Pilotprojekt Telenotfallmedizin wird Exportschlager

Wenn die Zahl der Notärzte sinkt, muss man sich anders behelfen: Per Telenotfallmedizin kann ein Arzt zu Rate gezogen werden, auch wenn er nicht vor Ort ist. Foto: Landkreis
Die Goslarer Telenotfallmedizin entwickelt sich zum Exportschlager. Das System, bei dem der Notarzt nicht mehr am Einsatzort sein muss, sondern von den Rettungskräften per Bildschirm zugeschaltet werden kann, findet sogar in Australien Interesse.
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Goslar. In Zeiten des Ärztemangels entwickelt sich das System der Telenotfallmedizin des Landkreises Goslar zu einem wahren Exportschlager. Ulrich Bruns, Leiter des Fachdienstes Bevölkerungsschutz, berichtete jetzt im Ausschuss für Rettungswesen und Gesundheit über das Pilotprojekt, das es seit 2021 gibt.
Zahlreiche Kreise und kreisfreien Städte wollen sich dem System anschließen. Der Landkreis Hildesheim ist bereits angebunden. Bereits technisch angebunden sind die Grafschaft Bentheim und der Landkreis Emsland. Der Vertrag wird gerade vorbereitet. Die dortige Leitstelle Ems-Vechte soll im Januar 2024 zweiter Telenotfallmedizin-Standort in Niedersachsen werden. Perspektivisch soll es landesweit sechs Standorte geben.
Schaumburg steigt mit ein
Der Landkreis Schaumburg steigt zum 1. Januar 2024 mit ein. Die Städte Braunschweig und Salzgitter haben ebenfalls bereits Absichtserklärungen für eine Anbindung abgegeben.
Aktuell werden rund 1,1 Millionen Einwohner telenotfallmedizinisch auf Goslar versorgt. Nach Anbindung aller neuen Kooperationspartner werden es rund 1,6 Millionen sein, dann aber gemeinsam mit der Leitstelle Ems-Vechte als zweiten Standort. Das Land Bremen hat ebenfalls Interesse an der Telenotfallmedizin angemeldet. Dann aber mit eigenem Standort.
Den Landkreis erreichen auch vermehrt Anfragen aus dem Ausland. So gab es im Frühjahr Besuch aus Niederösterreich, im September kommen Interessenten aus Spanien. Inzwischen hat es sogar ein Telefonat mit Sydney gegeben.
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