftung Welterbe im Harz. So wird eine Foto-Meile mit über 50 alten Fotos aus dem Stadtarchiv an drei Standorten von der Altstadt bis zum Bergwerk dazu einladen, gestern mit heute zu vergleichen.
Foto-Meile zeigt Goslar im Wandel der Zeit
In der Kaiserpfalz geht es bei freiem Eintritt um Fotos, die ihre frühe touristische Bedeutung hervorheben. „Das ging erstaunlicherweise schon in den 1870er Jahren los“, sagt Dr. Jan Habermann, wissenschaftlicher Leiter der Kaiserpfalz. Ein wichtiges Dokument stammt von 1892.
„Im gläsernen Atrium im Rathaus zeigen wir als Schwerpunkt Marktplatz-Situationen, angefangen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es geht aber auch um verschwundene Bauten auf Berg- und Bäckerstraße.“
Zehn historische Fotos an der Rammelsberger Straße
Außerdem werden zehn historische Fotos an den jeweiligen Standorten des Fotografen entlang der Rammelsberger Straße aufgestellt - auf den Grundstücken der heutigen Hausbesitzer. Deden zur Aktion: „Wir hoffen, dass diese Fotos aus dem Stadtarchiv für die heutigen Einwohner interessant sind. Was hat sich verändert im Laufe eines Menschenlebens? Entdecken Sie auf großformatigen Bildtafeln Gebäude und Plätze, die zum Teil gar nicht mehr existieren. Andere sind überformt, oder die Nutzung hat sich vollständig gewandelt.“ Die Fotomeile ist vom 2. Juni bis zum 14. Juli 2024 zu sehen.
Zwei neue Führungen
Der Welterbetag feiert zwei Premieren: Thomas Moritz wird mit seiner Stadtführung „Goslars Domburg und der Kaiserhaus-Komplex“ in etwa drei Stunden viele unbekannte Details beleuchten. Los geht es um 10 Uhr an der Domvorhalle. Diese kostenlose Führung ist gedacht für Menschen, die alles ganz genau wissen möchten.
Die Führung „Architektur – fünf Epochen in der Altstadt“ zeigt die verschiedenen Baustile von Romanik über Barock bis hin zu zeitgenössisch auf. Wissenswertes zum Bau der Gebäude sowie den verwendeten Materialen wird durch Dr. Kay Brummer vermittelt. Dauer zwei Stunden, Start um 11 Uhr an der Tourist-Information im historischen Rathaus. Diese Neuheit kostet zehn, ermäßigt acht Euro. Anmeldung für beide Führungen per E-Mail an stadtfuehrungen@goslar. de oder direkt in der Tourist-Information.
Am Rammelsberg wird ein buntes Familienfest bei freiem Eintritt gefeiert.
Busreise im Oberharz
Die Oberharzer Wasserwirtschaft und das verbriefte Recht dazu (Wasserregal) war über Jahrhunderte hinweg die entscheidende Energiequelle für den Bergbau. Sie stellt eines der weiträumigsten Welterbestätten der Unesco dar. Deshalb hat Ulrich Reiff, Leiter des Oberharzer Bergwerkmuseum, eine Busrundreise entwickelt, die um 10 Uhr am Museum startet und zu verschiedenen Standorten führt. Welterbeführer begleiten die Reisenden und erzählen die Geschichten der Menschen, die im Oberharz unterwegs waren, als der Bergbau lief. Drei Einlagen lockern die Fahrt auf: Die Gruppe trifft eine Kiepenfrau, die eine witzige Geschichte erzählt, und den Oberbergrat Albert, Erfinder des industriellen Drahtseils von 1834. Hinzu kommt ein musikalisches Zwischenspiel. Gegen 17 Uhr erreicht die Reisegesellschaft ihre Endstation am alten Bahnhof in Zellerfeld. „Falls das Interesse sehr groß ist, schieben wir einen zweiten Reisebus nach“, versichert Reiff. In den Kosten von 35 beziehungsweise 33 Euro sind Lunchpaket sowie Kaffee und Kuchen enthalten. Anmeldung bis zum 24. Mai per E-Mail an info@bergwerksmuseum.de.
Ausstellung „Young Climate Action for World Heritage“
Im Rahmen des Bildungsprojektes „Young Climate Action for World Heritage“ des Institute Heritage Studies und der Deutschen Unesco-Kommission für junge Menschen haben sich Schüler von zwei Unesco-Projektschulen mit den Herausforderungen des Klimawandels auseinandergesetzt. „Die daraus entstandenen Kunstwerke zeigen in einer eindrücklichen Ausstellung den Blick der Jugendlichen auf ihre Heimat und die Folgen des Klimawandels, ihre Sorgen, aber auch ihren Willen, selbst aktiv zu werden. Faszinierend ist, wie unterschiedlich die Arbeiten geworden sind“, sagt Dr. Martin Wetzel vom Rammelsberg, der die Ausstellung schon gesehen hat. Sie wandert durch das Welterbe im Harz. Das Zisterzienser-Museum Kloster Walkenried zeigt die Werke bis zum 29. September. Der Museumseintritt ist am Welterbetag frei.