Schuhhof: Einst der zentrale Platz der Kaiserstadt

Der Schuhhof von Goslar hat in den vergangenen Jahrhunderten eine interessante Geschichte erlebt. Beide Fotos wurden vom Turm der Marktkirche aufgenommen. Fotos: Rochus/Sowa
Der Schuhhof in Goslar hat eine lange Tradition und eine abwechslungsreiche Geschichte hinter sich. Ein historisches Foto von 1934 zeigt, wie sich der Platz im Verlauf der Jahre verändert hat. In „Damals & Heute“ blickt die GZ zurück.
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Goslar. Ein Platz mit großer Vergangenheit: Der Schuhhof hat eine lange Tradition und eine abwechslungsreiche Geschichte in den vergangenen Jahrhunderten erlebt. Das historische Foto wurde 1934 aufgenommen.
Bereits im Jahr 1200 wird der Platz in Goslarer Urkunden als zentraler Ort erwähnt, der Marktplatz wurde damals noch Neumarkt genannt und dürfte noch etwas jünger als der Schuhhof sein. Vor etwa 800 Jahren pulsierten dort das Leben und vor allem der Handel. An zahlreichen Ständen und Buden wurden Waren und Lebensmittel feilgeboten.
Name nach dem Gildehaus der Schuhmacher
Nach Rechtsstreitigkeiten zogen die Beschicker 1293 auf den heutigen Marktplatz um. Der Name, nach dem Gildehaus der Schuhmacher, das 1780 abbrannte, blieb. Der Platz beherbergte im Lauf der Jahrzehnte viele verschiedene Geschäfte wie zum Beispiel ein „Schreib- und Übersetzungsbüro“, ein „Pelzwaren Hut & Mützen Lager“, „Koffer-Rudolff“, „Holste Klempnerei“, „Modehaus Helmbrecht“ oder „Lederwaren Goslar“. Die Hirsch-Apotheke, die es seit 1808 gab und zuvor eine „Drogen- und Kräuterhandlung“ war, schloss 2021 für immer ihre Pforten. Was mit dem Gebäude passieren wird, ist heute noch nicht genau bekannt.
Die auf dem historischen Foto in der Mitte stehende alte Linde, damals übrigens oft modisch beschnitten, ist der Rest von ehemals neun dort stehenden Bäumen. 1996 wurde der Baum aus Altersgründen gegen eine neue Linde ausgetauscht, übrigens während des Weihnachtsmarktes am 5. Dezember. Einen Weihnachtswald gab es damals noch nicht. Dieser wurde einige Jahre später von dem damaligen Chef der Goslar Marketing Gesellschaft Michael Bitter ins Leben gerufen und erfreut heute noch zahlreiche Besucher während der Weihnachtszeit.
Touristen lieben den Platz
Im Frühjahr und Sommer lieben es Touristen und Einheimische gleichermaßen, in einem der Cafés ihren Cappuccino zu trinken und in aller Ruhe das Innenstadt-Treiben und die flanierenden Menschen zu beobachten.