Politische Fragenflut zum Goslarer Hochwasserschutz

Eines von vielen Elementen: Die Stadt misst bereits mit Meldepegeln, wie viel Wasser die Flüsse aus dem Oberharz in Richtung Goslar tragen. Foto: Epping
Fragen, Fragen und noch mehr Fragen: Wie schützt sich Goslar wirksam vor einem Hochwasser? Weil die Unsicherheit bei der Ratspolitik auf der Suche nach dem richtigen Weg weiterhin groß ist, gibt es eine Sondersitzung des Bauausschusses zum Thema.
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Goslar. Im Bauausschuss sollte in der Vorwoche eigentlich im Grundsatz über eine Aufweitung des Oker-Grane-Stollens und des Goseschachtes abgestimmt werden. Jetzt geht es in die Verlängerung: Weil fast ausnahmslos alle Fraktionen noch viel mehr von der Verwaltung wissen wollen, gibt es aller Voraussicht eine Sondersitzung des Gremiums.
Parameter sind noch genauer zu klären
Der Erste Stadtrat Dirk Becker brachte den 22. September (Freitag) ins Spiel, um bis zu diesem Tag offene Parameter zu klären. Da im Hintergrund Förderfristen eine wesentliche Rolle spielen, soll aber unbedingt die Ratssitzung am 10. Oktober erreicht werden, um einen Beschluss zu fassen. Sonst droht ein Zeitverlust von einem Jahr, weil bei einer Gesamtinvestition von rund 7,54 Millionen Euro ein Zuschuss von bis zu 80 Prozent zweifellos eine vertiefte Überlegung wert ist.
Ist nach der Absage durch das Land für einen Hochwassertunnel der Oker-Grane-Stollen eine ausreichende Alternative? Anfangs war der Entlastungstunnel zwischen Rammelsberger und Okerstraße der Favorit, um Hochwasser am Goslarer Zentrum vorbeizuführen. Weil aber schon die Kosten für die Untersuchung des Baugrunds früh von 1,8 auf 2,25 Millionen Euro stiegen, kam aus Hannover das Nein für das Projekt, für das am Ende 30 Millionen Euro aufgerufen waren.
Nachbarkommunen ins Boot holen
Was schreckt am neuen Plan? Mehrere Faktoren. Reichen die Kapazitäten aus, die die Aufweitung des Stollens zwischen den Talsperren von Oker und Grane mit sich bringt? Dies schwang etwa beim Fragenkatalog von Henning Wehrmann (Bürgerliste) mit. Wie kann die Stadt im Fortgang ihre eigenen Ideen und Vorstellungen einbringen, wenn die Harzwasserwerke letztlich den Hut im Verfahren aufhaben? Und sollte man nicht überhaupt andere Kommunen wie Langelsheim gleich mit ins Boot holen, um am Ende kein Präjudiz für eine Erhöhung der Granestaumauer oberhalb von Astfeld zu liefern, wie Michael Ohse (Linke) anmerkte. Für die SPD hatte Manfred Dieber als Sitzungsleiter ohnehin bereits eine Vertagung beantragt. Holger Fenker hakte für die Grüne Partei 42 ebenfalls nach – Fortsetzung folgt.
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