Braunlage: Wieder ein Verkehrstoter auf der B4

Auf der B 4 zwischen Braunlage und Tanne ist im Mai ein 71-jähriger Niederländer tödlich verunglückt. Er war mit seinem Motorrad auf nasser Fahrbahn von der Straße abgekommen und gegen einen Baumstumpf geprallt. Archivfoto: Polizei
Regennasse Fahrbahn, die Kontrolle verloren und gegen Verkehrszeichen und Baumstumpf geprallt: Ein 71-jähriger Motorradfahrer aus den Niederlanden ist 2023 bei Braunlage tödlich verunglückt. Dieser Unfall im Mai war der schwerste vergangenes Jahr.
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Die Zahl der Verkehrsunfälle ist 2023 im Bereich der Polizeistation Braunlage gegenüber dem Jahr davor zurückgegangen. Das hat der Leiter Martin Schulze jetzt mitgeteilt. Waren es 2022 noch 278 Unfälle, so sind es im vergangenen Jahr 263 Unfälle gewesen. Zurückgegangen ist auch die Zahl der Menschen, die bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt worden sind, und zwar von 19 in 2022 auf zehn in 2023. Allerdings hat es wieder einen Verkehrstoten gegeben.
Jedes Jahr hoffen die Beamten der Polizeistation Braunlage, dass es in dem jeweiligen Jahr keinen Menschen gibt, der auf den Straßen um Braunlage, St. Andreasberg oder Hohegeiß nach einem Unfall verstirbt. Das hat zuletzt 2021 geklappt, als wegen der Corona-Krise das Verkehrsaufkommen nicht so hoch war.
Noch ins Krankenhaus
2023 ist im Mai ein 71-jähriger Mann aus den Niederlanden tödlich verunglückt. Er war in einer vierköpfigen Gruppe von Motorradfahrern unterwegs, zu der nach Angaben der Polizei in Braunlage auch dessen Söhne gehört hatten. Der Verkehrsunfall ereignete sich auf der kurvenreichen Strecke zwischen Braunlage und Hohegeiß.
Die Gruppe war an diesem 11. Mai 2023 aus Braunlage kommend in Richtung Sachsen-Anhalt unterwegs, als es um 17.25 Uhr zu dem Unfall kam. Der 71-jährige Motorradfahrer kam laut Polizei in einer Rechtskurve nach links von der Fahrbahn ab und war in der Folge am Straßenrand zunächst gegen ein Verkehrszeichen und dann gegen einen Baumstumpf geprallt.
Noch an der Unfallstelle hätten die Rettungskräfte mit der Reanimierung des verunglückten Mannes begonnen. Mit einem Rettungshubschrauber war er dann kurz darauf ins Krankenhaus nach Nordhausen geflogen worden. Dort verstarb er aber wenige Stunden später, hieß es im Polizeibericht.
Während die Unfälle ja insgesamt zurückgingen, so stieg die Zahl der Unfallfluchten von 42 in 2022 auf 47 vergangenes Jahr an. Die Beamten unterstreichen, dass es kein Kavaliersdelikt sei, nach einem Crash zu flüchten, sich also unerlaubt vom Unfallort zu entfernen. Obwohl diese Taten zunahmen, sank die Zahl der aufgeklärten Fälle leicht von 18 auf 17, was einer Aufklärungsquote von 36 Prozent entspricht.
Alkohol am Steuer war 2023 kein großes Thema. Die Zahl der Autofahrer, die sich in den Wagen setzten, losfuhren und erwischt wurden, weil sie vorher Wein oder Bier getrunken hatten, sank von sieben in 2022 auf fünf in 2023. Dabei ist die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss mit jeweils einem gleich geblieben. Den 26-jährigen Transporter-Fahrer aus Rumänien jedenfalls, der im Oktober 2018 mit 2,80 Promille Alkohol im Blut auf der Harzburger Straße seinen Führerschein verlor und sich einem Strafverfahren stellen musste, hat niemand getoppt.
Weniger Drogenkonsum
„Der hohe Kontrolldruck und die empfindlichen Sanktionen halten sicherlich viele Verkehrsteilnehmer davon ab, sich alkoholisiert hinter das Steuer zu setzen“, meint Martin Schulze. Das Gleiche gelte für die Fahrten unter Drogeneinfluss, von denen die Beamten 2023 wie 2022 jeweils zwei feststellten. Und wie 2022 hat sich auch im vergangenen Jahr kein Unfall ereignet, der unter Drogenkonsum eines Beteiligten entstand.
Weniger Wild unterwegs
Deutlich zurückgegangen ist im vergangenen Jahr rund um Braunlage, St. Andreasberg und Hohegeiß die Zahl der Wildunfälle. Ihre Zahl sank von 93 auf 67. Der Leiter der Polizeistation vermutet, dass dieser Rückgang mit dem Schwinden des Waldes zusammenhängt. Rehe, Wildschweine oder Hirsch würden von den Verkehrsteilnehmern besser gesehen, weil es am Straßenrand nicht mehr so viele Bäume gebe. Zudem könne es zu einem veränderten Wildwechsel gekommen sein, mutmaßt er.