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Mehrere Herzstillstände

Goslarer Behindertenbeauftragter Axel Dietsch hört auf

Axel Dietsch tritt als Behindertenbeauftragter der Stadt Goslar zurück.

Axel Dietsch tritt als Behindertenbeauftragter der Stadt Goslar zurück.

Axel Dietsch, der Goslarer Behindertenbeauftragte, tritt von seinem Amt zurück. Er gab gesundheitliche Gründe für seine Entscheidung an. Dietsch hatte Ende April mehrere Herzstillstände erlitten und trägt nun einen Herzschrittmacher.

Freitag, 09.06.2023, 06:00 Uhr

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Goslar. Der Goslarer Behindertenbeauftragte Axel Dietsch, will aus seinem Amt ausscheiden. Das teilte er gestern Abend im Sozialausschuss mit. Um in die Suche nach einem Nachfolger etwas Ruhe hineinzubringen, plane er den Ausstieg zum 31. Dezember. Fände sich davor ein Interessent für das Ehrenamt, wolle er gern den Stuhl früher räumen. Er sei auch bereit, noch „auf Abruf“ länger im Amt zu bleiben, wenn die Suche länger dauere.

Dietsch gab gesundheitliche Gründe für die Entscheidung an: „Ende April erhielt ich völlig überraschend nach mehreren Herzstillständen einen Herzschrittmacher. In der direkten Folge fühle ich mich körperlich und geistig in meiner Leistungsfähigkeit eingeschränkt.“ Seine Ärzte hätten ihm eine Verringerung seiner Tätigkeiten empfohlen. Sein Engagement werde weiterhin seiner Familie, musikalischen Projekten und dem kulturellen und kulturpolitischen Engagement gelten, sagte Dietsch.

Dringender Appell: „Schaffen Sie eine bezahlte Stelle“

Zwei dringende Appelle legte der scheidende Behindertenbeauftragte den Politikern und Verwaltungsvertretern zum Abschied ans Herz. Zum einen forderte er: „Schaffen Sie eine bezahlte Stelle ‚Behindertenbeauftragung‘ in einem 20-Stunden-Rahmen.“ Dadurch könne nicht nur „ein modernes Zeichen für eine inklusive Zukunft gesetzt werden“, die Stadt könne so auch die Zusammenarbeit mit dem Landkreis auf solidere Beine stellen. Rund zehn Prozent der Bevölkerung habe einen Schwerbehindertenausweis, die Zahl der bewegungseingeschränkten älteren Menschen wachse. Es sei „ein Zeichen von Respekt diesem Teil der Bürgerschaft gegenüber, einen Verwaltungsposten vorzuhalten“. Es bestehe Bedarf, der ehrenamtlich nicht vollumfänglich abzudecken sei. Er selbst habe wöchentlich 10 bis 25 Stunden an entsprechenden Projekten, Beratungen und Konzepten gearbeitet.

Sein zweites Anliegen: „Seien Sie bemüht, in Entscheidungsprozessen mehr noch als ohnehin schon immer für behinderte Menschen mitzudenken.“ Das gelte für die Planung von Großprojekten ebenso wie für die Erneuerung von Straßen und Plätzen und bei der Beurteilung von Denkmalschutz und Welterbe.

red

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