Nach Ende für Goslarer Theater: Auch Open-Air-Kino wandert ab

Das Sommer-Open-Air-Kino gastiert beim Kulturmarktplatz. Foto: Epping
Gerade erst haben Jill und Florian Wildmann bekanntgegeben, dass sie das Altstadt-Kino in der Breiten Straße endgültig schließen werden. Zudem wollen sie zukünftig mit ihrem Sommer-Open-Air-Kino hauptsächlich Orte außerhalb der Stadt bespielen.
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Goslar. Die Enttäuschung sitzt tief bei den Kino-Betreibern Jill und Florian Wildmann. Nach der Bekanntgabe, dass sie ihr Goslarer Theater in der Breiten Straße endgültig schließen wollen, erklären sie nun auch noch, dass sie sich mit ihrem Sommer-Open-Air-Kino hauptsächlich auf Orte außerhalb des Stadtgebietes konzentrieren wollen.
Eine Zusage gibt es bereits aus Bad Harzburg, Anfragen kamen aus Wernigerode, Seesen und sogar aus Hildesheim. Warum die Kehrtwende, obwohl es eigentlich in diesem Jahr schon einmal eine kleine Sommer-Open-Air-Kino-Reihe im Innenhof des Kulturmarktplatzes gab?
„Der Platz am Kulturmarktplatz war schon okay, das werden wir auch wieder machen. Es geht uns aber auch darum, andere Plätze wie die Kaiserpfalzwiese oder das Osterfeld zu bespielen, aber da gibt es immer strenge Auflagen, die wir nicht erfüllen können“, erklärt Florian Wildmann.
Ein Problem der Kinounternehmer ist, dass sie keine LED-Leinwand haben, sondern eine herkömmliche, bei der das Bild bei starker Sonneneinstrahlung nicht sichtbar ist. Bei den meisten Plätzen in Goslar gilt allerdings, das spätestens ab 22.30 Uhr eine Nachtruhe eingehalten werden muss. Ein Grund dafür sind unter anderem Altenheime, die in der Nähe der Plätze angesiedelt sind.
Und beim Blauen Haufen zum Beispiel hätten Wildmanns das Problem der Stromversorgung. Eine weitere Schwierigkeit sei es, passende Sponsoren für die Open-Air-Veranstaltungen zu finden, damit sich das Freilichtkino auch finanziere.
Gab es denn Gespräche mit der Stadt Goslar wegen der Problematik beziehungsweise auch wegen der endgültigen Schließung des Goslarer Theaters? „Es gab kaum effektive Gespräche, wir fühlen uns schon ein wenig im Stich gelassen und sind enttäuscht, dass wir so stiefmütterlich behandelt werden und mit uns kaum kommuniziert wurde die vergangenen zwei Jahre“, erklärt Jill Wildmann.
„Mit Bedauern haben wir Kenntnis von der nunmehr dauerhaften Schließung des traditionsreichen Kinos Goslarer Theater genommen. In regelmäßiger enger Abstimmung mit Familie Wildmann setzt sich das Leerstandsmanagement der Stadt engagiert dafür ein, eine sinnvolle Nachnutzung für die Räumlichkeiten des Goslarer Theaters zu finden“, sagt Stadtsprecherin Daniela Siegl. Hierzu habe mit der Wirtschaftsförderung im Beisein von Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner im April ein Gespräch stattgefunden. Die Familie habe bereits eine Schließung als alternativlos angesehen. „Der daraus resultierende Unterstützungswunsch zur Vermittlung von Kontakten möglicher Bewerber wurde seitens der Verwaltung geleistet“, so Siegl. Darüber hinaus befinde sich der Fachbereich Kultur mit Wildmanns im Austausch zu einer Wiederholung des Open-Air-Kinos im Kulturmarktplatz. Hier gab es dieses Jahr bereits, laut Siegl, eine gute Kooperation. Weitere konkrete Anfragen der Familie für eine Nutzung des Osterfelds oder der Kaiserpfalzwiese liegen und lagen nicht vor.