Zähl Pixel
Landtagswahl im Wahlkreis 10

Bosse macht's zum vierten Mal direkt

Beglückwünschen sich und ziehen beide als Abgeordnete in den Landtag ein: die SPD-Wahlsieger Jan Schröder (li.) und Marcus Bosse. Archivfoto: Gereke

Beglückwünschen sich und ziehen beide als Abgeordnete in den Landtag ein: die SPD-Wahlsieger Jan Schröder (li.) und Marcus Bosse. Archivfoto: Gereke

Im Wahlkreis Wolfenbüttel-Süd, zu dem auch die Gemeinde Schladen-Werla gehört, gewinnt der SPD-Politiker Marcus Bosse das Direktmandat. Die AfD erzielt in Schladen-Werla bei den Zweitstimmen mit 16,34 Prozent wahlkreisweit das beste Resultat.

Dienstag, 20.12.2022, 22:01 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Klare Verhältnisse im Wahlkreis 10 Wolfenbüttel-Süd, zu dem auch die Gemeinde Schladen-Werla gehört: SPD-Kandidat Marcus Bosse sichert sich dort erneut das Direktmandat – und das zum vierten Mal in Folge.

41,5 Prozent der Erststimmen vereinigt der Schöppenstedter auf sich, der seit 2008 im Landtag sitzt. Mit großem Abstand dahinter ist CDU-Bewerberin Sarah Grabenhorst-Quidde, die auf 26,5 Prozent der Erststimmen kommt. Beide standen sich im Duell um das Direktmandat schon einmal gegenüber – bei der Landtagswahl 2017. Im Vergleich zu jenem Urnengang fuhren beide ein schlechteres Ergebnis ein. Bosse landete damals bei 48,3 Prozent, Grabenborst-Quidde glatt bei 30,0. Ein Großteil dieser fehlenden Stimmen dürfte AfD-Mann Jürgen Pastewsky abgegriffen haben. Er tritt dort ebenfalls zum zweiten Mal an und holt 14,9 Prozent der Stimmen (2017: 8,7 Prozent).

Bundespolitische Themen dominierten

Für Bosse ist es sein vierter Landtagswahlkampf gewesen – „und so einen wie diesen habe ich noch nicht erlebt“, spielt er am Wahlabend darauf an, dass bundespolitische Themen dominierten. Umso mehr freue ihn das „respektable Ergebnis“ seiner Partei. Angesichts einer Ausgangslage, die nicht in allen Bereichen Rückenwind bescherte, habe sich die Arbeit von Ministerpräsident Weil ausgezeichnet. Aber: „Wo viel Licht ist, ist auch Schatten“, kommentiert er das Abschneiden der AfD.

Bei den Zweitstimmen holt die AfD in Schladen-Werla mit 16,34 Prozent wahlkreisweit das beste Resultat. „Das Abschneiden der AfD ist erschreckend und macht mir Angst. Das kann ich nicht mehr schönreden“, sagt die unterlegene CDU-Kandidatin nach Bekanntwerden des Ergebnisses. Sie selbst hat nicht nur für sich ein besseres Ergebnis erhofft, sondern auch für die Landes-CDU – in Anbetracht der politischen Großwetterlage im Herbst. „Aber ich hätte mir auch einen stärkeren Spitzenkandidaten gewünscht“, macht sie keinen Hehl daraus, dass Bernd Althusmann aus ihrer Sicht nicht der Richtige war.

SPD-Sieg auch im Wahlkreis Wolfenbüttel-Nord

Doppelten Grund zur Freude hatten dagegen die Wolfenbütteler Genossen, weil auch im Wahlkreis Wolfenbüttel-Nord ihr Mann den Direkteinzug schaffte. Jan Schröder „beerbt“ dort Dunja Kreiser, die bei der Landtagswahl vor fünf Jahren das Direktmandat geholt hatte. Bei der Bundestagswahl im vergangenen Jahr aber gewann sie den Wahlkreis Wolfenbüttel/Salzgitter mit den Nordharzer Kommunen und ging nach Berlin. Ihr damals im Kampf ums Direktmandat in Wolfenbüttel-Nord unterlegener CDU-Kandidat vor fünf Jahren war übrigens der Werlaburgdorfer Frank Oesterhelweg. Der kündigte im vergangenen Jahr seinen Rückzug aus der Landespolitik an und kandidierte nicht erneut. Sein Nachfolger als CDU-Bewerber: Holger Bormann. Er war im vergangenen Jahr bereits Bundestagskandidat im Wahlkreis Wolfenbüttel/Salzgitter und zog gegen Kreiser den Kürzeren. Nun verliert er als Landtagskandidat gegen Schröder.

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region