Sportförderung: Goslars Vereine machen sich nicht nackig

Kostentreiber Sportheim: Der SV Rammelsberg gibt allein zwei Drittel seines Etats für Energie und Instandhaltung aus - nur ein Beispiel, wo neue Förderkriterien ansetzen könnten. Foto: Epping
Die Stadt Goslar will ihre Kriterien für die Sportförderung überarbeiten. Für dieses Vorhaben braucht sie Daten. Das Problem: Rückmeldungen kommen nur schleppend, weil sich die Vereine offenkundig nicht nackig machen wollen.
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Goslar. Wie viel Geld dürfen Sportvereine künftig von der Stadt Goslar erwarten, wenn sie Flächen und Immobilien selbst unterhalten und pflegen? Das Überarbeiten der Richtlinien steht nach wie vor weit oben auf der politischen Agenda, auch und gerade weil es spätestens nach dem nahen Ende der Winterpause wieder Woche für Woche auf den Sportplätzen der Region hoch und runter diskutiert werden dürfte.
Umso bemerkenswerter ist es, dass die von der Stadt eingeforderten Rückmeldungen aus den Vereinen nach Aussage von Sport-Fachdienstleiter Sven Busse nach wie vor „sehr schleppend“ einlaufen. „Die Vereine müssen sich nackig machen“, lieferte Busse in der Vorwoche im Fachausschuss zwar eine Erklärung mit. Aber letztlich wollten sie auch Unterstützung erfahren.
Die Diskussion war schon im November des Vorjahres hochgeploppt, als die Gremien wie berichtet einen rettenden Zuschuss für den SV Rammelsberg beschlossen hatten. Jetzt informierte Busse in erster Linie über ein Förderprogramm des Landessportbundes (LSB), aus dem insgesamt 30 Millionen Euro an Vereine mit eigenen Immobilien fließen könnten.
Einmal-Programm zum Abfedern der Folgen aus der Energiekrise
Er wie Wolfgang Kummer als Sprecher der Sportvereine verdeutlichten aber auch, dass es sich bei dieser Aktion um ein Einmal-Programm zum Abfedern der Folgen aus der Energiekrise handele. Beim CDU-Vorstoß auf kommunaler Ebene geht es dagegen um eine grundsätzliche und langfristige Neuregelung eines Modells, das früher zwar transparent, aber nach durchaus diskutablen Maßstäben erstellt wurde. Als Grundlage dienten allein die Pflegekosten, die vorher der Betriebshof ermittelt hatte. Die Stadt sparte seinerzeit einen fünfstelligen Betrag, als die Aufgabe gegen Beteiligung an die Vereine überging.
Klar ist: Die Politik will etwas ändern. Probleme sind das Wie und Wann. Linken-Ratsherr Rüdiger Wohltmann verlangte nach einer konkreten Zeitschiene, weil man eigentlich vorgehabt habe, rückwirkend zum Jahresbeginn zu beschließen. Busse gab zur Antwort, er hoffe, es bis März zu schaffen. Allerspätestens in der Mai-Sitzung des Ausschusses für Sicherheit, Ordnung und Sport sollten Nägel mit Köpfen gemacht werden: „Sonst haben die Vereine eben Pech gehabt, die sich nicht melden.“