Kraft der Bilder wirkt in der Onkologie der Harzklinik

Der Blick von der Kaiserpfalz in den dramatischen Abendhimmel über Goslar ist ein typischer Gleisberg: Das Triptychon (1,20 x 2,50 Meter) hängt im Krankenhaus. Foto: Gleisberg
Der Verein „Leben mit Krebs“ mit seinem Motor Eike Hulsch hat großformatige Fotografien des Goslarer Fotografen André Gleisberg angekauft. Die dreiteiligen Bilder auf Leinwand, sechs an der Zahl, wirken in der Onkologie der Asklepios-Harzklinik.
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Goslar. Die Kaiserstadt unter einem glühenden Abendhimmel, der Blick vom „Blauen Haufen“ über das Herbstlaub auf die Häuser am Ende der Wiesen – das sind Bilder, in denen man schwelgen, sogar spazieren gehen kann. Sie streicheln die Seele und setzen nackten Wänden in Krankenhausfluren mehr als bloße Farbe entgegen – ein Argument für das Leben. Finanziert wurden sie vom Verein „Leben mit Krebs“, aufgenommen von André Gleisberg.
So schön ist die Welt – so schön ist Goslar, sagen die Aufnahmen, die seit einiger Zeit in den Fluren der Onkologie hängen. Ortstermin bei Asklepios: Sechs große Dreiteiler, Triptychen, wurden aus 50 Motiven von der Station 23 am PC ausgewählt und später auf den langen Fluren der Station verteilt.
Die Qual der Wahl
„Wir sind mehrfach mit dem Laptop über die Station gelaufen“, berichtet Dr. Larissa Henze. Die Chefärztin der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin war kürzlich von der Chefarztrunde zur ärztlichen Direktorin gewählt worden (die GZ berichtete). Sie begrüßt das Engagement von Eike Hulsch (Leben mit Krebs), das vor 16 Jahren anfing und anhält.

Leben mit Krebs finanziert die Bebilderung der Onkologie in der Asklepios-Klinik mit den Fotoarbeiten von André Gleisberg (2.v.r.), hier mit Sponsor Eike Hulsch (r.) und dem Stationsteam der 23 (v.li.): Chefärztin Larissa Henze, Nadine Höche, Sandra Strauch und Sozialarbeiterin Angelique Moys vor einer naturromantischen Aufnahme des St. Annenhauses. Foto: Kempfer
Die langen Flure haben plötzlich Ankerpunkte, bis zu denen die Patienten, die wieder das Laufen lernen, gehen können. Bislang war die einzige Begrenzung das Ende des Gangs, jetzt gibt es Etappen. So erhalten die Gleisbergschen Bilder eine ganz neue Bedeutung – als Etappenziele. Verweilen an einem schönen Ort. „Das ist super für die Seele“, bestätigt Kliniksprecher Ralf Nehmzow – und selbst der Fotograf ist überrascht, wie seine Bilder wirken. „In dem großen Format hatte ich sie auch noch nicht gesehen“, räumt der leidenschaftliche Hobbyfotograf ein, der vor langer Zeit mit Eike Hulsch bei Trinks zusammenarbeitete und heute bei der Wobau Salzgitter tätig ist. Für Hulsch und den guten Zweck machte der Mitsponsor einen guten Preis.
Die nächste Aktion
Und weil die Bilder so viel Freude bereiten und so gut ankommen, wird kurzentschlossen nachgelegt: Für jedes der 17 Patientenzimmer wird noch ein weiteres Bild im Format 40x60 ausgesucht. Die Station hat schon wieder die Qual der Wahl.
Welches Triptychon ist das schönste? Natürlich ist das Geschmacksache. Ohnehin sind die Motive kaum vergleichbar – von der Frosch-Perspektive auf dem Kopfsteinpfaster der Neuen Straße bis zu kontemplativen Naturaufnahmen. Immer von Bedeutung ist das Licht, das der 49-Jährige mit HDR-Technik gezielt für sich arbeiten lässt, wie Scheinwerfer einer Naturbühne. Wundervoll in Szene gesetzt ist jedoch das St. Annenhaus unter einem Baum, dessen Blüten aussehen wie nachträglich ins Bild getupft.