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Basteln in der Krise

Bodenstein leuchtet im Advent trotz Stromsparzwängen

Testlauf für den Advent: Ilona Lorenz und Bodo Munka testen, wie der Bodensteiner Weihnachtsbaum mit der selbst gefertigten Beleuchtung aussieht.  Foto: Gereke

Testlauf für den Advent: Ilona Lorenz und Bodo Munka testen, wie der Bodensteiner Weihnachtsbaum mit der selbst gefertigten Beleuchtung aussieht. Foto: Gereke

Die Energiekrise lässt Bodenstein basteln: Weil für die Weihnachtsbeleuchtung aus Einspargründen kein Strom fließen soll, greifen die Dorfbewohner zu ihren Bastelutensilien. Ihr Ziel: Es soll keine dunkle Adventszeit an den Klippen werden.

Von Andreas Gereke Montag, 28.11.2022, 09:00 Uhr

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Bodenstein. Angestoßen hatte das Thema Bodo Munka mit einer Anfrage in der jüngsten Sitzung des Wallmodener Ortsrates, der im Bodensteiner Dorfgemeinschaftshaus tagte. Ob denn die Stadt Langelsheim so wie früher die Samtgemeinde Lutter Weihnachtsbäume zum Schmücken liefere, ob dafür die alten Lichterketten benutzt werden sollen oder ob neue mit LED-Technik zur Verfügung gestellt werden würden.

Die Antwort holte der Ortsbürgermeister ein: Eine Weihnachtsbeleuchtung sei nicht erwünscht, um Energie und Kosten einzusparen. Aus diesem Grund sei auch nicht angedacht, Weihnachtsbäume in die Orte zu liefern, berichtet Munka.

Leuchtende Gläser

Ihr vorweihnachtliches Glück nahmen die Bodensteiner nun selbst in die Hände. Eine Privatinitiative organisierte einen Baum, der nicht nur pünktlich zum 1. Advent mit Kugeln geschmückt, sondern auch mit Lichtern behangen wird. „Wir haben Marmeladengläser genommen und sie mit einem Draht versehen, um sie aufhängen zu können. In das Glas stellen wir dann Teelichter“, erzählt Ilona Lorenz aus der Gartenstraße, die sich schon vorher Gedanken für den Fall der Fälle gemacht hatte. Dort auf der Freifläche, wo sonst auch immer ein Baum stand, der mit der Straßenbeleuchtung gekoppelt war, steht nun dieses Exemplar. Er wird zwar nicht jeden Abend leuchten, aber zu jedem Adventswochenende mit Lichtern bestückt.

„Heute um 16.30 Uhr werden wir in der Gartenstraße beim Wiedervereinigungsdenkmal an dem geschmückten Weihnachtsbaum bei Glühwein und Keksen den Advent einläuten“, so Munka. Eingeladen sind natürlich nicht nur die Anwohner, sondern alle aus dem Dorf. „Wir wollen uns von der Gesamtsituation einfach nicht unterbuttern lassen“, begründet Munka. „Ein Weihnachtsbaum gehört einfach zur Adventszeit“, findet der Vorsitzende der Fröhlichen Bodensteiner.

Nikolaus im Dorf

Auch sein Verein will an seiner Nikolaus-Aktion festhalten. „Wir werden einen Baum besorgen, der am Anger aufgestellt wird. Am 6. Dezember basteln wir dann ab 15 Uhr nachmittags mit den Kindern, um gemeinsam den Baum zu schmücken. Im Anschluss warten wir dort auf den Besuch vom Nikolaus“, so Munka. Lichter kommen allerdings nicht an die Zweige.

Aber auch auf anderem Gebiet sind die Bodensteiner rege: Natürlich gibt es wieder einen Lebendigen Adventskalender – aber nicht in der allseits bekannten Form. „Wir werden uns nicht jeden Abend bei jemandem treffen, sondern jeden Tag wird im Fenster eines Hauses ein Buchstabe auftauchen. Den müssen die Bodensteiner bei einem Spaziergang durchs Dorf selbst suchen. Insgesamt 24 –und die ergeben dann ein Lösungswort“, berichtet Lorenz. Am Nachmittag des 23. Dezember kommen dann die Dorfbewohner nachmittags zum Abschluss mit Musik zusammen – und dann wird die Lösung verraten und der Gewinner gezogen.

 

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