Zähl Pixel
Höchste Preise im Land

Braunlage: Entsorgung von Abwasser wird teurer

Die Abwassertransportleitung nach Rübeland läuft in Braunlage direkt durchs Bodetal in der Nähe des Wanderwegs nach Sorge. Archivfoto: Eggers

Die Abwassertransportleitung nach Rübeland läuft in Braunlage direkt durchs Bodetal in der Nähe des Wanderwegs nach Sorge. Archivfoto: Eggers

Die Gebühren für die Abwasserentsorgung steigen in Braunlage um 12,2 Prozent. Einstimmig empfiehlt der Betriebsausschuss dem Rat, die Abgabe von 5,33 Euro pro Kubikmeter auf 5,98 Euro anzuheben. Und auch die Straßenreinigungsgebühren steigen.

Von Michael Eggers Samstag, 09.12.2023, 16:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Braunlage. Nachdem die Abwassergebühren schon im vergangenen Jahr erhöht worden sind, steigt die Gebühr auch in diesem Jahr munter weiter. Einstimmig empfehlen die Mitglieder des Betriebsausschusses in ihrer Sitzung am Donnerstagabend dem Rat, die Abgabe von derzeit 5,33 Euro auf 5,98 Euro für die Entsorgung des Kubikmeters Abwasser anzuheben. Das entspricht einer Steigerung um 12,2 Prozent.

Sauberes Trinkwasser

Erst Ende vergangenen Jahres hatten die Kommunalpolitiker die Gebühr für die Entsorgung des Kubikmeters Abwasser in der Stadt Braunlage von 4,92 Euro auf 5,33 Euro erhöht. Die Entsorgung des Schmutzwassers ist in der Stadt Braunlage damit so teuer wie in kaum einer anderen Kommune in Niedersachsen. Einer der Gründe dafür ist die Aufgabe der Braunlager Kläranlage vor mehr als 20 Jahren und der dadurch notwendige Bau der teuren Abwassertransportleitung ins 20 Kilometer entfernte Rübeland. Nutznießer dieser Transportleitung sind auch die Hunderttausende von Menschen von Magdeburg über Halle bis Leipzig, die dadurch mit sauberem Trinkwasser aus der Rappbodetalsperre versorgt werden können. Vorher hatte die Braunlager ihr geklärtes Abwasser in das Trinkwassersystem der Warmen Bode geleitet, zu der dieser Stausee gehört. Der Vertrag mit den Betreibern des Großklärwerks in Rübeland laufe in den nächsten Jahren aus und müsse nachverhandelt werden, kündigte Bürgermeister Wolfgang Langer an. Bereits mehrfach hatte die Stadt zudem angekündigt, sich um Zuschüsse zu der Abwasser-Entsorgung zu bemühen, doch bislang ohne Erfolg.

2022, das Kalkulationsjahr für die Gebühr ab 1. Januar 2024, sorgt zudem der erheblich geringere Verbrauch für eine Kostensteigerung. „Wir hatten für 2022 mit dem gleichen Verbrauch wie 2019, also 460.000 Kubikmeter Trinkwasser, gerechnet“, sagte Betriebsleiter Justus Teicke. Doch tatsächlich waren es nur 410.000 Kubikmeter Trinkwasser. „Und das, obwohl wir die höchsten Übernachtungszahlen seit langem hatten“, meinte er.

Der Rat entscheidet

Die Fixkosten müssen deshalb auf weniger Schultern verteilt werden. „Warum der Verbrauch so gesunken ist, konnten wir noch nicht feststellen“, berichtete Teicke weiter. So stark seien die Einwohnerzahlen nicht zurückgegangen und auch ein Großeinleiter sei nicht verschwunden. Die Kommunalpolitiker vermuteten, dass die Bürger immer mehr Wasser sparen.

Am Donnerstag, 14. Dezember, entscheidet der Rat in seiner Sitzung um 18 Uhr im Rathaus über die Erhöhung. Sie gilt jedoch als sicher, weil Abwasser ebenso wie Straßenreinigung ein sogenannter Gebührenhaushalt ist, den finanzschwache Kommunen aus gesetzlichen Gründen nicht subventionieren dürfen.

Straßenreinigung auch teurer

Die Straßenreinigungsgebühren werden vom 1. Januar an in allen Orten der Stadt Braunlage denn auch ebenfalls teurer, und zwar um 20 Prozent. Die Mitglieder des Betriebsausschusses empfehlen dem Rat einstimmig, die Abgabe von 6,27 Euro für den laufenden Meter Straßenfront auf 7,49 Euro zu erhöhen.

Grund für den kräftigen Anstieg seien in erster Linie die Energiekosten, die stark gestiegen seien, wie Betriebsleiter Justus Teicke den Kommunalpolitikern berichtete. Teuer sei vor allem der Diesel für die Fahrzeuge des Winterdienstes geworden. Das Schneeräumen macht auch den größten Teil der Straßenreinigungsgebühren aus.

Das wird auch bei den anderen Reinigungsklassen deutlich. So steigen die Gebühren in der Klasse II von 2,09 auf 2,50 Euro – das ist die Klasse, in der nur die Straßen gereinigt werden, aber kein Winterdienst vorgenommen wird. In der Reinigungsklasse III empfiehlt der Betriebsausschuss dem Rat, die Gebühren von 5,02 auf 5,99 Euro anzuheben. In den Straßen dieser dritten Klasse wird nur bei Schneefall geräumt, im Sommer fährt aber nicht das Fahrzeug für die Straßenreinigung.

Die Goslarsche Zeitung ist jetzt auch bei WhatsApp: Jetzt kostenfrei abonnieren und immer informiert sein.

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region