Elf Büros wollen Goslarer Wärmenetz planen

Die Kommunen sollen bis Ende 2026 einen Wärmeplan erstellen, der unter anderem aufzeigt, wo Fernwärme möglich ist. Im Raum Goslar machen der Landkreis und die Städte gemeinsame Sache. Symbolfoto: Murat/dpa
Elf Büros haben sich um die Erstellung eines kommunalen Wärmeplans für die Stadt Goslar beworben – bis Ende 2026 muss er stehen. Diese Zahlen nannte die Verwaltung im Bauausschuss und blickte skeptisch auf die politischen Anträge zum Thema.
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Goslar. Die Ratsfraktionen von Linke und SPD wollen aufs Tempo drücken und forderten etwa eine zeitnahe Prüfung, ob die Schaffung eines Wärmenetzes in einigen Stadtteilen sinnvoll ist (Linke) sowie die schnellstmögliche Einrichtung eines Fachkolloquiums, das sich über die Möglichkeiten von Erdwärme und industrieller Abwärme in der Region austauscht (SPD).
Nicht rausbrechen
Lars Michel von der Goslarer Stadtplanung warnte jedoch davor, parallel zum laufenden Verfahren weitere Initiativen in die Wege zu leiten. „Es macht keinen Sinn, das da rauszubrechen“, sagte er. Am Ende würde es für die Stadt teurer und langsamer. Denn bei der kommunalen Wärmeplanung, die für Goslar bis Ende 2026 stehen muss, hat der Landkreis zunächst den Hut auf. Er hat für mehrere Kommunen die Ausschreibungen übernommen, damit etwa Fernwärme-Modelle auch über die Stadtgrenzen hinaus gedacht werden. Allein für den Bereich Goslar stehen nach Auskunft der Verwaltung rund 80.000 Euro für die Planung zur Verfügung. Laut Michel seien die Ausschreibungen so gestaltet worden, dass die einzelnen Kommunen die Aufträge an die Büros erteilen.
Förderprogramme für Wärmenetze
Sind die politischen Anträge also überflüssig? Michael Ohse (Linke) sieht das anders. Für ihn trete die Stadt als Träger zu zögerlich gegenüber dem Versorger Harz-Energie auf, der seiner Meinung nach viel zu wenig in die Energieerzeugung investiere. Und bis 2026 dürfe man die Hände nicht in den Schoß legen. Es gebe milliardenschwere Förderprogramme für Wärmenetze, denen bereits das Geld ausgeht, weil so viel gebaut wird. Ohses Antrag wurde vom Ausschuss trotzdem abgelehnt.
Aus der SPD-Forderung wurde das „schnellstmöglich“ gestrichen, weil laut Michel ein Kolloqium ohnehin ein Baustein in der kommunalen Wärmeplanung ist. Der Antrag ging dementsprechend entschärft dann durch.