Geocaching in Goslar: Große Schatzsuche am Schalttag

Nico Kruppki ist seit 2020 Geocacher. Für den 29. Februar organisiert er das Event am Osterfeld. Fotos: Eichler
Ein Hobby für Sammler, Sportler und Entdecker: Geocaching ist eine moderne Schatzsuche. Weltweit gibt es Millionen von versteckten „Caches“, die darauf warten, gefunden zu werden. Am 29. Februar findet in Goslar ein großes Event statt.
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Goslar. 45° 17‘ 27,6“ N, 122° 24‘ 48“ W – was für viele wie wirres Zahlenkauderwelsch aussieht, sind in Wahrheit Koordinaten, die auf einen bestimmten Punkt auf diesem unseren Planeten hinweisen. Die oben genannten Koordinaten markieren übrigens laut Wikipedia den Punkt, an dem Dave Ulmer in Portland einen schwarzen Plastikeimer mit diversen Utensilien füllte, ihn vergrub und eben jene Koordinaten in einer Newsgroup teilte. Einen Tag später wurde der Eimer von Mike Tongue gefunden. Der erste Geocache war damit geboren.
Das spielte sich im Jahre 2000 ab, als die künstliche Verschlechterung der GPS-Signale für nichtmilitärische Nutzer abgeschaltet wurde. Seitdem erfolgte ein weltweiter Siegeszug der Geocaching-Szene. Außer in Somalia und Nordkorea gibt es laut Wikipedia mindestens einen Cache pro Land. Im Netz wird Geocaching gerne als „größte Schatzsuche der Welt“ bezeichnet.
Aktive Szene in Deutschland
Deutschland gehört zu den aktivsten Szenen weltweit. Und dazu gehört auch Nico Kruppki – er wohnt in Goslar, ist 35 Jahre alt und Lehrer an der Oberschule Langelsheim. Im Jahre 2020 hat er Geocaching für sich entdeckt. „Ich habe einen Bericht im TV gesehen. Und mich spricht das Konzept an. Zum einen durch meine Sammelleidenschaft. Und zum anderen lockt mich das Geocaching raus und ermutigt mich sozusagen Sport zu machen. Außerdem komme ich dadurch an Orte, die ich ohne Caching nie entdeckt hätte.“
Wie wird man Geocacher? Auf der Seite www.geocaching.com lädt man sich die App runter, erstellt einen Account und los geht es. Als Anfänger sollte man erst einmal rund 100 Caches finden, bevor man selber welche versteckt, so lautet die Faustregel. Es gibt verschiedene Cache-Typen, am häufigsten sind kleine PETlinge, etwa 13 Zentimeter lang mit einem kleinen Büchlein oder Notizzettel, in die man sich einträgt. Die Größe der Caches ist variabel, die Bandbreite reicht von dem erwähnten PETling über Tupperdosen und Truhen bis hin zu Caches in Briefkastengröße.
Verschiedene Varianten
Auch thematisch gibt es verschiedene Varianten. Der Tradi ist ein traditioneller Cache, sprich eine versteckte Dose oder ähnliches. Der Mystery-Cache ist schon etwas kniffliger. Hierbei handelt es sich um einen Rätsel-Cache. Man kennt zwar den ungefähren Ort, um die genauen Koordinaten herauszufinden, müssen aber Aufgaben gelöst werden – die Aufgaben richten sich dabei komplett nach den Interessen des Versteckers, wobei man manchmal laut Kruppki fast ein Chemiestudium brauche. Auch Morse-Codes sind dabei sehr beliebt. Der Multi-Cache wiederum verbindet mehrere Stationen miteinander und ist quasi als kleine Wanderung konzipiert, die am Ende zu der finalen Dose oder Truhe führt.
Verstecke in der Innenstadt
Die meisten Caches befinden sich in der Natur. Wobei das Vergraben streng verboten ist. Caches werden zum Beispiel unter Steinen versteckt. Manchmal muss man allerdings auch einen Baum oder Felsen erklettern, um den „Schatz“ zu finden. Aber auch in Innenstädten sind zahlreiche Caches verborgen. In der Goslarer Altstadt sind es laut Kruppki rund 30 Stück. Wenn man also jemanden sieht, der so unauffällig wie möglich irgendeine Ecke absucht, dann kann man sicher davon ausgehen, dass da ein Geocacher am Werk ist.
Multi-Cache am Bollrich

Einige Caches sind aufwendig gestaltet.
Das Finden ist dieses Mal nicht sonderlich schwer, allerdings kommt man nicht so ohne Weiteres an die kleine Kiste mit dem Notizbuch heran. Denn es braucht einen Zahlencode. Doch der wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten.