Die Goslarer Laternen bleiben für drei Stunden dunkel

Nachts werden die Lichter in Goslar bald ausgeschaltet .
Die Nachtabschaltung kommt zurück. Allerdings nicht überall im Goslarer Stadtgebiet, nur für drei Stunden jede Nacht und zunächst einmal bis Ende 2023. Zu den Ausnahmen zählt u.a. die Fußgängerzone. Nicht alle Ratsfraktionen sind begeistert.
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Goslar. Bis auf die AfD-Fraktion war sich der Goslarer Rat einig, dass die Straßenbeleuchtung montags bis freitags in der Zeit von 1 bis 4 Uhr ausgeschaltet wird, um Energie zu sparen. Ausgenommen von der Nachtabschaltung sind auch außerhalb der Wochenenden Bereiche der Fußgängerzone und am Bahnhof sowie an den Marktplätzen Jürgenohl/Kramerswinkel, ebenso am Krankenhaus. Auch an Feiertagen, während Großveranstaltungen und an Zebrastreifen sollen die Lampen weiterhin brennen. Die Stadt verspricht sich Einsparungen von 250.000 Kilowattstunden pro Jahr, was Kosten von etwa 60.000 Euro entspricht.
Bis Ende 2023 begrenzt
Die Nachtabschaltung ist zunächst begrenzt bis Ende 2023. Zuvor soll die Stadt dem Rat eine Bewertung der Maßnahme vorlegen, in die sie die Erfahrungen von Bürgern, Polizei oder Rettungskräften einfließen lässt. Einige Ratsmitglieder hätten sich mehr Mut beim Lichtausknipsen gewünscht. Sabine Seifarth (Grüne Partei 42) erinnerte an die Nachtabschaltung, die es in der ehemaligen Stadt Vienenburg gab. „Davon ist die Welt nicht untergegangen“, sagte die Fraktionschefin.
Die Grüne Partei 42 wollte die Befristung der Abschaltung mit einem Änderungsantrag aufheben. Dieser fand zwar die Unterstützung von FDP, Rüdiger Wohltmann (Linke) und dem fraktionslosen Henning Wehrmann – aber keine Mehrheit.
Ein Sicherheitsbedürfnis
Michael Deike (CDU) erinnerte noch einmal daran, warum die Nachtabschaltung vor rund zehn Jahren in Goslar gescheitert war. Es gebe ein „Sicherheitsbedürfnis“ in der Bevölkerung, das von der Politik befriedigt werden müsse. Daher sei eine Befristung aktuell die richtige Wahl.
Überhaupt nicht einverstanden mit der Nachtabschaltung zeigte sich Dirk Straten (AfD). Wegen einer „absolut verfehlten Energiepolitik“ sollen nun in Goslar die Lichter ausgehen, sagte der Fraktionschef. Er sprach von sinkender Sicherheit im Straßenverkehr und warnte vor mehr Einbrüchen oder Sexualdelikten.
„Herr Straten ist intelligenter, als die Polizei erlaubt“, erwiderte FDP-Mann Stephan Kahl. Schließlich habe die Polizei ein „klares Statement“ zur Nachtabschaltung abgegeben. Darin heißt es, dass kein Anstieg der Kriminalität zu erwarten sei, wenn die Straßenbeleuchtung dunkel bleibt.