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„Dein Fisch ist nicht frisch!“

Polizei geht bei Großkontrolle ein „dicker Fisch“ ins Netz

Ekelfisch ungekühlt im Lieferwagen: Bei einer Großkontrolle auf der B 243 machte die Polizei einen aromatischen Fang. Foto: Polizei Goslar

Ekelfisch ungekühlt im Lieferwagen: Bei einer Großkontrolle auf der B 243 machte die Polizei einen aromatischen Fang. Foto: Polizei Goslar

Bei einer groß angelegten Verkehrskontrolle auf der B 243 stoppte die Polizei unter anderem einen 45-jährigen Lieferwagenfahrer. Dieser transportierte Fisch zu Restaurants – ungekühlt. Außerdem vollstreckten die Beamten einen internationalen Haftbefehl.

Mittwoch, 15.03.2023, 15:45 Uhr

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Am Dienstag zwischen 12 Uhr und 19 Uhr führte die Polizei Goslar auf der B 243 beim Parkplatz Ziegenberg eine Großkontrolle durch. Zudem kontrollierten Polizeistreifen Verkehrsteilnehmer im Seesener Stadtgebiet. Ziel der Kontrolle war die Bekämpfung der Eigentumskriminalität. Wie die Polizei mitteilt, wurde für die „aus polizeilicher Sicht als erfolgreich zu bewertende Kontrolle ein ganzheitlicher Ansatz gewählt“. Die Polizisten beschränkten sich dabei nicht nur auf den Bereich Eigentumskriminalität, sondern schauten auf die „Gesamtpalette denkbarer Gesetzesverstöße". 

Ekelfisch an Restaurants liefern

Das bewahrte gestern wahrscheinlich einige Fischliebhaber vor gesundheitlichen Problemen. Gegen 12 Uhr kontrollierten die Beamten einen Hannoveraner Mercedes Sprinter. Als sie das Fahrzeug überprüften, stellten sie fest, dass der 45-jährige Fahrzeugführer ungekühlt Tintenfisch und Pangasius im dreistelligen Kilogrammbereich transportierte. Damit sollten Restaurants beliefert werden. Die Polizisten zogen zuständigkeitshalber das Veterinäramt des Landkreises Goslar hinzu, welches die weitere Bearbeitung sowie Folgemaßnahmen übernahm.

24-Jähriger nimmt Polizisten auf: Handy beschlagnahmt

Als die Einsatzkräfte einen 24-jährigen BMW-Fahrer kontrollierten, provozierte dieser die Polizisten. Der Mann aus dem Kreis Osterode nahm laut Polizeiangaben während der Kontrolle das vertrauliche, nicht öffentliche gesprochene Wort eines Polizeibeamten mit seinem Smartphone auf und ignorierte die Aufforderungen, dieses zu unterlassen. Nach Rücksprache mit dem Eildienst der Staatsanwaltschaft wurde die Beschlagnahme des Mobiltelefons angeordnet und ein Verfahren wegen der Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes eingeleitet.

Im Laufe des Tages kontrollierten die eingesetzten Beamten kontrollierten rund 150 Fahrzeuge – bei über 50 Personen überprüften die Polizisten noch die Identität. Für eine schnelle Bearbeitung möglicher anfallender Delikte wurde eine mobile Wache eingerichtet. Foto: Polizei Goslar

Im Laufe des Tages kontrollierten die eingesetzten Beamten kontrollierten rund 150 Fahrzeuge – bei über 50 Personen überprüften die Polizisten noch die Identität. Für eine schnelle Bearbeitung möglicher anfallender Delikte wurde eine mobile Wache eingerichtet. Foto: Polizei Goslar

Internationaler Haftbefehl

Kurz vor Ende der Aktion fuhr noch ein BMW mit Osteröder Kennzeichen in die stationäre Kontrolle. Im Auto saßen zwei männlichen EU-Bürger. Bei der Überprüfung der beiden stellten die Polizisten fest, dass der 33-jährige Beifahrer mit internationalem Haftbefehl gesucht wurde. Wie die Polizei berichtet, soll er in seinem Heimatland eine sechsjährige Haftstrafe wegen eines Gewaltdelikts absitzen. Der 33-Jährige ließ sich widerstandslos festnehmen. Er wird am 15. März dem Amtsgericht Seesen vorgeführt und anschließend in sein Heimatland ausgeliefert.

 

Betäubungsmittel-Verstöße und fehlender Versicherungsschutz

Außerdem stellten die Polizisten während der Kontrollen drei Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz fest. Eine Person führte unter dem Einfluss berauschender Mittel ein Kraftfahrzeug. Blutentnahmen, entsprechende Straf- beziehungsweise Ordnungswidrigkeitenverfahren, sowie Sicherstellungen von Kleinstmengen von Betäubungsmitteln und Konsumutensilien waren die Folge.

Gegen 15 Uhr kontrollierten Zivilbeamte in Seesen einen Sprinter mit rumänischem Kennzeichen. Bei den Insassen handelte es sich um ein in Salzgitter wohnendes Pärchen. Die Überprüfung des 34-jährigen Fahrers und seiner 38-jährigen Beifahrerin ergab zwar umfangreiche Erkenntnisse aus dem Bereich der Eigentumskriminalität, verlief aber ansonsten negativ. Da der Sprinter aber schon längst hätte in Deutschlang angemeldet werden müssen, leitet die Polizei ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Kraftfahrzeugsteuergesetz gegen den Fahrzeughalter ein.

150 Fahrzeuge kontrolliert

Im Laufe des Tages kontrollierten die eingesetzten Beamten kontrollierten rund 150 Fahrzeuge – bei über 50 Personen überprüften die Polizisten noch die Identität. Für eine schnelle Bearbeitung möglicher anfallender Delikte wurde eine mobile Wache eingerichtet. 

„Bundesstraßen dieser Größenordnung verzeichnen einen Durchlauf von teils mehr als 6.000 Fahrzeugen täglich. Für uns stand zunächst die Erkenntnisgewinnung über Reisewege und/oder Verbindungen sowie die Zusammensetzung und Fahrzeugnutzung überörtlich agierender Tätergruppierungen im Vordergrund dieser Aktion", sagte Einsatzleiter Polizeioberkommissar Julian Lepa.

Polizeioberkommissar Simon Weidenfeller, gemeinsam mit Lepa für die Durchführung der Kontrolle verantwortlich, ergänzte: "Auch der präventive Gedanke, insbesondere die Abschreckung potentieller Täter, spielt hier eine entscheidende Rolle. Zudem ermöglichen solche Kontrollen eine gezielte Bekämpfung von Straftaten im Straßenverkehr, wie beispielweise Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss". Wie die Polizei mitteilt werden, die dabei in Bezug auf Eigentumskriminalität gewonnenen Erkenntnisse durch die zuständigen Stellen einer weitergehenden Betrachtung unterzogen. Aus ermittlungstaktischen Gründen seien dazu keine näheren Angaben möglich. jhb

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