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Im Ahorn-Hotel

Braunlager Wehr rettet bei Übung Puppe aus achter Etage

Mithilfe der Drehleiter holen die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Braunlage die Puppe aus der achten Etage.  Fotos: Eggers

Mithilfe der Drehleiter holen die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Braunlage die Puppe aus der achten Etage. Fotos: Eggers

Dreimal heulten Freitag gegen 15.15 Uhr die Sirenen in Braunlage. Doch es war kein Ernstfall, zu dem die Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK gerufen worden sind – sie übten einen Einsatz mit Vermissten und unklarer Rauchentwicklung im Ahorn-Hotel.

Von Michael Eggers Montag, 17.04.2023, 05:59 Uhr

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Braunlage. Hans Ervenich hatte zusammen mit Bürgermeister Wolfgang Langer den besten Platz. Vom Dach des Restaurants aus verfolgte der Stadtbrandmeister die Alarmübung der Feuerwehren und der DRK-Bereitschaft am Freitagnachmittag im „Ahorn-Hotel“ und konnte alles gut überblicken. Nicht nur über die Aussicht äußerte er sich hinterher zufrieden. „Es hat alles im Großen und Ganzen gut funktioniert“, meinte er.

Hans Ervenich war vor allem von der Menschenrettung begeistert. Vom Balkon in der achten Etage transportierten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Braunlage bereits kurz nach ihrer Ankunft eine Puppe per Drehleiter zügig nach unten. Und die Helfer der DRK-Bereitschaft brachten die Menschenpuppe dann weiter zum Rettungswagen. „Das wäre im Ernstfall eine schnelle Rettung gewesen“, erklärte der Stadtbrandmeister, der auch das Zusammenspiel zwischen Feuerwehren und DRK lobte.

Gruppenführer Christopher Karnovsky (links) erklärt den Atemschutzgeräteträgern, was sie bei dem Einsatz im Großhotel beachten müssen.

Gruppenführer Christopher Karnovsky (links) erklärt den Atemschutzgeräteträgern, was sie bei dem Einsatz im Großhotel beachten müssen.

Schnell und effektiv

Zwar ist die Drehleiter nicht das erste Einsatzmittel in den oberen Etagen des Großhotels – es gibt auch drei Treppenhäuser und somit drei verschiedene Rettungswege – „aber manchmal muss man vielleicht auch jemanden vom Balkon retten“, erklärte Hans Ervenich, der auch die Leistung der Hohegeißer Wehr hervorhob. Die Einsatzkräfte aus dem Bergdorf hätten in relativ kurzer Zeit die Wasserversorgung von der Bode den Pfaffenstieg hinauf sichergestellt.

Und die St. Andreasberger Feuerwehrleute hätten unter anderem die Braunlager Atemschutzgeräteträger unterstützt und allgemein bei dem Einsatz effektiv geholfen. Gerade Atemschutzgeräteträger könnten alle Wehren der Stadt Braunlage noch gut gebrauchen, meinte Hans Ervenich in diesem Zusammenhang. Er unterstrich, dass diese Übung schon ziemlich realistisch gewesen sei. Die Wehren hatten ein Feuer nach einer Verpuffung angenommen, bei dem auch Menschen in den Etagen zwei und acht des Großhotels vermisst wurden. Diese Vermissten seien auch dank der guten Zusammenarbeit der vielen Einsatzkräfte schnell gefunden worden.

Die Helfer der DRK-Bereitschaft kümmern sich um die Puppe, die aus der achten Etage „gerettet“ worden ist.

Die Helfer der DRK-Bereitschaft kümmern sich um die Puppe, die aus der achten Etage „gerettet“ worden ist.

Viele Erkenntnisse

Doch es habe auch ganz wenige Dinge gegeben, die ihm nicht so gefallen hätten, meinte der Stadtbrandmeister. „Aber die spreche ich intern an“, sagte er. Aufmerksam hatte auch Kreisbrandmeister Uwe Fricke die Übung verfolgt. Er war mit dem Einsatzleitwagen 2 sowie der Fernmeldegruppe der Information- und Kommunikationseinheit der Kreisfeuerwehr vor Ort und trainierte mit seinem Team ebenfalls den Ernstfall.

Und auch Hoteldirektor Michael Naber zieht aus dem Einsatz wichtige Erkenntnisse. „Es ist gut, dass ich diese Erkenntnisse nicht bei einem Ernstfall morgens um vier Uhr gewinne“, erklärte er. Er kündigte kleinere Verbesserungen für sofort an, die er jedoch nicht weiter ausführen wollte. Und obwohl es an diesem Freitagnachmittag etliche Anreisen gegeben hatte, kam es zu keinem Tohuwabohu.

Stellvertretender Ortsbrandmeister Jan Müller und DRK-Bereitschaftsleiter Marcus Backes besprechen nächste Schritte.

Stellvertretender Ortsbrandmeister Jan Müller und DRK-Bereitschaftsleiter Marcus Backes besprechen nächste Schritte.

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