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Votum im Goslarer Bauausschuss

Hochwasserschutz: Grünes Licht für größeren Oker-Grane-Stollen

Wie schützt man Goslar vor neuem Hochwasser? Im Juli 2017 geht die Altstadt in den Fluten der Abzucht unter. Archivfoto: Epping

Wie schützt man Goslar vor neuem Hochwasser? Im Juli 2017 geht die Altstadt in den Fluten der Abzucht unter. Archivfoto: Epping

Mit den Stimmen von SPD und CDU bei Enthaltung der Grünen Sabine Seifarth hat der Bauausschuss in seiner Hochwasser-Sondersitzung empfohlen, konkrete Planungen für eine Ausweitung des Oker-Grane-Stollens und des Gose-Schachtes zu starten.

Von Frank Heine Samstag, 30.09.2023, 17:00 Uhr

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Goslar. Das Gremium tagte im Schnelldurchgang und war in einer knappen halben Stunde mit allen Punkten durch. Für Diskussionsstoff sorgte ein noch in der Nacht zuvor versandter Änderungsantrag von Henning Wehrmann. Der Bürgerlisten-Ratsherr warb dafür, bereits zu diesem frühen Zeitpunkt klare Verhältnisse zu schaffen. Ein Ja aus Goslar zu einem späteren Projektfeststellungsbeschluss solle nur erfolgen, wenn die Staumauer der Grantetalsperre bei Astfeld gesichert nicht erhöht werde, auf ein Hochwasser-Rückhaltebecken im Gosetal verbindlich verzichtet werde und auf eine Wasserentnahme aus der Gose über den Stollen bei Normal- und Niedrigwasser definitiv verzichtet werde.

 Was passiert an der Granetalsperre?

Alles Punkte, bei denen er in Seifarth und dem im Gremium nicht stimmberechtigten Linken Michael Ohse Fürsprecher fand. Er habe die erst kürzlich erschienene Studie zum Thema „Energie- und Wasserspeicher Harz“ (Ewaz) von den Herausgebern Professor Dr. Hans-Peter Beck und Dr. Jens zum Hingst durchgearbeitet. Die GZ hatte kürzlich über deren Studie berichtet. Sie habe aufgezeigt, so Wehrmann, dass eine Ausweitung des Stollens bei einer Erhöhung der Grane-Staumauer und des Wasserspiegels deshalb wirkungslos wäre, weil durch den Druck das Wasser nicht mehr verlässlich in Richtung Talsperre abgeführt werden könne. Außerdem schlage die Expertise ein Rückhaltebecken im Gosetal vor.

Alles gut und schön. Aber: „Das Hochwasser wartet nicht auf unser Warten – wir müssen ins Tun kommen“, erklärte SPD-Ratsfrau Elke Brummer. Erster Stadtrat Dirk Becker, bei den Finanzen nach eigener Einschätzung nicht als Hasardeur bekannt, warb ebenfalls für einen Einstieg in die Planungen mit den Harzwasserwerken, die er über Jahre als fairen Partner erlebt habe, um wichtige Förderfristen einzuhalten und technische Details in genau diesen Planungen zu berücksichtigen. „Aber wo liegt die Alternative?“, fragte er rhetorisch in die Runde. Eine Antwort bekam er erwartungsgemäß nicht. 

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