Mehr als 100 Einsätze für die St. Andreasberger Feuerwehr

Bei dem Unfall am 30. März 2023 auf der B 242 zwischen Sonnenberg und Oderteich ist eine 62-jährige Frau aus Hasselfelde schwer verletzt worden. Sie musste von der Feuerwehr aus ihrem Wagen befreit werden. Archivfoto: Eggers
Die Freiwillige Feuerwehr ist für die Zukunft gerüstet. Dank der Unterstützung der Firma Eckold kann sie tagsüber die Einsatzbereitschaft sicherstellen. Das Unternehmen stellt Feuerwehrleute frei, die eigentlich nicht in der Bergstadt aktiv sind.
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St. Andreasberg. So viele Einsätze in einem Jahr hatte die Freiwillige Feuerwehr St. Andreasberg lange nicht. 107 Mal mussten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte 2023 ausrücken, 2022 waren es noch 93 Einsätze. „In diesem Bereich wären wir auch 2023 gelandet, wenn Ende des Jahres nicht das Hochwasser gewesen wäre“, sagte Ortsbrandmeister Sebastian Voigt jetzt in der Jahreshauptversammlung.
Zwischen dem 21. und dem 26.Dezember mussten die Kräfte der Wehr 19 Einsatzstellen abarbeiten, „das meiste davon waren Wassereinbrüche im Keller oder Straßen, die übergelaufen sind“, sagte Sebastian Voigt. Insgesamt gab es im Vorjahr 29 Brände und 78 Hilfeleistungen, darunter auch ein Verkehrsunfall, der sich am 30. März ereignete, und bei dem die Helfer die schwer verletzte Frau mit einem sogenannten Spineboard aus dem Autowrack zum Rettungsdienst transportierten. Das Spineboard ist eine spezielle Trage, mit der Schäden an der Wirbelsäule vermieden werden sollen.
Ein Pick-Up-Fahrzeug
Weiter dankte der Ortsbrandmeister der Firma Eckold und den Alberti-Lift-Betrieben für die großzügigen Spenden. Die Lift-Betriebe haben der Wehr eine Drohne mit Wärmebildkamera und Eckold ein Pick-Up-Fahrzeug gespendet. Sebastian Voigt überreichte den Geschäftsführern Karsten Otto (Alberti) und Hans-Henning Eckold (Eckold) jeweils einen Präsentkorb.

Der Geehrte Hans-Dieter Friedrichs (2.v.r.) und die Beförderten mit Bürgermeister Wolfgang Langer (3.v.l.) und Stadtbrandmeister Hans Ervenich (2.v.l.): Lucas Neuse, Sebastian Voigt, Marcel Meininger, Maximilian Otto, Mike Weiler, Kai Hildebrand und Patrick Laveneziana. Fotos: Eggers
Die Firma Eckold ist aber nicht nur Sponsor der Feuerwehr St. Andreasberg, sie hilft ihr auch, tagsüber einsatzfähig zu sein. Gerade werktags zwischen 8 und 16 Uhr, wenn viele ehrenamtliche Feuerwehrleute auswärts arbeiten, war dies in der Vergangenheit nicht immer sichergestellt, hieß es. Das Unternehmen im Sperrluttertal würde auch sieben Mitarbeiter beschäftigen, die in anderen Gemeinden der Umgebung als freiwillige Feuerwehrleute aktiv sind, und die dank der Vermittlung des Unternehmens nun in St. Andreasberg mit helfen, wenn es tagsüber einen Einsatz gibt, berichtete Sebastian Voigt.
Stadtbrandmeister Hans Ervenich freute sich in seinen Grußworten über diese Entwicklung. „Es ist noch gar nicht so lange her, da hatte Kreisbrandmeister Uwe Fricke zu mir gesagt, für St. Andreasberg müssen wir uns was überlegen“, meinte er. Schön, dass dieses Problem jetzt so gelöst worden sei, und Bürgermeister Wolfgang Langer kündigte an, dass im Umkleidebereich des neuen Feuerwehrhauses in der Bergstadt Spinde für diese Feuerwehrleute beschafft werden.
Lange Lieferzeit
Weiter kündigte der Bürgermeister an, dass die Stadt das 37 Jahre alte Löschfahrzeug 16 durch ein Tanklöschfahrzeug 3000 ablösen will, die Lieferzeit würde allerdings 20 bis 40 Monate dauern. Insgesamt gebe die Kommune bis 2026 nur für Feuerwehrfahrzeuge 2,6 Millionen Euro aus, berichtete er.
Maximilian Otto ist in der Versammlung nicht nur zum Oberfeuerwehrmann befördert worden, er hat auch Applaus bekommen, weil er ein Rednerpult gefertigt hat. „Maximilian lernt ja den Beruf des Zimmermanns“, sagte Sebastian Voigt, und da habe er ihn gebeten, für das neue Feuerwehrhaus so ein Pult zu bauen, „und er hat es prompt gemacht“, freute sich der Ortsbrandmeister, der ebenfalls befördert worden ist, und zwar vom Hauptlöschmeister zum Brandmeister. Weiter beförderten Sebastian Voigt und Stadtbrandmeister Hans Ervenich Marcel Meininger zum Oberfeuerwehrmann, Daniel Voigt zum Hauptfeuerwehrmann, Mike Weiler und Kai Hildebrandt zum Ersten Hauptfeuerwehrmann, Lucas Neuse zum Löschmeister, Jens Dietrich zum Oberlöschmeister und Patrick Laveneziana zum Hauptlöschmeister.
Seit 60 Jahren dabei
Besonders freute sich stellvertretender Ortsbrandmeister Lucas Neuse, der die Jahreshauptversammlung moderierte, als er seinen Großvater Hans-Dieter Friedrichs nach vorne bitten konnte. Dieser ist am 15. Juni 1963 im Alter von16 Jahren in die Freiwillige Feuerwehr St. Andreasberg eingetreten und ist dafür von Ortsbrandmeister Sebastian Voigt für 60-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet worden.

Die Wehr dankt Hans-Henning Eckold und Karsten Otto (links).
Dieser erinnerte daran, dass Hans-Dieter Friedrichs seit dieser Zeit bei jedem größeren Brand geholfen habe. Er erinnerte an die Brände bei der Firma Eckold 1973, 1983 und 1986, an die Brände der Odertaler Sägemühle 1989, dem Schützenhausbrand 1990 und dem Brand der Volksbank 1993 bei denen er aktiv im Einsatz war. Am 21. Juli 2009 ist Hans-Dieter Friedrichs dann mit 63 Jahren in die Altersabteilung gewechselt.