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Zwei Haushalte in einem Jahr

Langelsheim: Defizite können ausgeglichen werden

Der Rat der Stadt Langelsheim tagt erstmals in Corona-Zeiten wieder im sanierten Sitzungssaal im Rathaus.  Foto: GZ-Archiv

Der Rat der Stadt Langelsheim tagt erstmals in Corona-Zeiten wieder im sanierten Sitzungssaal im Rathaus. Foto: GZ-Archiv

In Langelsheim ist der Rat der Stadt im Jahr 2022 zweimal zu den Beratungen des Haushaltes zusammen gekommen. Verabschiedet wurden die Budgets für 2022 und für das Jahr 2023. Grund für diese Terminierung war die Fusion Ende 2021.

Von Holger Neddermeier Dienstag, 20.12.2022, 22:01 Uhr

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Langelsheim. Aufgrund der Fusion der Stadt Langelsheim mit der Samtgemeinde Lutter am Barenberge am 1. November 2021 wird die Zeit zu knapp, um noch im gleichen Jahr über den Haushalt für 2022 zu befinden. Nach den Wahlen und der Neubesetzung des Rates wäre das unverantwortlich gewesen, befand auch Bürgermeister Ingo Henze. Deshalb wird die Haushaltssitzung auf den 30. Juni dieses Jahres gelegt. Trotzdem sei es eine Energieleistung seitens der Verwaltung und der Finanzplaner um die neue Stadtkämmerin Heike Ahrens gewesen, so Henze und lobt zugleich auch die Mitglieder des neuen Stadtrates für die Geduld und Mitarbeit. Nur fünf Monate später kann einstimmig und dann auch termintreu der Haushalt für das Jahr 2023 verabschiedet werden. Hier prägen die Unsicherheiten in Zeiten des Ukraine-Krieges das umfassende Zahlenpaket. Nach einem veranschlagten Defizit in Höhe von rund zwei Millionen Euro für 2022 rechnet man für das kommende Jahr mit einem Minus von 5,3 Millionen.

Neustrukturierungen nach der Fusion

In der Haushaltssitzung im Sommer erklärt Kämmerin Heike Ahrens eingangs der Vorstellung des Zahlenwerks, dass einige Neustrukturierungen vorgenommen werden mussten. Nach der Fusion habe man fünf Haushalte auf einen zuschneiden müssen. Mit einer Schlüsselzuweisung durch das Land Niedersachsen sei aufgrund des noch immer soliden Haushalts der Stadt Langelsheim nicht zu rechnen. In den Finanzausgleich müsste die Stadt sogar noch einen Betrag in Höhe von 433.000 Euro einzahlen.

So sei, vor dem Hintergrund der deutlichen Kostensteigerungen ein Fehlbedarf in Höhe von 2.061.200 Euro am Ende des Jahres zu erwarten. Ein ausgeglichener Ergebnishaushalt könne daher nur mithilfe der in den vergangenen Jahren angesammelten Überschussrücklage von rund 10.000.000 Euro erreicht werden. Im Finanzhaushalt bleibe allerdings eine Netto-Neuverschuldung von etwas über einer Million Euro. Die Kreditaufnahme belaufe sich auf knapp 2,4 Millionen Euro. Schon im Sommer, der Krieg in der Ukraine währte schon einige Monate, gab es allen Grund, sich aufgrund der aktuell sehr schwierigen Weltlage, Sorgen zu machen und fraglich sei, ob überhaupt alles realisiert werden könne, was in die mittelfristige Finanzplanung bis 2026 aufgenommen wurde.

Henze rechnet mit „massiven Beeinträchtigungen“, nicht zuletzt bei den Gewerbesteuereinnahmen. „Wir sind abhängig von Faktoren, die wir nicht beeinflussen können“, bedauert Henze. Das wurde bei der jüngsten Haushaltssitzung ganz deutlich. Das Defizit stieg beträchtlich und die Frage, wie die Energiekosten zu Buche schlagen werden, bleibt offen. Maßhalten lautet die Devise ganz offenbar für die kommenden Jahre.

Trotzdem wird investiert

Erfreuliche Botschaft der jüngsten Haushaltssitzung, wie auch der im Sommer ist die Tatsache, dass auch weiter in größerem Umfang investiert werden kann und die Stadt weiter handlungsfähig ist. Rund 3.5 Millionen Euro sind für 2022 im Investitionspaket veranschlagt. Und trotz der aktuellen Lage will die Stadt im kommenden Jahr Investitionen von rund vier Millionen Euro vornehmen.

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