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Katastrophenschutzzug im Einsatz

Unbekannte Substanz: Polizei in Wernigerode evakuiert

Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und der Polizei stehen im Bereich des weiträumig abgesperrten Polizeireviers in der Innenstadt. Das Revierkommissariat und der benachbarte Nicolaiplatz sind teilweise geräumt worden. Foto: Matthias Bein/dpa

Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und der Polizei stehen im Bereich des weiträumig abgesperrten Polizeireviers in der Innenstadt. Das Revierkommissariat und der benachbarte Nicolaiplatz sind teilweise geräumt worden. Foto: Matthias Bein/dpa

In Wernigerode musste das Revierkommissariat geräumt werden, nachdem Mitarbeiter einen Brief mit unbekannten Substanzen und einem Schreiben über die weltpolitische Lage erhalten haben. Zuvor war der Brief in der Stadtverwaltung Wernigerode eingegangen.

Dienstag, 11.07.2023, 11:00 Uhr

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Wernigerode. Am Montag, 10. Juli, ist es zu einer Evakuierung im Revierkommissariat in Wernigerode gekommen. Nachdem ein Brief mit einer unbekannten Substanz dort eingetroffen ist, mussten sich die Mitarbeiter kurzzeitig selbst in Sicherheit bringen. Ursprünglich war der Brief in der Stadtverwaltung eingetroffen.

Ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung Wernigerode gab den Brief gegen 13.50 Uhr im Revierkommissariat am Nicolaiplatz ab. Er enthielt neben pulvrigen Substanzen ein mehrseitiges Schreiben, in dem es um die weltpolitische Lage geht, teilte ein Sprecher des Harzer Reviers in einer Pressemitteilung mit.

Überprüfung durch die Feuerwehr

Nach einer ersten Überprüfung durch die Feuerwehr konnte nicht ausgeschlossen werden, ob der Brief mehrere giftige Substanzen enthält. Daher mussten die Mitarbeiter, die im Erdgeschoss des Kommissariates tätig sind, das Dienstgebäude verlassen. Der Nicolaiplatz wurde zusätzlich abgesperrt. „Das Kommissariat ist voll dienstfähig, allerdings für den Besucherverkehr gesperrt“, so ein Polizeisprecher weiter.

Um den pulvrigen Inhalt des Briefes zu sichern und zu untersuchen, wurden die Aktiven des ABC-Katastrophenschutzzuges des Landkreises Harz eingesetzt. Insgesamt waren etwa 50 Kameraden im Einsatz, darunter etwa 35 Angehörige der ABC-Einheit aus Halberstadt, Cattenstedt, Hasselfelde, Silstedt und Wernigerode, erklärte Fachdienstführer Alexander Beck gegenüber der „Volksstimme“.

Blick auf das weiträumig abgesperrte Gebäude des Polizeireviers in der Innenstadt. Foto: Matthias Bein/dpa

Blick auf das weiträumig abgesperrte Gebäude des Polizeireviers in der Innenstadt. Foto: Matthias Bein/dpa

Diese Spezialkräfte stellten fest, dass sich beim Inhalt des Briefumschlages um vermeintlich ungefährliche Tabletten sowie Süßstoff handelt, erklärte Polizeisprecher Uwe Becker das Ergebnis der Untersuchungen.

Post mit Beschimpfungen kein Einzelfall

Der Brief sei in der Stadtverwaltung möglicherweise bereits am Wochenende eingetroffen, schilderte Ordnungsdezernent Rüdiger Dorff der Zeitung. Die Mitarbeiter in der Poststelle haben, nach Begutachtung des Briefes, einen Absender in der Verdacht, der die Stadtverwaltung bereits in anderen Zusendungen mehrmals beschimpft habe. Da es im Brief beim Versuch, diesen zu öffnen, verdächtig geknistert haben soll, sei der Brief zur Polizei gebracht worden.

Die Beamten haben für die Ermittlungen den Briefumschlag samt Inhalt zur Spurenuntersuchung sichergestellt. Personen wurden bei dem Einsatz nicht verletzt. Die Einsatzmaßnahmen vor Ort dauerten noch bis circa 20.30 Uhr an. 

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