So aufwendig ist die Nachtabschaltung in Braunlage

Die Straße Am Schultal in Braunlage am Mittwoch gegen 23.30 Uhr: Jede Laterne brennt. Foto: Eggers
Noch brennen in Braunlage auch nach 20 Uhr nahezu alle Straßenlaternen. Der Ratsbeschluss, Energie zu sparen, in dem nur jede zweite Lampe leuchtet, ist nicht so schnell umsetzbar. Er läuft aber.
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Braunlage. Die Nachtabschaltung beschäftigt die Mitarbeiter der Stadtverwaltung bereits seit geraumer Zeit. Doch so leicht, wie einige dies zunächst vermutet hatten, ist es dann doch nicht, nach 20 Uhr nur noch jede zweite Straßenlaterne leuchten zu lassen. „Wir sind aber dabei, den Beschluss umzusetzen“, teilt Bauamtsleiter Thomas Reiß auf Anfrage mit.
Der Rat hatte im Dezember beschlossen, vom 6. Januar an im Zeitraum von 20 Uhr abends bis 5.30 Uhr morgens nur noch jede zweite Straßenlaterne im gesamten Stadtgebiet brennen zu lassen. Damit sollen Geld (23.000 Euro im Jahr) und 19,9 Tonnen CO2 eingespart werden. In St. Andreasberg sei diese Form der Nachtabschaltung bereits umgesetzt, in Braunlage werde sie so nach und nach vorgenommen, wie der Bauamtsleiter erklärt.
Jede Laterne muss entsprechend eingestellt werden
„Wir müssen jede einzelne Straßenlaterne, die ausgeschaltet werden soll, mit einer rot-weißen Markierung versehen“, erklärt Bürgermeister Wolfgang Langer. Diese gelte als ein Verkehrszeichen und weise die Autofahrer darauf hin, dass sie eventuell ihr Parklicht einschalten müssen, um besser gesehen zu werden.
Aber auch der technische Teil der Umsetzung sei aufwendig. Laut Thomas Reiß muss jede Laterne entsprechend eingestellt werden. Deshalb habe die Umsetzung ein wenig gedauert. „In den nächsten Tagen machen wir mit dem Bereich Tanner Straße, Schlesierweg, Ferdinand-Thomas-Weg und Am Brandhai weiter“, kündigt er an.
Das Thema Nachtabschaltung war im vergangenen Jahr auch kon-trovers im Rat der Stadt Braunlage diskutiert worden. Während einer Einwohnerfragestunde hatte es der ehemalige CDU-Vorsitzenden Uwe Meyer, Ehemann der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Cornelia Ehrhardt, in die Debatte gebracht. Der Rat hatte das Thema zunächst öffentlich beraten, dann nicht-öffentlich und schließlich wieder zur Beschlussfassung in öffentlicher Sitzung behandelt.