Zähl Pixel
Clausthal-Zellerfeld

Gottesdienst: Neues Format bringt Kirche zum Leuchten

In der St.-Salvatoris-Kirche Zellerfeld startet der 18mal6-Gottesdienst.  Fotos: Privat

In der St.-Salvatoris-Kirche Zellerfeld startet der 18mal6-Gottesdienst. Fotos: Privat

Neugierde weckte der Auftakt einer neuen Gottesdienst-Reihe im Oberharz. Sie hebt sich durch ihr besonderes Format hervor. In Workshops werden Kirche und Glaube für alle Altersstufen erlebbar gemacht. Gestartet wurde nun in der St.-Salvatoris-Kirche.

Donnerstag, 16.06.2022, 06:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Clausthal-Zellerfeld. Konfirmanden, die auf Kirchenbänken stehen? Workshops im Gottesdienst? Malen in der Kirche? Wo gibt es denn so etwas? Na, im Oberharz. Mit dem Format 18mal6 probieren die Gemeinden zusammen ein neues Konzept aus. Der Auftakt in Zellerfeld sei zumindest schon einmal gut besucht gewesen, wie es vom Kirchenkreis heißt.

Christiane Hemschemeier und Pastor André Dittmann moderierten den Gottesdienst, der unter dem Motto „Gemeinschaft“ stand. Erst einmal erläuterten sie, warum das Ganze überhaupt 18mal6 heißt. Eigentlich ganz einfach, denn die Gottesdienste der Reihe werden immer am Samstag, dem sechsten Tag der Woche, und immer um achtzehn Uhr stattfinden. Sechsmal laden die Kirchengemeinden des Oberharzes immer zu einem anderen Motto ein.

Neugierde geweckt

Um Gemeinschaft ging es also diesmal: Zunächst wurde ganz klassisch gemeinsam gebetet und gesungen. Anschließend hatten die Konfirmanden ein kleines Theaterstück vorbereitet mit dem Thema „Ein massiger Baumstamm kann nur gemeinsam bewegt werden“. Bis dahin gab es auch für traditionelle Gottesdienstbesucher nichts Ungewöhnliches. Der Hauptteil bestand dann jedoch aus fünf verschiedenen kleinen Workshops, von denen sich die Besucher einen aussuchen durften.

In dem neuen Gottesdienstformat stehen die Konfirmanden sogar auf den Kirchenbänken.

In dem neuen Gottesdienstformat stehen die Konfirmanden sogar auf den Kirchenbänken.

Eine Bildbetrachtung wurde angeboten, eine Meditation, ein Malprojekt, ein Erfahrungsprojekt sowie eine Ansprache. „Wer aber lieber still in der Bank sitzen bleiben möchte, darf das auch tun“, griff André Dittmann der Angst vor, nun etwas tun zu müssen.

Die letzte Option wählte dann allerdings niemand, viel zu neugierig waren die Besucher auf die einzelnen Stationen und das, was sich Haupt- und Ehrenamtliche ausgedacht hatten. So erzählte Ellen Abel in der Winterkirche, dass sie sich als Kind häufig gefragt habe, was wohl am schlimmsten sei – nicht mehr hören, nicht mehr sehen oder nicht mehr schmecken zu können.

Kaum einer bleibt sitzen

Sie kam schließlich auf Paulus zu sprechen, der die Christen mit dem menschlichen Körper verglich, wo jedes Glied seinen spezifischen Platz und seine Aufgabe habe. Dieses Bild griff Pastor Dittmann auf, als alle wieder zusammenkamen. Beim Fürbittengebet lud Pastor Jonathan Stoll dann jeden Einzelnen dazu ein, eine Kerze zu entzünden – in Gedenken an bestimmte Sorgen oder Glücksmomente. Auch hier blieb kaum jemand auf seinem Platz. Die Gemeinschaft, von der zuvor immer nur die Rede gewesen war, war auf einmal da. Etliche kleine Kerzen sorgten für viel warmes Licht in der St.-Salvatoris-Kirche.

Den Ausklang mit Musik gestaltete die Band Praise & Move. Der nächste 18mal6-Gottesdienst wird am 8. Oktober in der Marktkirche Clausthal gefeiert. red

Die Goslarsche Zeitung ist jetzt bei Telegram: Einfach den Kanal abonnieren und die neuesten Nachrichten erhalten. Hier geht es direkt zum Kanal!

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region