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Eigentümer schweigt eisern

Harzburgs Schrottbahnhof: Auch der NDR beißt sich die Zähne aus

Das NDR-Verbrauchermagazin berichtet über den Bahnhof und nun weiß das ganze Land, wie es um das Gebäude bestellt ist: schlecht. Screenshot: Schlegel

Das NDR-Verbrauchermagazin berichtet über den Bahnhof und nun weiß das ganze Land, wie es um das Gebäude bestellt ist: schlecht. Screenshot: Schlegel

Nun hat es der Bad Harzburger Bahnhof auch ins Fernsehen geschafft. Das NDR-Verbrauchermagazin Markt berichtete über das Gebäude. Und siehe: Wie schon die GZ in den Monaten zuvor biss auch der NDR beim Eigentümer in puncto Stellungnahmen auf Granit.

Von Holger Schlegel Mittwoch, 24.01.2024, 05:59 Uhr

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Bad Harzburg. Nun hat es der Bad Harzburger Bahnhof auch ins Fernsehen geschafft. Das NDR-Verbrauchermagazin Markt berichtete über das Gebäude, das dem Verfall überlassen werde. Und siehe: Wie schon die GZ in den Monaten zuvor biss auch der NDR beim Eigentümer in puncto Stellungnahmen auf Granit.

Die Tatsache, dass nun das NDR-Verbrauchermagazin über Bad Harzburgs Ärgernis Nummer 1 berichten würde, hatte im Vorfeld in der Stadt für großes Interesse gesorgt – wohl auch verbunden mit der Hoffnung, dass das Fernsehen womöglich zu neuen Erkenntnissen kommt. Pustekuchen.

  Zu sehen sind viele schaurige Bilder über ein Gebäude, das eigentlich wunderschön sei, aber seinem Schicksal überlassen werde. Bahnhofsnutzer kommen vor der Kamera zu Wort, um ihrem Unverständnis über die Zustände auszudrücken. Bürgermeister Ralf Abrahms zeigt dem Fernsehteam, dass es an allen Ecken und Enden bröckele, die Uhr herauszufallen drohe, und prangert den permanenten Verfall an.

Ein Zeugnis der Blütezeit Bad Harzburgs sei der Bahnhof aus Sicht des Denkmalschutzes, erzählt Landkreis-Sprecher Maximilian Strache und listet auf, was die Behörde tun könnte: Zwangsgelder, Ersatzvornahme – „soweit ist es beim Bad Harzburger Bahnhof allerdings noch nicht gekommen“, kommentiert der NDR. Und die Bahn? Trage sie eine Mitschuld? Von dort kam – wie seit Monaten – nur eine schmallippige Antwort: Es wird auf moderne Dienstleistungssysteme und digitale Angebote verwiesen. Und dafür brauche es kein Bahnhofsgebäude.

  Und was sagt der Eigentümer, die Sohoco-Immobilienverwaltung? Der NDR fragte undercover als Interessent nach und erfuhr, dass die Gaststätte für 5 Euro pro Quadratmeter gemietet werden könne und das Baugerüst demnächst entfernt werde. Versprechungen, die zumindest der Bürgermeister nicht glaubt. Als der NDR bei der Sohoco offiziell nachfragt, gibt es –so wie seit Monaten – keine Antwort. Und zu guter Letzt tritt auch Dirk Junicke als „Bürger von Bad Harzburg“ vor die Kamera, stellt seine Idee eines Fördervereins vor und versprüht zumindest ein wenig Optimismus: Der Verein könnte eine gemeinnützige GmbH gründen (die GZ berichtete) – „sodass man sagen könnte, in zehn Jahren ist es dann auch fertig“.

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