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Bund Bildender Künstler stellt aus

Goslarer Kulturmarktplatz zeigt Lieblingsorte im Harz

Martin Schenk zeigt seine Liebe zur Abzucht mit vier Fotos im Holzrahmen. Foto: Hartmann

Martin Schenk zeigt seine Liebe zur Abzucht mit vier Fotos im Holzrahmen. Foto: Hartmann

Zwölf Mitglieder des Bundes Bildender Künstler Harz zeigen im Goslarer Kulturmarktplatz ihre geheimen Harzorte. Die Ausstellung trägt den Titel „HerzSchlagSpot“ und ist noch bis zum 26. November in Goslar zu sehen.

Von Petra Hartmann Montag, 16.10.2023, 10:00 Uhr

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Goslar. „HerzSchlagSpots – mein geheimer Harzort“, so nennt der Bund bildender Künstler (BBK) seine neue Ausstellung: Zwölf Mitglieder zeigen Gemälde, Fotos und Collagen, die so unterschiedlich sind wie ihre Schöpfer, aber eines gemeinsam haben: Sie zeigen eine große Liebe zum Harz und machen Lust, den einen oder anderen der gezeigten Orte selbst aufzusuchen.

Es geht um besondere Orte, Schutzorte, um „Ladestationen fürs Herz“, sagte Thomas Krutmann, der BBK-Vizevorsitzende bei der Eröffnung am Sonntagvormittag. Vorsitzender Thomas Velte wies besonders auf die Schwierigkeit hin, im Raum „Beroun“ im Kulturmarktplatz eine Ausstellung zu gestalten, etwa wegen der fehlenden Schienen an der Wand. Da habe selbst Krutmann als ehemaliger Architekt etwas tüfteln müssen. Die zusammen mit der Stadt gefundene Lösung mit einem Kubus im Inneren des Raums sei nun ein „great Job“, betonte Krutmann. „Es ist für die Künstler sehr schwierig gewesen, sich zu ‚stellen‘, weil sie nicht wussten, wie der Raum aussehen würde.“

Kulturmeile: Oberbürgermeisterin erinnert an „nicht so schöne Begegnung“

Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner hob in ihrem Grußwort hervor, welche besondere Bedeutung der BBK für Goslar habe. Auch wenn sie selbst ja – Stichwort: „Kunstmeile“ – kürzlich „eine nicht so schöne Begegnung“ mit dem Verein gehabt habe. Sie versprach, dass die Fahrradboxen vor den Kunstwerken am Karstadt-Gebäude entfernt werden: „Wir brauchen nur für alles, was wir tun, einen Ratsbeschluss. Sie kommen auf jeden Fall weg, aber gut Ding braucht Weile“, sagte sie.

Zahlreiche Besucher schauten sich gestern die Ausstellung an. Foto: Hartmann

Zahlreiche Besucher schauten sich gestern die Ausstellung an. Foto: Hartmann

Zwölf Künstler, und jeder ist einzigartig. Viele von ihnen schlagen nachdenkliche Töne an, zeigen ihre Sehnsuchtsorte, aber auch deren Gefährdung. Hilda Groll etwa beeindruckte mit ihrem Blick auf den Harzer Winterwald – eine wehmütige Erinnerung an die Zeit vor der Borkenkäferkatastrophe und ein Blick auf den tief verschneiten Fichtenwald. Hansjörg Hörseljau lädt fotografisch in den Sommer ein, doch auch die Idylle ist getrübt durch braune Fichten. Mit Acryl auf Holz hielt Erika König-Pahl den „Tribut des Klimawandels“ fest. Antje Löffler setzte eine Erfahrung des vergangenen Jahres um: der Brocken in Flammen, Bäume werden zu Asche, nur zwei Geister trauern der Natur nach. Und noch ein feuriger Eindruck: Ein Denkmal für die abgebrannte Büchertelefonzelle am Rosentor hat Johanna Jung geschaffen: „Brennende Liebe“ zeigt ein lesendes Herz in einem Lehnsessel, der gerade in Flammen aufgeht.

Blick auf die Abzucht

Doch auch die Goslarer Innenstadt wurde zum Motiv. Gleich zwei Künstler widmeten sich der Abzucht: „Abzuchtleben“ nannte Martin Schenk seine vier Fotos, die durch einen selbst gestalteten Holzrahmen verbunden sind , und gleich daneben platzierte der Verein Svetlana Schneiders „Kleine Schatzkiste an der Abzucht“, ein Bild, das an einen kleinen Antiquitätenladen am Ufer erinnert.

Die Ausstellung ist bis zum 26. November zu sehen. Außerdem lädt der BBK zu drei Künstlergesprächen ein: Am Samstag, 21. Oktober, ab 11 Uhr sowie am Donnerstag, 2. und 23. November, jeweils ab 17 Uhr, erzählen die Künstler mehr über ihre Werke und stehen für Fragen und Diskussionen bereit.

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