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Keine Bewerbungen

Stadtpark Oker: Niemand will den Kiosk haben

Für den Kiosk im Stadtpark Oker hat die Verwaltung keinen Interessenten gefunden.  Archivfoto: Roß

Für den Kiosk im Stadtpark Oker hat die Verwaltung keinen Interessenten gefunden. Archivfoto: Roß

Die Ausschreibung der Stadt für den Kiosk im Okeraner Stadtpark ist erfolglos zu Ende gegangen. Nicht eine Bewerbung ist laut Stadtsprecherin Daniela Siegl im Rathaus eingegangen. Ob der Kiosk-Betrieb jemals wieder aufgenommen wird, ist fraglicher denn je.

Von Hendrik Roß Dienstag, 18.04.2023, 12:00 Uhr

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Oker. Wie die Stadtverwaltung mit dieser Nullnummer umgeht, ist noch offen. Zum Start der Ausschreibung vor einem Monat hatte Siegl erklärt, dass das Goslarer Gebäudemanagement (GGM) in Abstimmung mit der Stadtverwaltung „weitere Möglichkeiten der künftigen Verwendung prüfen“ wolle, wenn keine Bewerbung eingeht – so weit, so vage.

Viel Kritik

Das Verfahren um den Stadtpark-Kiosk inklusive öffentlicher Toiletten bis hin zur Ausschreibung ist von viel Kritik begleitet worden. Vor allem die Linke-Ratsfraktion hatte das GGM attackiert. Wie berichtet, sollte ein Käufer mindestens 46.000 Euro für den sanierungsbedürftigen Kiosk auf den Tisch legen, dazu einen jährlichen Erbpachtzins von 3284 Euro. Das ist fünfmal mehr, als der ehemalige Betreiber.

Die Linke witterte eine heimtückische Taktik dahinter: Das GGM wolle die Hürden für mögliche Interessenten so hoch setzen, dass niemand mehr den Kiosk betreiben möchte und das Gebäude abgerissen und durch eine reine WC-Anlage ersetzt werden könne. Die Linke hatte eine neue Ausschreibung mit attraktiveren Bedingungen für Käufer gefordert. Und sie sieht sich nicht allein mit ihrer Kritik: Auch andere Ratsfraktionen hätten erklärt, dass sie einem ersatzlosen Abriss nicht zustimmen wollen.

Einfluss auf den Betrieb

Auch von anderer Stelle gab es bereits scharfe Kritik am Vorgehen des GGM. Denn die Familie Scheller/Köroglu aus Oker hatte sich nach eigenen Angaben Ende 2021 mit dem Voreigentümer schon über den Kauf des Kiosks geeinigt. Doch dann machte die Stadt von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch und zahlte 32.500 Euro. Die Begründung für den Kauf: Man wollte sicherstellen, dass die Stadt auch in Zukunft Einfluss auf den Betrieb öffentlicher Toiletten im Stadtpark hat – wie der Kiosk sind sie aktuell aber geschlossen.

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