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Schul-Erweiterung

Harzburger „Werner“: Anbau wird 1,3 Millionen Euro teurer

Der Bau der neuen Heizzentrale am Siemens-Gymnasium befindet sich in den letzten Zügen. Auch innen wird schon gewerkelt. Als nächstes soll die alte Heizzentrale abgerissen und dann mit dem eigentlichen Erweiterungsbau begonnen werden. Foto: Exner

Der Bau der neuen Heizzentrale am Siemens-Gymnasium befindet sich in den letzten Zügen. Auch innen wird schon gewerkelt. Als nächstes soll die alte Heizzentrale abgerissen und dann mit dem eigentlichen Erweiterungsbau begonnen werden. Foto: Exner

Der Anbau an das Bad Harzburger Werner-von-Siemens-Gymnasium kostet 1,3 Millionen Euro mehr als geplant. Das hat jetzt der Landkreis Goslar als Träger der Schule mitgeteilt. Auf der Baustelle herrscht aktuell Zeitdruck – das weckt Erinnerungen.

Von Christoph Exner Mittwoch, 27.09.2023, 12:00 Uhr

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Bad Harzburg. Der Erweiterungsbau ans Werner-von-Siemens-Gymnasium (WvS) in Bad Harzburg wird teurer als geplant. Zu den ursprünglich veranschlagten 9,1 Millionen Euro kommen weitere rund 1,3 Millionen Euro hinzu. Das hat der Landkreis jetzt während der Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport mitgeteilt. An den Plänen für den Anbau ändere sich dadurch allerdings nichts – gegenwärtig wird die neue Heizzentrale fertiggestellt.

Dass das Gesamtprojekt auf einmal deutlich mehr kostet, liege an der allgemeinen Preissteigerung im Bausektor, erklärt Landkreis-Sprecher Maximilian Strache auf Nachfrage. Das Vorhaben werde mit den vorhandenen Finanzmitteln fortgeführt. Viele handwerkliche und bautechnische Gewerke würden erst im kommenden Jahr ausgeschrieben und beauftragt. Die fehlenden Finanzmittel würden zur Haushaltberatung des Kreistages über den Haushalt 2024 nachgemeldet.

In Einzelteile zerlegt

Abstriche muss die Schule aufgrund der Mehrkosten jedenfalls nicht in Kauf nehmen. Das ganze Projekt lasse sich ja jetzt auch gar nicht mehr aufhalten, betrachtet es Schulleiterin Inga Rau pragmatisch. Wie berichtet soll die von den Schülerzahlen her größte weiterführende Schule des Landkreises bis Sommer 2025 zusätzliche Klassen- und Funktionsräume bekommen. Zuvor wird angrenzend an die Turnhalle ein neues Gebäude errichtet, in das künftig die kombinierte Gas- und Pellet-Heizung umzieht. Sie wurde bereits in Einzelteile zerlegt, soll im Neubau neu zusammengesetzt und dann noch vor dem Beginn der kalten Jahreszeit wieder in Betrieb genommen werden. „Ich gehe davon aus, dass wir nach den Herbstferien eine funktionierende Heizung haben werden“, gibt sich Schulleiterin Rau zuversichtlich.

Großbaustelle vor 40 Jahren

Einen solchen Zeitdruck erlebt das Werner-von-Siemens-Gymnasium übrigens nicht das erste Mal: Vor ziemlich genau 40 Jahren war dort schon einmal Großbaustelle. Auch damals ging es darum, nicht im Kalten zu sitzen: Für rund drei Millionen Mark wurden nämlich unter anderem die heute ausgediente Heizzentrale errichtet, die Sporthalle instand gesetzt, der Nebentrakt umgebaut und zusätzliche Toiletten geschaffen. Die damals eingebaute Heizungstechnik sei im Laufe der Jahre allerdings noch einmal erneuert worden, betont Rau.

Blick in die Harzburger Zeitung vom 5. Juli 1983: Auch damals gibt es am WvS eine Großbaustelle, schon damals herrscht Zeitdruck wegen des nahenden Winters.

Blick in die Harzburger Zeitung vom 5. Juli 1983: Auch damals gibt es am WvS eine Großbaustelle, schon damals herrscht Zeitdruck wegen des nahenden Winters.

Sie bekommt nun also einen neuen Platz. Voraussichtlich Anfang Oktober werde in diesem Zusammenhang auch ein neuer Schornstein geliefert, der mithilfe von zwei Kränen aufgestellt werden soll, blickt Rau voraus. Auch innerhalb des Neubaus werde schon eifrig gewerkelt. Da werden Durchbrüche zur Turnhalle gemacht, die laut der Schulleiterin deshalb momentan nicht für den Unterricht und Veranstaltungen zur Verfügung steht. An anderer Stelle müssten hingegen neue Wände gezogen werden.

„Narben“ beseitigen

Ist die neue Heizzentrale fertig, kann die alte abgerissen werden, um Platz für den eigentlichen Erweiterungsbau zu schaffen. Schon jetzt befasse man sich konkret mit den Planungen für jenen zweiten Bauabschnitt, berichtet Rau. Ganz zum Schluss soll auch der Schulhof wieder in Schuss gebracht und sollen die durch die Baustelle entstandenen „Narben“ beseitigt werden. Um neue Leitungen zu verlegen, hatte nämlich das Pflaster hochgenommen werden müssen. Fertigstellung der Schulerweiterung soll wie gesagt Sommer 2025 sein. „Wir liegen im Zeitplan“, versichert Landkreis-Sprecher Strache.

Unterricht und Baustelle würden übrigens nach wie vor nicht miteinander kollidieren, berichtet Inga Rau: „Die Handwerksfirmen nehmen sehr viel Rücksicht. Der Austausch miteinander ist super“, berichtet sie lobend.

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