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Hochwasser-Gefahr

Unwetter und Dauerregen: Einsatzkräfte sind vorbereitet

„Die prognostizierten Regenmengen stellen keine akute Gefahr dar auch nicht für die Goslarer Altstadt“, schreibt eine Sprecherin der Stadt Goslar in einer am Samstagmittag veröffentlichten Pressemitteilung. Foto: Stadt Goslar

„Die prognostizierten Regenmengen stellen keine akute Gefahr dar auch nicht für die Goslarer Altstadt“, schreibt eine Sprecherin der Stadt Goslar in einer am Samstagmittag veröffentlichten Pressemitteilung. Foto: Stadt Goslar

Der Deutsche Wetterdienst kündigt für das Wochenende anhaltende Regenfälle an – und im Oberharz und Braunlage auch Schneefall. Deshalb warnen mehrere Landkreise in Niedersachsen vor Hochwasser. Auch die Feuerwehren in Goslar haben sich vorbereitet.

Samstag, 23.12.2023, 15:00 Uhr

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Region. Mehrere Landkreise in Niedersachsen haben vor Hochwasser gewarnt. Entsprechende Mitteilungen veröffentlichten am Samstag etwa die Landkreise Holzminden sowie Hameln-Pyrmont. Auch im Landkreis Goslar bereiten sich die Feuerwehren auf anhaltende Regenfälle vor. 

Bedingt durch die vielen Regenfälle könnte sich die Hochwasserlage noch deutlich verschärfen. An den kleineren Flüssen in Niedersachsen werde mit den Höchstwerten nach derzeitigen Prognosen zu Heiligabend und dem ersten Weihnachtsfeiertag gerechnet.

 

Verschärfung der Hochwasserlage

Der niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) hatte bereits am Freitag mitgeteilt, dass er wegen der mit dem Sturmtief „Zoltan“ einhergehenden Niederschlägen mit einer landesweiten Verschärfung der Hochwasserlage über die Weihnachtsfeiertage rechne. An vielen Pegeln würde die höchste Meldestufe überschritten. Das bedeute, dass lokal größere Flächen sowie einzelne Grundstücke, Straßen und Keller überschwemmt werden könnten. Auch an den größeren Flussläufen wie Weser, Aller und Leine bestehe Hochwasser mit steigender Tendenz, hieß es.

Neuschnee im Harz

Nachdem das Sturmtief „Zoltan“ über Deutschland hinweggezogen ist, wurde für Samstag in Deutschland regional heftige Regen- oder Schneefälle erwartet. Im Harz komme es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) bis Montagmorgen zu ergiebigem Dauerregen mit Niederschlagsmengen zwischen 70 und 100 l/qm, in Staulagen um 120 l/qm. Zudem sei bis zum Nachmittag oberhalb von 400 Metern Höhe mit  Neuschneemengen zwischen 3 und 10 cm zu rechnen.  Außerdem seien im Tagesverlauf Sturmböen möglich.

Auch für den restlichen Süden Niedersachsens kündigt der DWD bis Sonntagmorgen Dauerregen mit Niederschlagsmengen zwischen 35 und 50 l/qm, in Staulagen um 60 l/qm, an.

Keine akute Gefahr für Goslarer Altstadt

Wie die Stadt Goslar mitteilt, habe die Wettervorhersage über die Feiertage, die Goslarer Feuerwehr und Stadtverwaltung veranlasst, Vorbereitungsmaßnahmen frühzeitig und vorsorglich zu treffen. „Die prognostizierten Regenmengen stellen keine akute Gefahr dar, auch nicht für die Goslarer Altstadt“, schreibt eine Sprecherin der Stadt Goslar in einer am Samstagmittag veröffentlichten Pressemitteilung. Dies sei bei der erneuten Lagebesprechung deutlich geworden. 

Neben den laufenden Maßnahmen wie steter und engmaschiger Kontrolle der Fließgewässer im Stadtgebiet seien zusätzlich Sandsäcke vorbereitet und auch Tauchpumpen, und die neuen mobilen Schutzwände würden abfahrtbereit zur Verfügung stehen, schreibt die Stadtverwaltung. „Sollte der Regen in den kommenden Tagen zunehmen, sind die Einsatzkräfte der Goslarer Feuerwehren und die verantwortlichen Stellen abgestimmt und vorbereitet.“

Eigenschutz

Die Stadtverwaltung bittet alle Einwohner auf sich aufzupassen und erinnert – trotz der präventiven Maßnahmen – an den Eigenschutz der Bevölkerung für eigenes Hab und Gut. „Sollte sich die Situation verändern informieren wir Sie über die Sozialen Medien der Stadt Goslar und dem Stadtfeuerwehrverband Goslar“, teilt die Verwaltung mit.

Sandsäcke für die Gemeinde Schladen-Werla

Auch mehrere Feuerwehren der Einheitsgemeinde Schladen-Werla sind für den Hochwasserschutz im Einsatz. „Aktuell befinden wir uns in einer sehr dynamischen Hochwasserlage“, schreibt die Feuerwehr Schladen auf Instagram. Für jeden Bürger bestehe zudem ab sofort die Möglichkeit sich selbst Sandsäcke am Feuerwehrhaus Schladen zu befüllen. Vor dem Gebäude hat die Feuerwehr dazu einen Sandhaufen aufgeschüttet.

Harzburger Feuerwehr weitet präventive Maßnahmen aus

Und auch die Bad Harzburger Feuerwehr teilt mit, dass sie ihre präventiven Hochwasser-Schutz-Maßnahmen ausgeweitet habe. So sei ab dem Vormittag der mobile Hochwasserdamm im Kurpark erweitert und mit zusätzlichen Sandsäcken ausgebaut worden, schreibt die Feuerwehr.

Im Bad Harzburger Kurpark wird der mobile Damm ausgebaut. Foto: Feuerwehr Bad Harzburg

Im Bad Harzburger Kurpark wird der mobile Damm ausgebaut. Foto: Feuerwehr Bad Harzburg

Zusätzlich seien die Ortsfeuerwehr Bettingerode und der Gerätewagen Logistik der Feuerwehr Harlingerode arlamiert worden, um in Bettingerode vorsorglich eine mobile Hochwassersperre im Bereich Schamlah aufzubauen. Im Verlauf des Tages kontrollieren die Einsatzkräfte zudem die Fließgewässer. Ein Sprecher der Bad Harzburger Feuerwehr sagt der GZ, dass sie momentan erwarten, dass sich die aktuelle Lage halte und die präventiven Maßnahmen ausreichen seien. 

Bahn: Züge fahren wieder regelmäßig

Am Freitag hat das Sturmtief „Zoltan“ den Verkehr auf Straßen und Schienen erheblich behindert. Vor allem Bahnreisende mussten viel Geduld mitbringen, zudem fuhren einige Fähren nicht. Todesfälle durch den Sturm gab es in den Niederlanden und Belgien. Die schwere Sturmflut überschritt in Hamburg am späten Freitagvormittag ihren Höchststand.

Die Deutsche Bahn hat die Sturmschäden nach eigenen Angaben weitgehend beseitigt. „Der Regionalverkehr fährt wieder planmäßig und der Fernverkehr normalisiert sich“, teilte ein Bahnsprecher am Samstagmorgen mit. Aufgrund der bevorstehenden Feiertage seien Fernverkehrszüge jedoch sehr stark ausgelastet.

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