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Kultur im Pferdegaipel

Mary’s Bard im Oberharz: „Ich mache Musik, wie es mir gefällt“

Mary's Bard, Jan Finkhäuser, bei seinem Auftritt im Pferdegaipel. Foto: Weiss

Mary's Bard, Jan Finkhäuser, bei seinem Auftritt im Pferdegaipel. Foto: Weiss

Seit mehr als 15 Jahren tritt Jan Finkhäuser als Mary’s Bard in Pubs und Kneipen auf. Am Freitag spielte er im Bergwerksmuseum in Clausthal-Zellerfeld. Mit seiner Musik will Finkhäuser Menschen zusammenbringen und die irische Seele vermitteln.

Von Peter Weiss Dienstag, 27.06.2023, 13:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Mit Mary’s Bard, alias Jan Finkhäuser, hat sich der Fokus-Kulturverein am Freitag im Pferdegaipel des Bergwerksmuseums einen Künstler an Land gezogen, der es „dick hinter den Ohren“ hat. Schon sein Lebenslauf liest sich wie ein kleiner amüsanter Roman. „Meine ersten musikalischen Gehversuche begannen 1988/89 mit der Geige – quietsch!“

Und weiter: „Da das auf Dauer nicht so ganz meiner Vorstellung von Musik entsprach, habe ich es dann irgendwann sein lassen und 1993 mit weitaus weniger quietsch zur Gitarre gegriffen.“ Der klassische Unterricht hat ihn dann doch schnell gelangweilt, und nach den Grundlagen hat er auf eigene Faust bei den Pfadfindern am Lagerfeuer die Akkorde gelernt.

Seit 15 Jahren in Pubs

Diese Lehre hat offenbar ausgezeichnet funktioniert. Finkhäuser bringt mit seinem Irish Folk seit mehr als 15 Jahren ordentlich Stimmung nicht nur in die Kneipen und Pubs in seiner Heimatstadt Göttingen. Sein Repertoire erstreckt sich von Balladen und Trinkliedern bis zu den Klassikern des Rock und Pop. Mit seiner unverwechselbar rauen Stimme und seinem ausdrucksstarkem Gitarrenspiel interpretiert er die Songs auf seine ganz eigene Art. Dabei animiert er das Publikum so, dass es kräftig mit klatscht. Man muss dabei gewesen sein, um die Atmosphäre eines solchen Abends wirklich aufzunehmen.

Das Publikum im voll besetzten Gaipel folgt Jan Finkhäuser aufmerksam und beginnt später den flotten Rhythmus von Pop-Songs mit zu klatschen. Foto: Weiss

Das Publikum im voll besetzten Gaipel folgt Jan Finkhäuser aufmerksam und beginnt später den flotten Rhythmus von Pop-Songs mit zu klatschen. Foto: Weiss

Menschen verbinden

„Ich mache Musik, wie es mir gefällt“, bekennt er offenherzig, wobei kein Zwang zwischen Künstler und Publikum entsteht. „Stehen Sie ruhig auf, um sich mit Getränken einzudecken, damit Sie den Abend überstehen“, ruft er ins Parkett.

Seine hochwertige Lakewood-Gitarre, die schon einmal 3500 Euro kostet, hat er fest im Griff. Mit seinen Songs will er Leute zusammenbringen und die irische Seele vermitteln. „Leider gibt es bei uns keine eigene deutsche Folk-Kultur“, sagt er mit Bedauern in der Stimme.

Mary aus Nordirland

Irgendwann hat er herausgefunden, dass es in seinem früheren Wohnort Bad Sooden-Allendorf einen Irish Pub gab, in dem er mit Freunden, der Akustikgitarre und alten Liederbüchern auflief. „Das hat gut funktioniert, wir haben Bier umsonst bekommen und die Irish-Folk-Band Mary’s Bard gegründet.“ Der Name geht auf die Besitzerin des Pubs zurück, die aus Nordirland stammt und Mary heißt.

Den Inhalt seiner Balladen beschreibt Finkhäuser so: „Mann trifft Frau. Sie mögen sich. Sie fragt: Wollen wir heiraten? Darauf er: Ich bin schon verheiratet.“

Forum Kultur in unserer Stadt

Der seit 30 Jahren bestehende Kulturverein Fokus (Forum Kultur in unserer Stadt) versteht sich insbesondere als Förderer junger Künstler aus der Region. Er ist allerdings auch zunehmend zu einem Veranstalter mit eigenem Profil geworden. Neben dem Folk im Gaipel und der Musik in der Dorfkirche ist der Glückauf-Saal seine eigentliche Spielstätte.

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