Schneider (FDP): „Der Öffentliche Dienst muss attraktiv sein“

Eine gute Finanzausstattung der Kommunen durch das Land Niedersachsen möchte Sascha Schneider als FDP-Direktkandidat des Wahlkreises 10 bewirken. Für das GZ-Gespräch hat er sich das Dorfgemeinschaftshaus in Schladen ausgesucht. Foto: Jambrek
Bei der Landtagswahl im Wahlkreis 10 „Wolfenbüttel-Süd/Salzgitter“ tritt der Salzgitteraner Sascha Schneider für die Freien Demokraten an. Der 51-Jährige erhofft sich eine hohe Wahlbeteiligung. Alles andere sei nachrangig.
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Schladen. Sascha Schneider ist ein Demokrat. Durch und durch. „Mir ist wichtig, dass die Leute zur Wahl gehen“, sagt er im Gespräch mit der GZ. Eine hohe Wahlbeteiligung sei ihm das Wichtigste bei der bevorstehenden Landtagswahl. Alles andere sei nachrangig.
Der 51-jährige Salzgitteraner tritt im Wahlkreis 10 „Wolfenbüttel-Süd/Salzgitter“ als Direktkandidat der FDP an. Zum Wahlkreis gehört auch die Gemeinde Schladen-Werla. Diese ist ihm nicht unbekannt.„Meine Jugendliebe Gaby stammt aus Isingerode“, schildert er. Leider sei diese schon verstorben. Auch an tolle Partys in Werlaburgdorf könne er sich noch erinnern.
Heute wohnt er in der Stadt Salzgitter. Und betont, was die Wirtschaft angeht, vor allem die Chancen: „Wir haben ein paar richtig tolle Arbeitgeber mit hohen Löhnen hier“. Mit einer entsprechend gut aufgestellten Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsförderung könne das Potenzial stärker als bisher genutzt werden.
Genügend Baustellen
Eine schlechte Wirtschaftspolitik sieht Schneider in der Corona-Isolationspolitik der Großen Koalition gegeben. „Anfangs war die große Verunsicherung da und harte Maßnahmen wie ein Lockdown in Ordnung und nachvollziehbar.“ Aber es hätte viel früher nach einem Lösungsweg und einer Normalisierung des Wirtschaftslebens gesucht werden müssen.
Genau das habe die FDP getan – seit der Ampelkoalition im Bund habe sich auch bereits Vieles zum Besseren gewendet. Und dennoch gebe es noch genügend Baustellen. Er selbst wolle sich für eine bessere Agrarpolitik und Digitalisierung im Land einsetzen.
Viele Regeln der Agrarpolitik würde zwar die Europäische Union vorgeben, es gelte diese aber, wie viele unserer Nachbarländer es vormachen, im Sinne der Landwirte auszugestalten. Und bei der Digitalisierung sei es zwingend erforderlich, dass jeder eine Gigabit-Leitung und Glasfaser bis ins Haus erhalte. Sowohl die Digitalisierung als auch eine bessere Agrarpolitik seien für den ländlich geprägten Wahlkreis 10 Themen, auf die es für die Bewohner entscheidend ankomme.
Die Wirtschaft und die Fachkräftesicherung sind laut Schneider zudem für alle Regionen Niedersachsens entscheidend. Wenn es der Wirtschaft, dank einer hohen Produktivität und Wertschöpfung, gut gehe, dann könne auch ein ausreichend hohes Steuervolumen generiert werden.
Die Sozialpartnerschaft von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften sieht Schneider ebenfalls als wichtiges Element der Gesellschaft. Er selbst sei in seinem Berufsleben auch bereits Mitglied der IG Metall und Verdi gewesen. „Den Mindestlohn finde ich ebenfalls gut“, sagt Schneider. Aber es störe ihn, dass die Erhöhung auf zwölf Euro nun vom Staat verordnet komme, da dies die Tarifautonomie verletze. Den Fachkräftemangel gelte es, mittels Einwanderung und Integration der ankommenden Menschen anzugehen. Und auch die Themen Bildung und Erziehung seien überaus wichtig.
Schneider war bis zu seinem schweren Dienstunfall als Justizvollzugsbeamter in der JVA Sehnde (Region Hannover) tätig. Verbunden mit dieser Prägung ist ihm eine effizient und zügig arbeitende Justiz wichtig. Außerdem: „Der Öffentliche Dienst muss attraktiv sein“. Es brauche unbedingt gute Löhne und Arbeitsbedingungen. Das gelte einerseits für Landesbeschäftigte, aber auch für die Kommunen.
Nachhaltige Effekte
Die Kommunen müssten vom Land ausreichend finanziell unterstützt werden, sodass auch dort attraktiv bezahlte Arbeitsstellen zu finden seien. Kommunen müssten aber auch ihre Ausgaben permanent dahin gehend prüfen, ob sie tatsächlich Investitionscharakter oder nur Konsumcharakter haben. Ausgaben, die sich langfristig auszahlen, seien gute Ausgaben. Zu trennen seien diese von jenen, die nur kurzfristige und nicht nachhaltige Effekte haben. Diese Überlegung müsse jeder Bürgermeister treffen.
Die wichtige Zusammenarbeit von Land und Kommunen sorgte auch für den Entschluss Schneiders, das Pressegespräch am Dorfgemeinschaftshaus in Schladen abzuhalten. In der Freizeit liebt Schneider es, übrigens mit Ehefrau Michaela Achterbahn zu fahren. Fast jeder Urlaub führe an spannende Orte mit tollen Freizeitparks.