Spiegelbad Wildemann: Geld für Filteranlage in Aussicht

Seit 2008 wird das Freibad im Wildemanner Spiegeltal vom Spiegelbad-Verein betrieben, dessen Mitgliederzahlen jüngst auf über 100 gestiegen waren. Eingerichtet wurde das Bad an der Einmündung des Grumbaches schon im Jahr 1912. Foto: GZ-Archiv
Der Spiegelbad-Verein in Wildemann kann das rettende Ufer erkennen, nachdem sich die Ratspolitiker zum ehrenamlich betriebenen Freibad bekannt und eine Lösung präsentiert haben, wie die dringend benötigte neue Filteranlage finanziert werden kann.
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Wildemann. Der Spiegelbad-Verein kann einmal durchatmen: Seit dieser Woche scheint eine Finanzierung für die Erneuerung der alten Filteranlage des Freibades möglich. Noch ist die Sache nicht in trockenen Tüchern, insofern wolle man sich noch nicht zu früh freuen, sagt Reinhold Hasse, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Aber eine gewisse Erleichterung hätten die Aussagen von Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch in der Ratssitzung am Mittwoch schon ausgelöst, fügt er hinzu.
Im November hatte der Verein Alarm geschlagen, nachdem das Gesundheitsamt eine Sanierung der Filteranlage angemahnt hatte. Die Wasserqualität werde ansonsten ab der kommenden Saison den Vorgaben des Amtes nicht mehr entsprechen, hieß es. Erste Kostenschätzungen lagen bei einem Investitionsaufwand von rund 60.000 Euro. „Für einen kleinen Verein wie uns ist das eine Riesensumme“, sagt Reinhold Hasse. Zumal die Zeit drängte: Anfang 2023 sollte mit den Ausschreibungen für die Arbeiten begonnen werden.
„Für uns ging es jetzt ums Eingemachte“
Mittlerweile ist der Jahresanfang erreicht und der Verein hat seit November tatsächlich ein Spendenvolumen von 20.000 Euro einwerben können – darunter auch einen Teil der GZ-Glücksschweinchen-Aktion.
Ausreichen wird diese Summe trotzdem nicht. „Für uns ging es jetzt ums Eingemachte“, schildert Reinhold Hasse die Stimmung im Verein. Deshalb habe man sich entschlossen, in der Ratssitzung mit einer Bürgeranfrage der Politik auf den Zahn zu fühlen. Rund zwei Dutzend Wildemanner folgten Reinhold Hasse zur Sitzung nach Clausthal – und waren genau wie der Vereins-Vize von der Reaktion positiv überrascht: „Die Antwort der Bürgermeisterin war ein klares Statement der Politik zu unserem Spiegelbad“, sagt Reinhold Hasse. Ein solches Bekenntnis habe es trotz vielfacher Gespräche im Vorfeld nie gegeben.
Länger kann der Verein nicht auf eine Entscheidung warten
Über dieses Bekenntnis hinaus teilte Petra Emmerich-Kopatsch dem Verein auch mit, dass in der Verwaltung eine mögliche Lösung für die Finanzierung des Restbetrages gefunden worden ist. Da der Verein nur Betreiber des Bades ist, Eigentümerin aber die Kurbetriebsgesellschaft (KBG) als Tochterunternehmen der Stadt, könne das Investment im Rahmen der Gästebeitragskalkulation als Anteil öffentlichen Interesses kofinanziert werden. Das heißt, egal wie hoch der Restbetrag ausfällt, er könnte über die KBG beglichen werden, erläutert Kämmerer Michael Strübig auf Nachfrage. Vorausgesetzt allerdings, der Aufsichtsrat der KBG stimmt in seiner Sitzung am 7. Februar dieser Lösung zu.

Spiegelbad Wildemann Filter-Anlage muss saniert werden
Zeitlich käme das noch gut hin, blickt Reinhold Hasse auf das Vergabeverfahren. Viel länger allerdings kann der Verein nicht mehr auf eine Entscheidung warten, wenn die Saison 2023 nicht ins Wasser fallen soll. Grundsätzlich sei der Verein erleichtert, auch über den Rückhalt aus den Fraktionen. Ungeachtet der Zustimmung des Aufsichtsrates für diese Restfinanzierung bleibe der Verein aber weiterhin auf die Spendenbereitschaft von Unterstützern angewiesen, so Hasse. Denn: „Perspektivisch wollen wir versuchen, die gesamte Technik zu erneuern“ und das Spiegelbad damit zukunftssicher zu machen.