Besucherbergwerk Rammelsberg: Zukunft des Welterbeshuttles ungewiss

Der Shuttlebus vorm Weltkulturerbe Rammelsberg ist selbst sein bester Werbeträger. Die Linie 809 (Welterbeshuttle) wird noch bis September bedient. Foto: Privat
Sowohl aus dem Besucherbergwerk Rammelsberg als auch aus den Stadtwerken gibt es bedauernde Worte zur geplanten Einstellung des Busshuttles zwischen dem Weltkulturerbe Altstadt und Rammelsberg (die GZ berichtete).
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Goslar. Grundsätzlich wollen Rammelsberg und Stadtbus dran bleiben und weiter zusammenarbeiten, wie sie bei einem gemeinsamen Pressetermin in der Stapelner Straße deutlich machten.
Dort machten sich Buschefin Anne Sagner, Rammelsberg-Geschäftsführer Dr. Johannes Große-winkelmann und Morea Deden (Stiftung Welterbe im Harz) noch einmal Gedanken über das „Warum“. Warum wurde die Linie 809 in den vergangenen knapp drei Jahren nicht so genutzt, wie erhofft? Woran hat’s gelegen, welche Lehren könnte man daraus für die Zukunft ziehen? Tatsächlich gibt es dazu einiges zu sagen. Zum einen habe sich die Eröffnung des Infozentrums in der Stadt verzögert (der Shuttle sollte die direkte Verbindung zwischen dem Infozentrum im Rathaus und dem Rammelsberg herstellten und damit den Weg verkürzen). So fuhr der Bus schon von September 2021 an, obwohl das Infozentrum erst im April 2022 eröffnet worden sei.
Anders als geplant
Kommen zwei große Baustellen innerhalb des dreijährigen Projektzeitraums hinzu: Zunächst war der Ring um Goslar betroffen, dann das Breite Tor. Jedes Mal musste die Wegeführung geändert werden, denn die eigentliche Innenstadtrunde vom Osterfeld aus durchs Breite Tor und die Altstadt zum Rammelsberg funktionierte in der Zeit nicht.
Dass man möglicherweise zu wenig Werbung für das neue Linienangebot mit dem Welterbeshuttle gemacht habe, eine Nachfrage im Betriebsausschuss der Stadtwerke, wollte Morea Deden so nicht stehen lassen; ob auf der Welterbetafel am Rammelsberg, auf den Monitoren, in Imagefilmen oder in der beklebten Wartehalle, überall sei auf den Shuttle aufmerksam gemacht worden; der Bus sei selbst der größte Werbeträger. Die Rahmenbedingungen seien schlichtweg andere gewesen.
Bei der Projektierung sei man noch davon ausgegangen, dass der Kaiserpfalzparkplatz wegfallen würde, erläuterte Anne Sagner – durchaus ein Argument für die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs. Doch es kam anders, der Ausbau des Pfalzquartiers verzögerte sich, die Parkplätze standen weiter zur Verfügung – und Menschen suchten nun mal nach dem bequemsten Weg.
Der Bedarf zwischen Innenstadt und Rammelsberg sei da, er wäre nur noch größer gewesen, wenn der Nachhaltigkeitsgedanke besser in der Gesellschaft verankert wäre und die Parkplätze tatsächlich weggefallen wären, meint Sagner. In ihren Augen war das Shuttleangebot „die richtige Maßnahme, aber wir waren zu früh“. Etwas Positives bleibt: Die Kooperation zwischen Bus und Berg habe „ganz hervorragend“ funktioniert. Man werde sich in jedem Falle wieder austauschen, wenn es um die Erstellung des neuen Linienplans gehe, verspricht Sagner.