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Weltfrauentag

Gleichberechtigung? In 132 Jahren vielleicht …

Die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Vera Tietz (links) und des Landkreises Goslar Kathrin Falkner.  Foto: Zietz

Die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Vera Tietz (links) und des Landkreises Goslar Kathrin Falkner. Foto: Zietz

Wie sieht es aus mit der Gleichberechtigung? Im Vorfeld des Weltfrauentags haben die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises und der Stadt Goslar, Kathrin Falkner und Vera Tietz, im Kulturkraftwerk eine ernste und ernüchternde Bilanz gezogen.

Von Petra Hartmann Montag, 06.03.2023, 13:00 Uhr

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Goslar. „Es macht mich fassungslos, wenn ich lese, dass jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet wird“, sagte Falkner. Die Kreis-Gleichstellungsbeauftragte machte zugleich darauf aufmerksam, dass es außer dem Weltfrauentag am 8. März noch ein weiteres wichtiges Datum gibt, das auf Ungleichbehandlung hinweist: den Equal-pay-Day.

Er wird in diesem Jahr am 7. März „gefeiert“ und weist auf den noch immer hohen Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen hin: Der sogenannte „Gender-pay-Gap“ betrage derzeit 18 Prozent. Frauen müssten demnach durchschnittlich 66 Tage im Jahr mehr arbeiten als Männer, um das gleiche Einkommen zu erhalten. Wirtschaftswissenschaftler hätten errechnet, wenn es in diesem Tempo weiterginge mit der Verwirklichung der Gleichberechtigung, brauche die Gesellschaft noch 132 Jahre, bis Männer und Frauen tatsächlich gleich gestellt seien. Und das, obwohl die derzeitige Frauen-Generation so gut ausgebildet sei wie keine vor ihr.

„Ein Lied davon singen“

„Ich kann ein Lied davon singen“, meinte Stadt-Gleichstellungsbeauftragte Tietz. „Aber ich werde es nicht tun, dafür haben wir ja zwei Künstlerinnen hier.“ Sie und Falkner würden die vollendete Gleichstellung vermutlich nicht mehr erleben. Weltweit würde es vermutlich nicht 132 Jahre, sondern 400 Jahre dauern, wenn die Entwicklung so weitergehe. Aber Tietz machte auch eines klar: Es sei eine Aufgabe, die sowohl Frauen als auch Männer angehen müssten. „Gemeinsam sind wir stark“, warb sie für das Ziel.

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