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Cutec-Forschungszentrum

TU Clausthal auf Hannover-Messe: Roboter schlachtet E-Autos aus

Die innovativen Roboterzellen zur Demontage von Bauteilen sind in einem Technikum im Cutec-Forschungszentrum aufgebaut und werden weiter verbessert.  Foto: Kreutzmann/TU Clausthal

Die innovativen Roboterzellen zur Demontage von Bauteilen sind in einem Technikum im Cutec-Forschungszentrum aufgebaut und werden weiter verbessert. Foto: Kreutzmann/TU Clausthal

Die TU Clausthal präsentiert sich ab heute auf der weltweit führenden Industrieshow: der Hannover-Messe. Die Harzer Universität ist mit einem Exponat des Cutec-Forschungszentrums dabei. Der Roboter hilft beim Ausschlachten von E-Autos.

Montag, 22.04.2024, 05:58 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Die TU Clausthal präsentiert sich ab heute auf der weltweit führenden Industrieshow: der Hannover-Messe. Die Harzer Universität ist mit einem Exponat des Cutec-Forschungszentrums dabei. Der Roboter hilft beim Ausschlachten von E-Autos.

 Um wirtschaftlich zu handeln sowie Klima und Umwelt zu schonen, wird die Rückgewinnung von Wertstoffen aus verschiedenen Bauteilen eines Automobils immer wichtiger – darauf weist die Universität in einer Pressemitteilung hin. Durch den Einsatz automatisierter Demontageprozesse mit anwendungsspezifisch angepasster Roboterzelle stellt das Umwelttechnik-Forschungszentrum (Cutec) der TU Clausthal eine neue Prozesstechnologie für verschiedene Herausforderungen beim Recycling zur Verfügung. Die Universität stellt diese Technologie von Montag bis Freitag auf der Hannover-Messe (Gemeinschaftsstand Niedersachsen, Halle 2, Stand A10) vor. Es ist nicht das erste Mal, dass die Uni bei der Industrieshow in der Landeshauptstadt mit von der Partie ist.

Demontage per Hand

Nun zum Hintergrund und der Funktionsweise des Exponats: Durch die Transformation hin zur Elektromobilität entstehen laut der TU Clausthal Baugruppen, die einen hohen Gehalt an recyclingfähigen Materialien enthalten. Bislang habe es jedoch für die Rückgewinnung nur die zeit- und kostenintensive Demontage per Hand gegeben oder das mechanische Zerkleinern mit anschließender Materialtrennung. Daraus habe sich die Notwendigkeit ergeben, Verfahren für die zerstörungsfreie Demontage zu entwickeln, die eine Wiederverwendung einzelner Bauteile und recyclingfähiger Materialen ermöglichen. Aktuelle Technologien im Bereich der Prozessautomatisierung und -steuerung sowie der Bilderkennung besitzen ein sehr hohes Potenzial, diese Herausforderungen zu lösen, so die Universität in ihrer Pressemitteilung.

  Damit jedoch der Einsatz gelingen könne, seien neue Werkzeugkonzepte in der Automatisierungstechnologie für die Demontage nötig. Um die Technologie effizienter zu machen, muss zudem die Integration von CAD-Modellen, in denen die Spezifikationen über einzelne Bauteile enthalten sind, weiterentwickelt werden. „Nur so können wir eine auf verschiedene Produktvarianten anpassbare Prozessführung ermöglichen“, erklärt Dr. Oliver Wisser (Cutec).

  Die an der TU Clausthal entwickelte Demontagezelle besteht aus mehreren Roboterarmen unterschiedlicher Größe, die nach Angaben der Hochschule entsprechend der Aufgabe voll automatisiert und flexibel einsetzbar sind. Dabei werden die ungefähren Positionsdaten aller Bauteile vorab aus einem 3D-Modell ermittelt und über eine Datenbank an die Robotersteuerung kommuniziert. Ein „Robot-Vision-System“ steuert nun die zu demontierende Baugruppe an, scannt sie und führt eine exakte Positionsbestimmung der Komponenten durch.

Leitthema der Uni

Auf der Messe wird diese automatisierte Demontage sogenannter End-of-Life-Produkte, die in der Cutec-Abteilung Ressourcentechnik und -systeme im Projekt „DeMoBat“ entwickelt wurde, auch anhand von Filmen gezeigt. Die in dem Prozess ausgebauten Komponenten, Baugruppen und Materialien können im Zuge einer Kreislaufwirtschaft wiederverwendet oder recycelt werden. Damit steht der Ansatz exakt für das Leitthema der TU Clausthal, die Circular Economy. Außer auf der Hannover-Messe, zu der bis zu 150.000 Besucherinnen und Besucher erwartet werden, sind die innovativen Roboterzellen in einem Technikum im Cutec aufgebaut, wo die Prozesstechnologie weiter getestet und verbessert wird.

  Des Weiteren bringt sich aus dem Cutec-Forschungszentrum Dr. Andreas Lindermeir in die Hannover-Messe ein. Der Leiter der Abteilung „Chemische Energiesysteme“ beteiligt sich als Sprecher an der Podiumsdiskussion „Wasserstoff made in Germany“. Diese findet heute von 14 bis 15 Uhr statt – in der Halle 2 am Stand B02.

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