GZ-Podcast "Die Corona-Lage": Goslarer Galeristin zu den Herausforderungen der Pandemie

Mitten in der Kunst: Antje Stoetzel-Tiedt (re.) im Gespräch mit GZ-Redakteurin Sabine Kempfer über froh machende Werke, fehlende Vernissagen, Goslar-Pralinen und das neue Galerie-Leben in der Corona-Zeit. Foto: Sowa
Verschieben, Umplanen, Absagen: Die Pandemie macht die Planung publikumsintensiver Ereignisse schwer. Zum Beispiel die von Ausstellungen. Vernissagen sind tabu, dafür hat sich ein "Soft opening" etabliert; Antje Stoetzel-Tiedt berichtet im Corona-Podcast, wie sie die Krise meistert und dabei fröhlich bleibt.
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Goslar. Wie übersteht eine Kunstgalerie die Corona-Jahre? Eigentlich traue sie sich gar nicht, ein Programm für 2022 zu machen, verrät Antje Stoetzel-Tiedt, Galeristin der Galerie an der Abzucht, die an sich schon für 2023 mitplanen muss und möchte – in dem Jahr wird Goslars „Stubengalerie“ 50 Jahre alt.
Zu diesem besonderen Anlass will sie auch sehr renommierte Künstler zeigen – die aber hielten sich derzeit sehr zurück, erzählt die Galeristin im Gespräch mit der GZ. Die planerische Unsicherheit macht ihr zu schaffen – so wurde sie selbst Künstlerin im Verlängern, (neu) Verabreden und Verschieben. Besonders die fehlenden Vernissagen vermisst sie sehr. An deren Stelle sind die „Soft Openings“ getreten, der Fachbegriff der Branche; an die Stelle einer Eröffnungszeremonie mit Reden, Künstlergespräch und Sekt ist ein Eröffnungstag getreten. Dass die Künstler das bisher alle mitgemacht hätten, freut die 51-Jährige sehr – schließlich bringt das einen erhöhten Zeitaufwand mit. So haben die nacheinander eintretenden Besucher die Chance, dem Ausstellenden Fragen zu Technik und mehr zu stellen – nicht beim Sekt, aber mit Goslar-Praline. Im GZ-Podcast spricht die Galeristin auch über fehlende Gelegenheitsgäste, über treue Kunden und Sammler und darüber, was gut läuft in der schwierigen Zeit – und dass gerade dann Kunst auch froh machen kann.
Welche besonders? Das müsse jeder selber wissen, sagt die Kunstvermittlerin – bei ihr seien das die Arbeiten der jeweiligen Ausstellung. Sie wachsen ihr ans Herz, weil es im Laufe der Wochen und Monate immer wieder Neues zu entdecken gibt – eigentlich würde sie am Ende gerne alle Werke behalten, gesteht sie.
Das nächste „Soft-Opening“ steht an: Am Samstag, 22. Januar, kommt der österreichische Maler Anton Kitzmüller ins Haus. Ein Künstler, der mit Ölfarbe malt und manchmal das Surreale schätzt.