Erste Kreisrätin Regine Breyther wird im Kreistag verabschiedet

Der VW-Bus steht bereit: Für die Zeit des bevorstehenden Ruhestands hat Erste Kreisrätin Regine Breyther bereits Pläne. Foto: Landkreis
23 Jahre arbeitete sie in leitender Position in der Kreisverwaltung, am Montag wird Erste Kreisrätin Regine Breyther im Kreistag und am Freitag im Beisein von Wegbegleitern in der Verwaltung verabschiedet. Für die Zeit ihres Ruhestands hat sie Pläne.
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Goslar. Ob sie den letzten Arbeitstag nach 23 Jahren in der Kreisverwaltung Goslar im Kalender vermerkt hat? Abzüglich Resturlaub steht der Wechsel in den Ruhestand bereits am kommenden Freitag an, am Montag wird Erste Kreisrätin Regine Breyther offiziell im Kreistag verabschiedet. Außerdem wird ihr Nachfolger gewählt, Fachbereichsleiter Frank Dreßler.
Regine Breyther, die Mitte März ihren 60.Geburtstag feierte, hat jedenfalls schon angefangen, im Büro „einiges wegzuräumen“. Die Sozialdemokratin ist seit 2015 Erste Kreisrätin und damit stellvertretende Leiterin der Kreisverwaltung in der Klubgartenstraße 6 in Goslar. Vorher hatte sie im Justiziariat unter Kreisrat Claus Jähner ihr Referendariat abgeleistet, zusammen übrigens mit Stephan Manke, der später Landrat wurde und jetzt Innenstaatssekretär in Hannover ist. Für den damaligen Landrat Thomas Brych, ein Harmoniemensch, war Regine Breyther die Wunschkandidatin für den Job an seiner Seite. Nach einem Auswahlverfahren wurde sie vom Kreistag mehrheitlich gewählt, so wie am Montag voraussichtlich der von Landrat Dr.Alexander Saipa vorgeschlagene Frank Dreßler, der wie Saipa ebenfalls der SPD angehört.
Von der Kanzlei in die Verwaltung
Regine Breyther, die in Bad Harzburg lebt, ist Juristin. Sie arbeitete von 1995 bis 2000 in einer eigenen Kanzlei und beriet die Kreisverwaltung in Rechtsfragen, bevor sie als Leiterin des Ordnungsamtes beim Landkreis anfing. In den vergangenen Jahren hat sie sich in außergewöhnlichen Situationen bewähren müssen: 2015 und 2016 musste der Landkreis sich auf einen Zustrom Geflüchteter vorbereiten und eine zentrale Unterkunft einrichten, 2017 folgte das Jahrhunderthochwasser, das in Städten wie Goslar und Bad Harzburg sowie im Vorharz enorme Schäden verursachte. Jedes Mal wurden Krisenstäbe eingerichtet, die Regine Breyther leitete. Später koordinierte sie solche Stäbe während der Corona-Pandemie und nach Beginn des Kriegs gegen die Ukraine. Die Arbeit in den Expertenrunden kommt der Arbeitsweise der Juristin offenbar entgegen, die Probleme angeht, indem sie diese „organisiert abarbeitet“, wie aus der Kreisverwaltung zu hören ist. Eine „gradlinige und klare Erwartungshaltung“ habe sie an Mitarbeiter, vor die sie sich wie eine Löwenmutter stelle, wenn diese attackiert würden. Im größeren Kreis wirkt sie bei aller Freundlichkeit sachlich-nüchtern, aber zugewandt. Mitarbeiter loben zudem, dass sie eine empathische Antenne dafür habe, wie es ihnen gehe.
Pläne für den Ruhestand
Kommenden Montag im Kreistag wird Regine Breyther „ein paar Worte sagen“. Schon jetzt spürt sie: „Es ist Wehmut dabei.“ Und wenn sie sagt, „das ist mein Leben hier“, dann klingt es nach einem Abschied, der ihr nicht leicht fällt.
Für die Zeit des nahenden Ruhestands gibt es aber bereits Pläne. Mit ihrem Mann Klaus Lange-Breyther, der von 1999 bis 2012 ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Landkreis war und bis Januar als Notarzt für den Rettungsdienst arbeitete, will sie viel reisen. Es gibt wohl einiges nachzuholen, sie sagt: „Ich habe so viele Jahre so viele Menschen nicht gesehen. Jetzt freue ich mich, sie besuchen zu können.“ Der VW-Bus steht bereits vor der Tür.
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