In Goslar beginnt die Zeit der Poller

Die Sanierung der Wohldenbergerstraße ist abgeschlossen, vier versenkbare Poller sollen vor unliebsamen Pkw in der Fußgängerzone schützen. Foto: Roß
Ob auf dem Jakobikirchhof oder dem Marktplatz: Immer wieder kommt es vor, dass Pkw-Fahrer unberechtigterweise durch die Altstadt rollen. Die Stadt will diesem Problem mit versenkbaren Pollern begegnen. Die ersten gehen nun in Betrieb, weitere sollen folgen.
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Goslar. Die ersten versenkbaren Poller am unteren Ende der Fußgängerzone sind installiert: An der Kreuzung der frisch sanierten Wohldenbergerstraße mit dem Vogelsang versperren nun vier runde Hindernisse den Weg für Autos oder Lkw. Bei Bedarf können die Hindernisse aber auch den Kopf einziehen.
Derzeit sind die beiden mittleren Poller dauerhaft versenkt. Das soll sich aber bald ändern. Laut Stadtsprecherin Daniela Siegl sollen bis Weihnachten Transponder an zufahrtsberechtigte Personen verteilt werden. Dann gehen die Hindernisse in Betrieb.
Mit den Transpondern können sie versenkt werden, etwa wenn Lieferverkehr ansteht. Über die elektronisch versenkbaren Hindernisse wird schon lange in Goslar diskutiert. Vor allem vom Wochenmarkt auf dem Jakobikirchhof war immer mal wieder zu hören, dass sich plötzlich Pkw-Fahrer ihren Weg durch die Menschenströme suchten – ob nun aus mangelnder Orientierung oder Ignoranz sei mal dahingestellt.
Weitere Hindernisse geplant
Die Poller würden eine „unbefugte Zufahrt“ aus Richtung Vogelsang verhindern, lobt die Stadtverwaltung. Weitere versenkbare Hindernisse sollen am Übergang von der Breiten Straße zum Fleischscharren installiert werden, um den Bereich um Marktplatz und Kaiserpassage vor ungewollten Pkw-Durchfahrten zu schützen.
Seit Mitte August wurde die Wohldenbergerstraße saniert: Nun ist sie fertig und mit Betonsteinpflaster in zwölf verschiedenen Formaten aus vier verschiedenen Farbtönen gepflastert. Im Übergangsbereich zu den angrenzenden Gebäuden wurden beidseitig Saumstreifen aus Natursteinpflaster verlegt. Analog zur Gestaltung der Bäckerstraße ist die Fahrbahn durch eine Gosse gegliedert.
Es war kompliziert mit den Eigentumsverhältnissen
Die Wohldenbergerstraße ist eines der letzten Teilstücke der Fußgängerzone, die die Stadtverwaltung saniert hat. Grund dafür waren vor allem die komplizierten Eigentumsverhältnisse. Rund ein Drittel der Fläche gehörte den Eigentümern der Karstadt-Immobilie sowie einer weiteren Partei.
Nach jahrelangen Verhandlungen einigte man sich doch noch: Die Stadt kaufte etwa 348 Quadratmeter der Wohldenbergerstraße, die vorher in Privatbesitz waren. Über den Kaufpreis wurde offiziell geschwiegen. Die GZ erfuhr aber aus sicherer Quelle, dass es 150.000 Euro plus 40.000 Euro für Vermessung und Vertragskosten waren. Über die restlichen Privatflächen sei ein Bauerlaubnisvertrag abgeschlossen worden, teilte die Stadtverwaltung mit.
Mit dem neuen Pflaster ist es aber in der Wohldenbergerstraße nicht getan. Direkt an der Rückseite des Karstadt-Gebäudes soll noch eine Abstellanlage für Fahrräder entstehen – Kostenpunkt: 90.500 Euro. 90 Prozent davon, 81.450 Euro, sind durch ein Förderprogramm abgedeckt. Wann die Infrastruktur für die Radler installiert wird, ist noch offen.