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Nabu-Exkursion

Insekten-Pirsch in der Wölky-Kiesgrube in Isingerode

Exkursionsleiter Marc Hoffmann zeigt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Libelle. Foto: Hohaus

Exkursionsleiter Marc Hoffmann zeigt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Libelle. Foto: Hohaus

Bei einer Nabu-Exkursion haben Teilnehmer verschiedene Insekten in der Wölky-Kiesgrube entdeckt. Die Gruppe begutachtete Schwertschrecken, Seidenbienen und Rüsselkäfer. Exkursionsleiter Marc Hoffmann erklärte einige Details über die Tiere.

Von Helmut Hohaus Donnerstag, 03.08.2023, 09:00 Uhr

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Isingerode. Die Nabu-Kreisgruppe Wolfenbüttel hatte zur Insekten-Exkursion in die ehemalige Wölky-Kiesgrube in die Nähe von Isingerode eingeladen. Etwa 30 Teilnehmer, darunter einige Kinder, begrüßte die Vorsitzende Cornelia Schilling auf dem idyllischen Gelände. Das 3,5 Hektar große Gebiet, in dem bis Ende 1989 der Kies im Trockenverfahren abgebaut wurde, wird seitdem von der Kreisgruppe des Nabu Wolfenbüttel betreut.

„Das Gebiet sollte damals verfüllt werden, aber der Nabu pachtete die damalige Kiesgrube“, so Klaus-Dieter Bartels vom Nabu. Der damalige Betreiber habe mehr ausgebaggert als erlaubt gewesen sei und habe daher Ausgleichsmaßnahmen vornehmen müssen. Nach Ende des Kiesabbaus seien vier Amphibientümpel angelegt und Steilwände für die Besiedelung durch Insekten und andere Arten hergerichtet worden.

Exkurionsgruppe findet Libellen, Goldwespen und Wanzenarten

Marc Hoffmann aus Groß Denkte hat Biologie studiert und wohnt nun in Halle an der Saale und hat sich auf Freilandbiologie spezialisiert. Die ehemalige Kiesgrube stelle mit den trockenwarmen steilen Lösswänden, den feuchten Bereichen und der vielfältigen Pioniervegetation ein ideales Beispiel dafür da. Durch Renaturierung und ein gemäßigtes menschliches Eingreifen in die Natur seien schützenswerte, aber auch pflegebedürftige Lebensräume geschaffen worden. So kämen inzwischen verschiedene seltene Arten in dem Gebiet vor, die an trockene und warme Standorte gut angepasst sind.

Die Gruppe findet zahlreiche Insekten. Foto: Hohaus

Die Gruppe findet zahlreiche Insekten. Foto: Hohaus

Verschiedene Heuschreckenarten, darunter die blauflügelige Ödlandschrecke, aber auch Libellen, Goldwespen und verschiedene Wanzenarten wurden bei der Exkursion an den vorkommenden Pflanzen entdeckt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sahen Schwertschrecken, Seidenbienen, Rüsselkäfer und Schlupfwesten. Außerdem gab es die Heuschrecken und Grashüpfer zu bewundern, die Grashüpfer gehören zur Unterkategorie der Heuschrecken. Diese werden auch als Grillen bezeichnet. Die Grashüpfer zeichnen sich dadurch aus, dass sie lange Fühler haben, die länger als der gesamte Körper sind. Ein weiteres Merkmal sind außerdem die Flügel.

Die Zusammenhänge von Insektenvorkommen an verschiedenen Pflanzenarten wurden anschaulich erläutert und die Teilnehmer stellten viele interessierte Fragen, die Marc Hoffmann sachkundig beantwortete. Bei der Exkursion konnten die Teilnehmer aber auch selber auf Pirsch nach Insekten gehen und diese in einem Beobachtungsröhrchen Hoffmann zur Bestimmung anreichen. Etwa 30.000 bis 40.000 Insekten gibt es in Deutschland, so Marc Hoffmann.

Klaus-Dieter Bartels (li) und Rolf Reichelt entdecken eine Heuschrecke. Foto: Hohaus

Klaus-Dieter Bartels (li) und Rolf Reichelt entdecken eine Heuschrecke. Foto: Hohaus

Um der zunehmenden Sukzession der Verbuschung in diesem Biotop zu begegnen, müssen immer mal wieder Tümpel mit dem Bagger ausgehoben oder auch die freien Flächen abgeschoben werden. Aufwachsende Birken und Pappeln müssen regelmäßig gefällt werden.

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