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Auszeichnung während eines Turniers

Goslarer Ehrennadel für den Hahndorfer Joachim Bürdeck

Vereinsikone Joachim Bürdeck erhält am Samstag die Goslarer Ehrennadel samt Urkunde von Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner. Sein SV Hahndorf mit dem Vorsitzenden Pascal Czwojdrak (re.) an der Spitze freut sich mit. Foto: Heine

Vereinsikone Joachim Bürdeck erhält am Samstag die Goslarer Ehrennadel samt Urkunde von Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner. Sein SV Hahndorf mit dem Vorsitzenden Pascal Czwojdrak (re.) an der Spitze freut sich mit. Foto: Heine

Mit allem hatte Joachim Bürdeck gerechnet – aber nicht, dass ihm Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner während des Jedermann-Turniers des SV Hahndorf die Ehrennadel der Stadt Goslar anheftet. Der 62-Jährige gilt als das Gesicht seines Vereins.

Von Frank Heine Sonntag, 25.06.2023, 09:00 Uhr

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Hahndorf. Er gilt eher als leiser Mensch, keinesfalls als Lautsprecher. Und als ihm Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner am Samstagnachmittag während des Jedermann-Turniers des SV Hahndorf die Goslarer Ehrennadel ansteckte, war Joachim Bürdeck sogar fast komplett sprachlos. Macht aber gar nichts: Denn sein Verein weiß auch ohne Worte, was er an ihm hat.

Lieber der Mann im Hintergrund

Kein Wunder: Seine Wegbegleiter sagen, so verriet es Schwerdtner, Bürdeck sei ohnehin „das Gesicht des SVHahndorf“. Mit neun Jahren ist der heute 62-jährige Fußballer aus Leidenschaft am 18.Oktober 1969 in den Verein eingetreten. Seit Jahrzehnten ist er in allen Bereichen des Clubs ehrenamtlich tätig – „gerne als zweiter Mann im Hintergrund“, sagte die Oberbürgermeisterin. An diesem Platz löse Bürdeck „permanent und unaufgeregt sämtliche Herausforderungen“.

„Wer jetzt? Ich?“ Als Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner die Vergabe der Ehrennadel ankündigt, ist Joachim Bürdeck anzusehen, dass er noch nicht ganz glauben kann, was gerade passiert. Foto: Heine

„Wer jetzt? Ich?“ Als Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner die Vergabe der Ehrennadel ankündigt, ist Joachim Bürdeck anzusehen, dass er noch nicht ganz glauben kann, was gerade passiert. Foto: Heine

Als Fußballer, das wissen gerade frühere Gegenspieler, war Bürdeck nicht immer ganz so unauffällig, als er Teil einer erfolgreichen Hahndorfer Bezirksklassen-Mannschaft war. Schon zu aktiven Kicker-Zeiten wirkte er zeitgleich als Schriftführer im Vorstand, wurde 1993 Geschäftsführer und hat seitdem die Finanzen im Griff. Seit 1996 steht er nur mit kurzen Unterbrechungen als Trainer an der Seite.

"Achims Eleven" herzen ihren Lieblingscoach

Die E-Junioren von 1996 begleitete er sogar bis ins Erwachsenenalter – sie kickten am Samstag traditionell als „Achims Eleven“ beim Turnier mit und herzten ihren Lieblingscoach nach dessen für (fast) alle überraschenden, weil bis zuletzt geheim gehaltenen Auszeichnung. Zur Freude der Jedermann-Kicker durfte Schwerdtner auf Kosten der Stadt anschließend 80 Bier ausgeben – Prosit auf Joachim Bürdeck, der wohl erst etwas ahnte, als ihn SV-Vorsitzender Pascal Czwojdrak auf die Bühne bat.

Minuten später gratulieren seine Hahndorfer Mitstreiter mit "Achims Eleven" an der Spitze einem sichtlich gerührten ausgezeichneten Menschen. Foto: Heine

Minuten später gratulieren seine Hahndorfer Mitstreiter mit "Achims Eleven" an der Spitze einem sichtlich gerührten ausgezeichneten Menschen. Foto: Heine

Seit 2015 leitet Bürdeck die Fußball-Abteilung, hat aber inzwischen den großen Ball gegen einen kleinen getauscht und spielt seitdem Tischtennis. Nicht zu vergessen: Mit seinem Radball-Partner Michael Miehe war er zwischen 1976 und 1978 deutscher Meister im Schüler- und Jugendbereich – ein sportliches Mehrfach-Talent.

Der Affenschaukel-Sturz und der dreifache Gips

Gips ja gar nicht? Doch. Denn auch dazu gibt es eine Geschichte: Als Bürdeck als Jugendlicher (zu) hohe Schwünge mit der sogenannten Affenschaukel wagte, einem an der Eiche an der Bahnbrücke nach Jerstedt befestigter Strick, brach er sich beim Sturz beide Arme. Er musste wochenlang Doppelgips tragen und war auf Hilfe angewiesen, die er jetzt so vielfach zurückgibt. Schwerdtners Lehre aus dem Vorfall lautete: „Ein beidseitiger Armbruch ist kein Beinbruch.“ Aber irgendwie doch doof, zumal wenn beim ersten Radball-Training nach dem Gips wieder ein Arm den Strapazen nicht standhält und (ein-)knickt.

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