Galeria Goslar: Was passiert nach Weihnachten?

Der insolvente „Galeria“-Konzern hat neue Eigentümer gefunden. Foto: Sowa
Der Galeria-Konzern blickt nach der Pleite seiner österreichischen Mutter Signa einmal mehr in eine ungewisse Zukunft. Natürlich gilt das auch für die Filiale in Goslar, obwohl der Trubel des Weihnachtsgeschäfts aktuell viele Sorgen zur Seite schiebt.
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Goslar. „Gott sei Dank läuft es gut“, sagt Fred Meyer, Vorsitzender des Galeria-Betriebsrats in Goslar. Die Frequenz nach dem Umbau und mit neuem Café im Erdgeschoss sei hoch. In einigen Bereichen müsse man nachsteuern, aber das sei normal. Die Signa-Insolvenz habe bisher keine Auswirkungen auf die Tagesabläufe in der Goslarer Galeria-Filiale, sagt Meyer. Sollte man im Weihnachtsgeschäft etwa weitere Aushilfen brauchen, könne man die auch einstellen. Filialgeschäftsführerin Heike Pepic wollte sich nicht zur aktuellen Situation äußern.
Verfolgt man Medienberichte rund um Deutschlands letzten Warenhauskonzern Galeria, so schwanken die Aussagen zwischen hoffnungs- und sorgenvoll. Zuletzt berichtete etwa das Manager-Magazin, dass Signa als Vermieter von Galeria-Häusern horrende Mieten verlangt habe – eine schwere Bürde fürs Geschäft. Laut dem Bericht gehören noch 18 Galeria-Filialen zum Signa-Konzern. Wie es nach Bekanntgabe der Insolvenz mit den hohen Mietzahlungen weitergeht, ist ungewiss. Offensichtlich soll Galeria an einen Investor verkauft werden.
Nicht in Signa-Hand
Der Standort an der Goslarer Rosentorstraße befindet sich nicht in Signa-Hand. Eigentümerin ist die Deutsche Mittelstand Real Estate AG – kurz Demire. Das Unternehmen aus der Nähe von Frankfurt hatte 2019 fünf Karstadt-Häuser erworben. Neben Goslar waren die damaligen Filialen in Offenburg, Memmingen, Celle und Trier im Paket enthalten. Mit Demire hat es Galeria bei beiden Insolvenzen in den vergangenen Jahren immer geschafft, sich auf eine Miete zu einigen, die den Fortbestand der Goslarer Warenhauses gesichert hat.
Laut weiteren Medienberichten gehen Handelsexperten davon aus, dass das Weihnachtsgeschäft Galeria derzeit die nötige Liquidität verschaffe, um Waren zu bestellen und Löhne zu zahlen. Anschließend könnte es demnach aber schwierig werden. Signa hatte Galeria für das Jahr 2024 bereits 200 Millionen Euro für die Sanierung zugesichert. Die ersten 50 Millionen sollten im Februar fließen. Was passiert, wenn die Finanzspritze nicht kommt, ist ungewiss. Immerhin ist der Umbau der Goslarer Filiale seit einigen Wochen beendet und kann nicht mehr abgeblasen werden.