Doch noch keine öffentlichen WCs für Hahnenklee

Das (private) Haus steht, das (öffentliche) Klo kommt später: Nach jahrelanger Suche favorisiert die Stadt Goslar für den Hahnenkleer Großparkplatz eine Container-Lösung in eigener Regie. Angepeilt wird das Jahr 2024. Foto: Heine
Auf öffentliche Toiletten am Großparkplatz muss der Kurort mindestens noch ein Jahr warten. Und das, obwohl Bocksberg-Betreiber Heiko Rataj direkt am Großparkplatz ein Haus hochgezogen und einen Klo-Einbau mehrfach angeboten hatte.
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Hahnenklee. Hat die Stadt Goslar keinen Bedarf, wenn es um die Bedürfnisse von Gästen geht? Doch, hat sie. Aber sie hält eben noch ein wenig länger auf. „Es gab Abstimmungsgespräche zwischen dem Goslarer Gebäudemanagement und Herrn Rataj und auch ein Angebot zur Einrichtung eines öffentlichen WC in seinem Gebäude am Rande des Parkplatzes“, erklärt Sprecherin Daniela Siegl. Den Vorschlag habe der Führungskreis aber zusammen mit den Fachdiensten Tiefbau und Stadtplanung besprochen und für eine öffentliche Nutzung als ungeeignet bewertet.
Geld wird für den Etat 2024 bereitgestellt
Die Stadt sieht sich mit einer Container-Lösung besser aufgestellt. Technische und wirtschaftliche Gründe sprächen demnach gegen die Integration in ein bestehendes Gebäude. Rataj sei über diese Entscheidung informiert. Die Stadt will jetzt ein WC in Eigenregie am östlichen Rand des Parkplatzes bauen – oder alternativ auf der Mittelinsel. Das Geld soll zum nächsten Haushalt angemeldet werden. Sofern es Aufnahme finde und wenn der Etat im Jahr 2024 in Kraft trete, werde die öffentliche Anlage geplant, ausgeschrieben und – sofern sich ein Bieter findet – im Laufe des nächsten Jahres aufgestellt.
Rataj bestätigt diese Angaben im Wesentlichen. „Ich habe im vergangenen Herbst mehrfach angeboten, die Toilette mitzubauen, und kurz vor Weihnachten eine Nachricht vom Gebäudemanagement bekommen, dass zeitnah eine Entscheidung fallen soll“, sagt Rataj. Mitte März habe es schließlich geheißen, die Stadt wolle lieber auf eigenem Gelände ein WC bauen. „Ich hatte zwar prophylaktisch alle Leitungen mitverlegen lassen, aber dann ist es eben so“, sagt Rataj. Er habe die Genehmigung für den Bau eines Wohnhauses mit Imbiss – „und das wird es jetzt auch“. Ob er mit seinen WC-Anlagen auf der Rathausstraße, die er schon seit Langem für eine öffentliche Nutzung zur Verfügung stelle, weiterhin so verfahren solle? Rataj winkt nur noch ab.
Kurort-Politik will beharrlich nachhaken
„Ich weiß nicht, was günstiger oder besser ist“, sagt Ortsbürgermeister Heinrich Wilgenbus (CDU) im Dissens um ein stilles Örtchen. Es dauere jetzt aber schon länger als 15 Jahre – genau seit dem Bau des Parkplatzes –, dass es keine Lösung für das öffentliche WC gebe. „Wenn die Stadt es nächstes Jahr hinkriegt, umso besser“, erklärt Wilgenbus – es müsse aber 2024 auch tatsächlich und wahrhaftig umgesetzt werden. Er verspricht schon einmal vorab für die Kurort-Politik: „Wir werden regelmäßig nachhaken.“ Und er erinnert daran, dass es „ewig und drei Tage gedauert habe“, bis der Kontakt zu Rataj zustande gekommen sei – „und auch da haben wir oft nachgefragt“.